Altmann Ostgrat und Fählentürme


Publiziert von maenzgi , 1. November 2022 um 23:58.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:31 Oktober 2022
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: WS - Gut fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-AI   CH-SG 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1750 m
Abstieg: 1750 m
Strecke:22km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW bis Parkplatz Wildhaus

Bei den Fotos habe ich es versucht, ich bring sie nicht korrekt in den Bericht. 

Aufstieg bi zur Alp Tesel erfolgt aussenherum mit dem Bike. Dort stelle ich das Bike wie immer beim grossen Felsblock am Ende der Wiese hin. Hier erfolgt nun wieder der direkte Aufstieg durch die Rinne zum Girenspitz. Einen detailierten Beschrieb gibt es hier *Girenspitz und Altmann Süd+Schaffhauserkamin .Der Ausstieg dieses Mal wieder direkt erfolgt bereits in gutem T6 Gelände. Danach wird es flach und ich quere im Bachbett zu den Alpen rüber. Hoch zur Zwinglipasshütte bis unter die Rässegg. Diese wird untenrum umgangen. So gelange ich einfach zum Einstieg des Ostgrat. Schuhe werden gewechselt. Ich steige 10m ein und werde unsicher. Zudem bläst ein starker Wind. Kurzer Abstiegstest zurück zum Einstieg. Funktioniert ohne Problem. Ich fühle mich super, also geht es hoch. Unterwegs überhole ich eine 3er Seilschaft. Als ich in der Hälfte bin, startet nochmals eine 3er Seilschaft. Der Grat braucht Free solo Nerven, ich fühle mich heute jedoch bombensicher. Die 180m werden in 30min durchstiegen. Von hier noch kurz auf den Gipfel vom Altmann. Dort gibt es die einzige längere Pause vom heutigen Tag. Knapp 30min bleib ich oben, bevor es zu kalt wird. Nun gehts den Schaffhauserkamin runter. Ich möchte unten sein, bevor die Seilschaft aussteigt, da ich keinen Helm dabei habe. Gelingt wunderbar. Zum Abschluss noch die breite Rinne runter zurück zum Einstieg. Von dort quere ich rüber zum Löchlibergsattel und hinauf auf den westlichen Fählenturm. Dies geht ganz ordentlich. Wer nun in die Überquerung einsteigt, muss wissen was er tut. Ich war froh, hatte ich schon den Ostgrat gemacht, so war der Kopf voll da. Der Einstieg gleich ultra schmal, abschüssig. Der Point of no Return ist schnell erreicht. Nun heisst es für 2h 120% Konzentration. Der Grat bleibt meist sehr schmal. Ein ausweichen ist nur selten möglich und wenn, steht man komplett am Abgrund. Die grosse Scharte forderte mich bis ans Ende. Froh bin ich, als ich diese vorbei habe. Ab dort nochmals volle Konzentration für den Ausstieg aus den Fählentürmen, welcher einfach durch einen Kamin erreicht wird. Hier bin ich nun mit dem Kopf am Ende. Der Körper zum Glück noch topfit. Ich muss noch den Fählenturm umrunden bevor ich im plattgedrückten Gras absteigen kann. Zum Ende muss noch einmal steil und ausgesetzt abgestiegen werden. In Berichten fand ich was von T4+ was für mich nicht nachvollziehbar ist. Für mich fühlt es sich mindestens als T5-T5+ an. Vermutlich war ich jedoch einfach nur am Ende. Über Graspolster überwinde ich die letzte Steinstufe. Unten bin ich einfach nur froh flaches Gelände unter den Füssen zu haben. Nun laufe ich querfeldein hoch zum Zwinglipass. Nicht zu empfehlen, da mühsam, diverse Karstlöcher etc. Besser einen Umweg über einen der zwei Wanderwege gehen. Nun gehts zurück zum Bike und im Schuss zurück zum Auto. Einkehren kann ich nicht, da ich die 10.- nirgends finde. 

Fazit:
Die Fählentürme sind das mit Abstand heikelste was ich je erlebt habe im Alpstein. Aber auch sonst in den Bergen. Eine solche Ausgesetztheit über 2h mit voller Konzentration habe ich noch nie erlebt. Es gibt ein Grund, weshalb erst 4 Personen zu den Türmen Berichte verfasst haben. In diesem Jahr war ich die einzige Jungfrau auf dem Mittleren Fählenturm, zumindest gemäss Gipfelbuch. Die wenigen die oben waren (halbes Dutzend wenn ich mich richtig erinnere) waren schon mehrmals dort. Ein paar wenige Personen machen ca. 90% der Einträge im Buch aus. Wie Mann/Frau diese Tour mehrmals machen kann, ist mir ein Rätsel. Ich werde definitiv nicht mehr hingehen, einmal genügt.
Ich denke, dass der Start vom östlichen Turm zum westlichen Turm, wesentlich einfacher ist. Alle Schlüsselpassagen sind so im Aufstieg zu meistern. 
Der Ostgrat am Altmann kann ich hingegen nur empfehlen. Geniales Klettergelände, perfekt um Mehrseillängen zu üben. 
Die Tour ist mit 8h ohne Pausen gerechnet. 

Tourengänger: maenzgi


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