Münster – Galmihornhütte – Chly Chastelhorn (2683 m): herbstliches Farbenfeuerwerk


Publiziert von johnny68 , 31. Oktober 2016 um 20:46.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:31 Oktober 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1350 m
Abstieg: 1350 m
Strecke:Münster - Galmihornhütte - Chly Chastelhorn

Ein wahres Feuerwerk entzündet die Natur gegenwärtig im Goms. Die Lärchen sind goldig, die Heidelbeersträucher rot, das dürre Gras dunkelgelb, die Tannen grün, über allem wölbt sich ein stahlblauer Himmel mit einigen Schleierwolken, und in den oberen Regionen liegt etwas Schnee.
 
Ein Traumtag also, um dem Nebel zu entfliehen und eine kleine Bergtour zu unternehmen. Ich startete in Münster im Obergoms (1370 m). Ich ging zuerst den steilen, fast durchwegs im Wald verlaufenden Bergweg zur Galmihornhütte (2113 m) hoch. Dort erblickte ich mein Gipfelziel: das Chly Chastelhorn. Es wies nur wenig Schnee auf und schien gut begehbar. Oberhalb der Hütte (gegenwärtig geschlossen) geht es wenig steil auf dem Bergweg die Alpweiden hoch. Man kommt an der Hütte „Bächi“ des Skiclubs Gluringen-Reckingen (2314 m) vorbei und steuert dann auf die Wetterstation bzw. ein grosses Kreuz auf 2465 m zu. Die ganze Gegend oberhalb Reckingen ist von Lawinenschutzbauten geprägt. Einige Sprengkanonen hat es und viele Verbauungen. Zu meinem Erstaunen führt ein Feldsträsschen bis zuoberst zu den Lawinenverbauungen (2533 m). Die Mountainbiker benützen dieses Strässchen von Reckingen aus bis zum Punkt 2384 m (1050 Höhenmeter), fahren dann über die Alpweiden zur Galmihornhütte und von dort die Alpstrasse hinunter nach Münster.
 
Vom Punkt 2533 m ist es nicht mehr weit auf das Chly Chastelhorn (150 Höhenmeter). Bis vor den Gipfelaufbau ist es reines Gehgelände. Nur die obersten 80 m sind etwas steinig-felsig, aber man findet recht deutliche Trittspuren, die durch den Gipfelaufbau zum obersten Punkt führen. Die Gipfelfläche ist erstaunlich gross und flach. Sie war bei meinem Besuch schneebedeckt (rund 15 cm Schnee). Wo es aper war, hatte es Schafmist.
 
Direkt hinter sich sieht man das Gross Chastelhorn (2841 m) das recht gut besteigbar erscheint. Weiter hinten ist das Bächital mit dem Bächigletscher und dem Vorder und Hinter Galmihorn.
 
Aus dem Bächital und vom Chly Chastelhorn stammte die riesige Lawine, die am 24. Februar 1970 dreissig Menschen in den Tod riss. Sie verschüttete die Offiziersunterkunft eines Militärlagers und mehrere Privathäuser. 19 der Toten waren Militärangehörige, deren 11 Einwohner von Reckingen. 18 Personen konnten aus den Schneemassen gerettet werden. Für das Militär war es das schwerste Unglück, das je passierte.
 
Die Lawine kam um 5 nach 5 in der Früh und überraschte die Leute im Schlaf. Ein riesiger Lawinenkegel bedeckte einen Teil des Dorfes, die Strasse und die Eisenbahnlinie. Innert kurzer Zeit fielen im Goms damals 150 cm Schnee. In Reckingen herrschte aber kein Lawinenalarm, kam doch während 200 Jahren davor keine Lawine bis ins Dorf.

Tourengänger: johnny68


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