Spätnachmittags durch die Spätburgunder-Spätlese


Publiziert von Schubi , 2. Dezember 2022 um 11:13.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwarzwald
Tour Datum:30 Oktober 2022
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 357 m
Abstieg: 357 m
Strecke:5,7 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz am Spielplatz, Durbach
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.

Im Oktober ist die Laubfärbung der Reben in Weinbergen unseres Landkreises immer sehenswert. Einer der malerischsten Weinorte der Ortenau ist Durbach, ringsum eingerahmt von Rebland, welches wiederum an den Schwarzwald grenzt. Der auch als "Vorbergzone" bezeichnete Übergang von der flachen Rheinebene zur den Höhen des Schwarzwalds ist durchwegs kurvenreich-kleinteilig, mitunter steil, folglich ideal für den Weinbau. Die das Rebland durchziehenden Wege zeichnen oft entlang der Höhenlinien der Topographie ihre Form nach und bieten so alle paar Meter eine neue Blick-Perspektive, ideal also für den Wanderer. Das beliebte Eck mit Schloss Staufenberg im Nordosten des Tals kennen wir schon, also wandern wir heut mal südlich vom Ort hoch, und zwar bis aufs Heidenknie.

Als Soundtrack zur zweisamen Tour durch die Reben läuft Kisses Sweeter Than Wine von Ray Conniff And The Singers.


Start am o.g. Parkplatz in Durbach, nach wenigen Metern sind wir schon im Wein. Oberhalb-parallel des Sendelbächles geht's vorbei an einem Winzerhof, immer südwärts bergan. Wir erreichen den "Durbachblick-Pavillon" und gönnen uns eine erste Pause an diesem netten Aussichtspunkt mit Blick über's Rebland. Nach einer kurzen Waldschleife gehen wir anschliessend ca. Höhe haltend nordwestlich, um auf dem nächsten Weinberg-Buckel dann südwestlich erneut bergan zu stapfen. Erwähnenswert urig ist in dieser Passage der Übergang von Wein zu Streuobst zu Wald. In diesen tauchen wir alsbald ein und vorbei am Aussichtspunkt Himmelsschaukel geht es stramm herauf bis ein (zweiter) Forstweg erreicht wird. Nahebei linkerhand liegt nun (etwas versteckt, Trittspuren/Wegweiser beachten) eine der romantischst gelegenen Schutzhütten des Schwarzwalds, sie ist auf Karten als Durbacher Weitblick oder auch Heidenknie-Pavillon verzeichnet. Man hat baumgerahmt eine bezaubernde Sicht auf den Ort und seine Weinberge, sowie zur Rheinebene dahinter. Die Hütte wirkt recht neu und gepflegt, Besen und Kehrschaufel hängen bereit ;o) Lange Veschperpause, dann südöstlich weiter: kurz auf Forstweg, dann links abzweigend und Trittspuren folgend: das ist nun schon der Schluss-Anstieg herauf zum Heidenknie (503 m), dessen Gipfel in guter Schwarzwald-Tradition komplett bewaldet ist. Allerdings zeugt eine metallene Wetterfahne mit Jahreszahl 1975 davon, dass hier scheint's mal eine Aussicht möglich war.

Auf der Südostseite nun herab, recht steil, offenbar nutzen Downhiller den "Gipfelaufbau" auch gern zum Abfahren. Ein bald sichtbarer Forstweg wird anschliessend in linke/nördliche Richtung genutzt. Auf der Nordostnase des Heidenknies kurz abwärts, dann links 200 m westlich und erneut nordöstlich, wieder aus dem Wald heraus und an einem Brunnen vorbei. Die vorhin hereingezogenen Wolken lösen sich netterweise etwas auf und im Westen blinzelt die schon tiefstehende Sonne durch die Schleierwolkenbänke: wun-der-bar. Bald rechterhand erneut ein einladend gestalteter Aussichtspunkt, der "Pavillon Panoramablick". Sinnvoll ist eine hiesige Rast bei Wanderungen spät am Tag wie unsere, denn von ihm hat man Westblick in den Sonnenuntergang mit den Weinbergen davor. Während die Sonne hinter der Höhenlinie der Vogesen versinkt, schlendern wir zunächst nördlich, dann nordwestlich-schleifig, sowie weiterhin aussichtsreich, herab zum Ausgangspunkt. Während der ganzen Tour fiel uns auf, dass an vielen Rebstöcken (Ende Oktober) noch reichlich Trauben hingen. Die Leut in der Ortenau lieben halt ihr Viertele Spätlese :o)

Fazit: der goldene Oktober ist grad perfekt für Touren im Rebland mit seinem bunt gefärbten Weinlaub. Noch goldiger wird's, wenn am späten Nachmittag die Sonne durchkommt, denn gerade im Seitenlicht bildet sich die hiesige wellig-buckelige Topographie besonders plastisch ab. Zurück zuhause haben wir uns vermutlich eine Spätburgunder-Spätlese aufgemacht.

Tourengänger: Schubi
Communities: Photographie


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