Nicht viel los am Vilan

Ein später Schneeschuhgänger, zwei Skispuren vom Vortag - dafür viel Neues an einem altbekannten Berg: So war ich dort noch nie mit Kurzski und auch noch nie über die "direkte Südroute" via Frumaschan. Ab ca. 1800m gute bis hervorragende Schneeverhältnisse, selbst für Kurzski: Pulver auf harter Unterlage. Und das mit Blick hinunter ins Grüne bzw. Braune. 

Besser soll's ja nicht werden mit dem Schnee in nächster Zeit mit den angekündigten Rekordtemperaturen über Neujahr. Deshalb noch nicht nur wandern, solange man nicht nur noch wandern kann. Mit langen Ski ist die Auswahl (zu) beschränkt, sodass ich mal die kurzen Ski aus dem Estrich hole. Ostexponiert zwischen 1900 und 2400 m ist das Gebot der Stunde - und das man am Vilan (fast) First lines legen kann eher die Ausnahme.

Start ca. 8.20 in Seewis, bald in der Sonne über die gefrorenen Wiesen ziemlich direkt empor bis zum Valcauswald und weiter bis Stöfel, wo ich erstens die Skichen montiere und zweitens überraschenderweise auf zwei Skispuren vom Vortag (oder frühen Morgen - die beiden waren wohl automobil bis Pricavalli unterwegs) stosse. Steil geht's zu den adlerhorstigen Hütten von Frumaschan empor und weiter auf den Ostrücken - daselbst keine weiteren Spuren von Osten. Auf dem Gipfel ist's arg zugig, sodass ich mich grad wieder von dannen mache. Der steile Osthang gleisst zwar auch lockend, indes habe ich Respekt vor dem Altschneeproblem, zumal die "erheblich-Grenze" nahe ist (2400m). Aber der SE-Hang nach Frumaschan ist ebenfalls prächtig zu fahren und sehr szenig, sticht man doch quasi direkt ins grüne Prättigau hinunter. 

Nach einer Sonnenrast auf dem Bänkli zu Frumaschan steige ich nochmals auf zum Vilan-Südgipfel Pt. 2350), um den Hang noch ein zweites Mal zu geniessen und das Verhältnis zwischen Skichen tragen und Skichen fahren zu verbessern (insgesamt doch ca. 900 Hm Abfahrt). Auch der Hang unter Frumaschan lässt sich bis gut 1800m pudrös geniessen, bevor es knapp und ruppig wird und ich die Ski bald wieder trage. Auf Valcaus lege ich mich auf einem warmen Bänkli bis nach drei an die Sonne, bevor es über die nunmehr schmierigen Wiesen zurück nach Seewis geht.