Im Holz stecken bleiben...

... wie geht das, im Holz stecken bleiben, bist du ein Borkenkäfer oder sonst ein Nutzniesser? Was ist dir denn widerfahren? Hast du auf Holz gekaut? Oder bist du jemanden aufs Holz gekommen?
 
... zuerst habe ich mich wieder mal in Airolo zu Tische gesetzt. Dann noch kurz den Rucksack umgebaut und um 13.52 in den Bus Richtung Piottino gesetzt. Wie leer die doch unterwegs sind, die Bahn schon ab Basel kaum besetzt bis Erstfeld, dann der RE  via Bergstrecke auch und das Poschti mit drei Passagieren... mir ist’s recht, aber ich muss ja keine Rechnungen listen und nach Bern senden! Meist „erobere“ ich den vordersten Doppelsitz vorne im Eingang gegenüber dem Chauffeur. Dort ist das Panorama am Besten. Auf Kosten meiner Beine.
 
... übrigens, die Strada Bassa kann nicht konkurrenzieren mit ihren höher geweihten. Die Alta und Montagna. Zwischen Airolo und Quinto wird gebaut, nicht an der Strada, sondern an der grossen Ausgabe, der Strada nationale. Deswegen kann man sich bis auf Weiteres nicht auf der Kleinen bewegen. Wäre ja auch zu laut.
 
... dank meiner fast wöchentlichen Fahrten in der Leventina, entdecke ich immer wieder neues oder anderes. Insbesondere schmerzt der Verfall, dazu brauche ich nicht mal die Füsse, Sitzen im Bus reicht! Wieder ein neues Band mit Verkaufsangebot, dort eine Store, die heruntergelassen wurde, ein Zaun mehr, hinterlassener Müll, der im Wind verquirlt. Die Dorfstrassen mit ihren Häuserfassaden scheinen einen nicht nur grau, sie sind es auch. Wenn ich dann noch im Zug/Bus Deutschschweizer abfällig über dieses Aus in der Leventina debattieren höre, wie Aussagen, dass wenn dann die zweite Röhre kommt ... vergiss es, durchs Loch und ab in den südlichen Teil, macht weh!
 
... während ich mich 2005 bis 2007 monatelang im Valle Maggia und seinen Quertälern aufgehalten habe, bin ich jetzt seit Beginn 2017 wie oben angeführt beinahe wöchentlich in der Leventina unterwegs. Ich habe keine To-Do-Liste zusammengestellt, immerhin aber gibt es Passagen, die im Kopf deponiert sind. Und Planungsleichen auf map.wanderland. Dort bin ich auch täglich unterwegs.
 
... weil wir, Claudia und ich, im April 2018  die Passage der Strada Bassa durch das Piottino und anschliessend den Weg nach Mairengo/Faido nicht begehen konnten, infolge Erhaltungsarbeiten in der Schlucht und Holzschlag an den Hängen unterhalb von Brusgnano, habe ich nun versucht beides nachzuholen. An beiden Orten wird immer noch gewerkelt, so die Erkenntnislage am 7. Mai 2019. Gut, dass das Poschti hier hält: Osco/Piottino – nicht wissen möchte ich statistisch, wie viele hier das Postauto verlassen bzw. zusteigen... sogar am Spätnachmittag und zwischen 17 und 19 Uhr habe ich dort noch nie jemanden anhalten gesehen!
 
... was ich aber sehe, beobachte, wahrnehme und sogar höre, ist der kreischende, „tödliche“ Sound beim Fällen von Bäumen, die Motorsäge. An den Hängen der Piottino-Schlucht  wird viel Holz geschlagen, etwas Unordnung wie mir scheint, nicht grau, sondern braun und in Zwischentönen. Grün glitzert hingegen der Ticino zwischen rund geschliffenen Gneisblöcken. Oberhalb des alten Saumweges, heute WW, sind Galerien und Tunnels auszumachen: der heutige Transitverkehr – die Eisenbahn, die durch Kehrtunnels den Höhenunterschied überwindet; das Postauto, das im Tunnel die Schlucht umfährt; das leise Brausen der Autobahn, die ebenfalls in den Berg gezwungen wurde.
 
... während der Bauarbeiten an der NEAT diente die Umgebung an der Postautohaltestelle hier als Zwischenlager für  Abraum – die nächste Station von hier trägt zur Erinnerung den Beinamen Alptransit: hier gab es Containerwohnblöcke und Maschinen. Jetzt ist dort frisches Grün zu sehen.
 
... mein Ansinnen, den Weg nach Mairengo/Faido zu bestreiten, endete schon nach einem Kilometer, mir kamen auch Menschen entgegen, die umzukehren hatten: Holz-schlag! Mit anderen Wanderern hatte ich schon gar nicht gerechnet. Auf der Strada Bassa sind mir seltenst andere begegnet. Hinter mir dann DIE Überraschung: ein Stimmengewirr und helles Kinderlachen – eine Schulklasse. Mein sehr dürftiges Italienisch reichte aber aus, ihnen vom Weiterspazieren abzuraten. So hielten sich dann nach knapp einer halben Stunde plötzlich so viele Menschen an der Postautohaltestelle Osco/Piottino auf, und uns allen war der Fahrplan so gnädig, dass a) der Bus leer heranfuhr und b) die Klasse den Bus in Faido verliess. Ich fuhr bis nach Biasca.
 
... dort setzte ich mich ins Ristorante Lucomagno, gegenüber des Bahnhofs. Übrigens, die SBB kann Schalter erhalten – der in Biasca ist eben in einem Nebengebäude neu eröffnet worden, eine Perle. Während  einer ¾ Stunde kann man ganz nahe Sound erleben: der Abendverkehr in der Via Bellinzona. Innen, am Tresen wird Bier und Sozialkontakt gepflegt.
 
... Holz habe ich nur noch aus dem Panorama-Fenster gesehen. Das geschlagene auf einem Platz unterhalb der Postautohaltestelle Osco, das nur von der Bahn aus zu sehen ist, aus dem RE-Fenster...


Buongiorno,
i lavori concernono effettivamente la Divisione delle costruzioni, nel senso che i lavori di taglio della vegetazione in atto attualmente nel luogo indicato dal signor Silberstein concernono la preparazione del sedime sul quale verrà il nuovo ponte della strada cantonale in zona Pardoreia. Questo intervento comporta pure la pulizia di una parete rocciosa e lo spostamento della linea media tensione AET.


Cordiali saluti
Sezione forestale
Via F. Zorzi 13
6501 Bellinzona