Drei Länder in drei Minuten - Dreiländerpunkt P. 2181


Publiziert von mami6 , 29. Oktober 2022 um 13:48.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Unterengadin
Tour Datum:28 Oktober 2022
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   A   I 
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1000 m

Sechs Drei-Länder-Punkte gibt’s in der Schweiz. Drei davon liegen im Wasser (Basel, Bodensee und Bangserfeld) und sind somit nicht erreichbar, und jener beim Mont Dolent ist Alpinisten vorbehalten. Da bleiben nur noch der Naafkopf (den ich vor zehn Jahren mit den SAC-Frauen bestieg) und der Dreiländerpunkt P. 2181 zwischen Martina, Nauders und Reschen. Diesen wollte Peter auf dieser Skitour auf den Piz Lad besuchen, musste aber wegen miserablen Schneeverhältnissen abbrechen.

Mich reute die verpasste Gelegenheit für ihn und ich schlug vor, im Spätherbst eine Tour nachzuholen, bei der ich gut mithalten konnte. Zu diesem Zweck verbrachten wir zwei Tage in Scuol, am ersten bestieg er die beiden Piz Urschai, während ich mich oberhalb Scuol mit Irrungen und Wirrungen im Wegweiser-Salat herumschlug, mich zeitweise amüsierte, aber ärgerte. Je nachdem, ob ich Umwege gehen musste oder Abkürzungen quer durch steile Halden wahrnahm: Beschilderung von Wanderwegen ist oft Glückssache, davon sogleich mehr.

Mit einem italienischen Postauto fuhren wir bis Nauders. Es werden keine Haltestellen eingeblendet oder angekündigt; ein mitfahrendes Ehepaar sagte uns, dass wir wohl irgendwo hier aussteigen mussten. Esrt als der Bus weitergefahren war, stellten wir fest, dass wir auf Norbertshöhe, also an der falschen Haltestelle ausgestiegen waren.

Diese Variante war nicht auf Peters Handy-Track festgehalten, aber wir vertrauten den zahlreichen Wegweisern, die allerdings wenig konsequent markiert sind. Manchmal steht „Dreiländerstein“, dann wieder nicht. Immerhin, ein auf der Karte nicht existierender Weg führte uns zum "Schwarzer See" (auf der LK Schwarzsee). Ab hier gings zum "Grüner See" (auf der LK Grünsee), von wo aus der „Dreiländerstein“ immer klar angegeben war. Nach vielen vielen Wurzeln, mit Brettern überdeckten Sümpfen, getrennten Bike- und Hike-Trails erreichen wir den gesuchten Punkt, der Peter mit den Skis – zum Glück – nicht angesteuert hatte.
Hier hat es drei Bänke mit je dem Österreicher, dem italienischen und dem Schweizer Wappen; wir setzen uns auf jede davon: innerhalb von Minuten in einem anderen Land.

Eindrücklich die Sicht Richtung Piz Arina und Muttler.

Für den Abstieg wählen wir eine (meine Knie) schonende Route Richtung Reschen, wo ich endlich, zum allerersten Mal, das beliebte Postkartenmotiv, den Turm der Kirche des 1950 im See ertrunkenen Alt-Graun entdecke.

Unten stiegen wir über die Pofelwiesen ab, die früher mit Wasserkanälen bewässert wurden, von denen einer nicht zugeschüttet wurde und noch heute Wasser führt. Etwas weiter unten querten wir den Stillebach, der via Inn ins Schwarze Meer fliesst und - ein paar Schritte weiter - die hier noch kümmerliche Etsch, die in die Adria entwässert. Wo genau die kontinentale Wasserscheide liegt, ist in der flachen Wiese bei Alt-Reschen nicht auszumachen, vermutlich etwa bei der Skilift-Talstation.

Dann mit dem italienischen Postauto, das in Reschen - ohne kennzeichnende Hinweise - bei jeder Ortsbus-Haltestelle angehalten werden kann, zurück nach Martina und Scuol. Mit Blick auf den Piz Lad und der Schutthalde darunter, die uns erahnen lassen, wo unser heutiges Ziel gelegen hatte.

Tourengänger: PStraub, mami6


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