Monte Zuccaro (1681 m) - im Schatten des Gridone


Publiziert von 83_Stefan , 20. März 2023 um 22:05.

Region: Welt » Italien » Piemont
Tour Datum:26 September 2022
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von der SP75 durch das Valle Cannobina abbiegen und auf schmaler Bergstraße hinauf nach Spoccia fahren; kostenfreier Parkplatz vor dem Ort.
Kartennummer:Geo4Map 113 - Valle Cannobina; ISBN 978-8899606336

Der Monte Zuccaro erhebt sich als südlicher Ausläufer des Gridone über dem Valle Cannobina, ist aber ein durchaus eigenständiger Gipfel mit entsprechend guten Ausblicken. An ihm geht der Trubel der Welt spurlos vorbei, nur ein Holzstab mit Name und Höhenangabe findet sich am höchsten Punkt. Das ist insofern verwunderlich, als dass sich der Monte Zuccaro prima in eine Rundtour einbauen lässt, die bis auf den harmlosen Gipfelanstieg auf markierten Steigen verläuft. Aber wenn die Wanderkollegen sich andere Ziele suchen, freut das bekanntlich den Individualisten und der fühlt sich am Monte Zuccaro daher umso wohler.

Die Rundwanderung beginnt am kostenfreien Parkplatz direkt vor dem kleinen Bergdorf Spoccia. Man wandert hinauf in den Ort und gelangt entlang schmaler Gassen weiter nach Westen, im Zentrum folgt man den Beschilderungen "Cheibi/Bognago/Orasso" in nordwestlicher Richtung aus dem Dorf hinaus und steigt über eine Treppe hinauf zur Kirche Chiesa della Madonna di Re. Dort leitet der Weg in den Wald hinein, führt um einen Rücken herum und erreicht eine Verzweigung.

Hier hält man sich rechts und folgt unter anderem der Beschilderung zu "Alpe Spoccia", die händisch um den Zusatz "per esperti - for experts" ergänzt wurde. Der Steig führt anfangs recht gut ausgebaut durch den bewaldeten Hang nach Norden, zwei kurze Stellen sind bereits recht schmal. Wo der Weg einen Rücken erreicht, muss man aufpassen und dem markierten Steig nach rechts am Kamm weiter aufwärts folgen - die geradeaus führende Spur endet an einer Alpe. Durch dichten Buchenwald gewinnt man am breiten Kamm weiter an Höhe, dann schwenkt der Steig nach links in die steile Nordwestflanke des Monte Zuccaro ab. Zeitweise verlaufen sich die Trittspuren fast, aber die Markierungen geben die Richtung vor. Der Buchenwald wird verlassen und durch die licht mit Bäumen bestandene Flanke quert man nach Osten zu einer mit Ketten versicherten Passage. Steil geht es eine Rinne hinauf, es folgt eine ausgesetzte, aber mittels Kette entschärfte Querung, ehe man flacheres, mit Felsblöcken übersätes Gelände erreicht. Hier hat man eine sehr gute Aussicht zu den Val-Grande-Bergen und auf die abweisende Südwand der Rocce del Gridone. Die anschließende Querung zum Sattel Catta Margugna erweist sich als entspannt und aussichtsreich. Am Sattel erreicht man eine Fahrspur.

Der Fahrspur folgt man nach rechts leicht bergab zur Alpe di Spoccio. Hier beginnt der weglose, aber unschwierige Gipfelanstieg zum Monte Zuccaro: Von der oberen Hütte steigt man hinauf zu einer Ruine und trifft auf dürftige Trittspuren, die durch die mit Büschen bewachsene Flanke hinauf zum Gipfelkamm ziehen. Dort ist der weitere Wegverlauf klar und am Kamm entlang gelangt man zum höchsten Punkt, an dem sich ein Holzstab mit dem Namen des Berges und der Höhenangabe befindet. Im Norden studiert man den Kammverlauf vom Monte Limidario über die Rocce del Gridone, im Südwesten bestimmen die Val-Grande-Berge das Bild und nach Südosten schaut man entlang des Valle Cannobina zum Lago Maggiore. Der Monte Zuccaro ist ein schöner Aussichtsgipfel, auf dem man seine Brotzeit mit ziemlicher Sicherheit ganz in Ruhe verspeisen kann.

Bis zur Alpe di Spoccia steigt man wieder auf den bekannten Spuren ab, dann folgt man dem Fahrweg talwärts. Dieser leitet in südlicher Richtung durch die Flanke hinunter zum Sattel Tre Confini, wo sich eine Verzweigung befindet. Wer nicht einen Schlenker über die Alpe Bronte di Spoccia machen möchte, zweigt hier nach rechts ab und folgt der Beschilderung "Spoccia/Cappella Lego" auf einem Steig durch den Wald talwärts. Anfangs ist der Abstieg noch recht bequem, doch schon bald geht es deutlich steiler bergab zur Cappella di Lego, die sehr schön mit freier Aussicht über das Valle Cannobina zum Monte Zeda gelegen ist. In der Kapelle gibt es sogar die Möglichkeit zur Übernachtung.

Anfangs noch steil, später deutlich flacher leitet der Steig grob in westlicher Richtung durch die bewaldete Flanke abwärts. Kurz nach einer Bachquerung verzweigt er sich. Offenbar wurde unterhalb der alten Trasse ein neuer Steig angelegt und markiert, damit die weiter oben gelegenen Alpen umgangen werden. Die neue Route zweigt hier nach links ab, rote und wenig professionell erscheinende Sprüh-Markierungen geben die Richtung vor. Ein Graben wird auf einer improvisierten Holzbrücke überstiegen, die alles andere als sicher erscheint - Vorsicht, denn es geht ganz schön weit runter! Anschließend gelangt man an einigen alten Steinhäuschen vorbei und trifft wieder auf den alten Steig. Ihm folgt man nach links in wenigen Minuten hinunter nach Spoccia, wo sich die Runde schließt.

Schwierigkeiten:
Von Spoccia über Catta Margugna zum Monte Zuccaro: T4- (versicherte, ausgesetzte Passage in der Nordwestflanke des Monte Zuccaro, sonst bis T3).
Abstieg über Cappella di Lego: T2 (unschwierige, aber teils steile Steige; Vorsicht auf der improvisierten Holzbrücke!).

Fazit:
Eine ausgesprochen ruhige 3*-Rundtour auf einen lohnenden Aussichtsgipfel, der ganz im Schatten des deutlich höheren und bekannteren Gridone steht. Der Aufstieg ist stellenweise spannend, beim Abstieg geht es wesentlich ruhiger zur Sache. Oberhalb der Alpe di Spoccia ist die Unternehmung weglos, aber gut zu finden.

Mit auf Tour: Alexander und Francesca.

Kategorien: Tessiner Alpen, 3*-Tour, 1600er, T4.

Tourengänger: 83_Stefan


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