Cima Altemberg (2394 m) - aus dem hintersten Val Strona

Im Talschluss des Val Strona erhebt sich die Cima Altemberg über dem kleinen Bergsee Lago di Capezzone. Der ungewöhnliche Name des Gipfels kommt aus dem Walserdeutschen und hat sich trotz der Italianisierung bis heute gehalten. Die Cima Altemberg ist ein hervorragender Aussichtsberg - hier zeigt sich das mächtige Monte-Rosa-Massiv von seiner Schokoladenseite und auch der Blick in die umliegenden Täler lässt einen die Strapazen gerne vergessen. Als ob das nicht schon reichen würde, sorgt der herrliche Lago di Capezzone für Extra-Punkte und die Biwakhütte Abele Traglio am Ufer des Sees ermöglicht es, die Tour auf zwei Tage aufzuteilen.

Die Wanderung beginnt am Parkplatz direkt vor dem Weiler Campello Monti. Man wandert auf der gepflasterten Straße in den Ort hinein, passiert ein Café, überquert den Rio Chigno und erreicht nach der ehemaligen Grundschule die Kirche. Über Treppenstufen gelangt man hinauf zum Maultierweg und wandert auf diesem nach links aus dem Ort hinaus.

Bald wird ein wunderschöner Ahorn passiert, dann lässt man den Abzweig zur Alpe Cunetta rechts liegen. Nach der Alpe Sasso Mur (Saas da Mür) gelangt man zu einer Verzweigung vor einer Brücke, wo es rechts in Richtung Cima Capezzone weiter geht.

Entlang des Torrente Strona gelangt man felsdurchsetzt (Geländer) hinauf zu einer Brücke, auf der der junge Fluss überquert wird. Durch ein kleines Wäldchen gelangt man bald hinauf zu einem Weidefleck, der auf deutlicher Spur durchquert wird. Es folgt ein schweißtreibender Abschnitt: Über eine Steilstufe müht man sich hinauf ins deutlich flachere Weidegelände der Alpe Pian di Via. Bereits hier hat man herrliche Ausblicke entlang des Val Strona.

An der Verzweigung knapp nördlich der Alpe hält man sich links ("Cima Capezzone") und erreicht sodann die Alphütten, die auf einer Terrasse hoch über dem Talschluss stehen. Hier folgt man der Beschilderung zur Cima Capezzone nach rechts und quert unter einer Steilstufe in südwestlicher Richtung, ehe man sich nach rechts wendet und hinauf zur urigen, herrlich gelegenen Alpe Capezzone gelangt. 

Der Steig führt links an der Hütte vorbei und quert hinüber in flaches, mooriges Gelände, wo früher Torf gewonnen wurde. Hier überschreitet man den jungen Torrente Strona erneut. Nach einer kleinen Steilstufe mit ansehnlichem Wasserfall betritt man eine feuchte Ebene, wo man kurz verschnaufen kann. Bevor es wieder deutlich steiler wird, holt der Steig etwas nach Süden aus, um danach gleichmäßig ansteigend hinauf zur Biwakhütte Abele Traglio zu queren. Sie liegt am Rande des tiefblauen Gebirgssees Lago di Capezzone, über dem der Altemberg grüßt. Ein herrlicher Ort für eine Pause!

Vor der Biwakhütte zweigt man links ab (nicht beschildert). Der deutliche Steig leitet nach Südwesten hinauf zur Scharte Bocchetta delle Vacche, aber noch deutlich vor der Scharte hält man sich an einem halb umgedrückten Schild rechts. Oberhalb eines Geröllfelds führt die markierte Spur hinauf zum Südostkamm der Cima Altemberg, auf dem man weiter an Höhe gewinnt. Man sieht hier erstmals auf die Westseite hinüber, wo das Monte-Rosa-Massiv einen wahrlich prächtigen Anblick abgibt. Der Steig weicht schließlich nach links in die Flanke aus und erreicht sodann den Gipfel mit dem großen Gipfelkreuz aus Metall. Hier bietet sich dem Betrachter ein erstklassiger Blick zum Walliser Hauptkamm, nach Norden reihen sich Cima Lago, Cima Capezzone und Montagna Ronda auf, nach Südosten blickt man über den Lago di Capezzone und das Val Strona zum Mottarone und am Horizont erblickt man die Norditalienische Tiefebene. Der Ausblick ist wahrlich ein Traum!

Der einzige Wermutstropfen der Tour: Der Abstieg erfolgt entlang der Aufstiegsroute. Es sei denn, man plant eine Nacht in der Biwakhütte Abele Traglio und weitere alpine Schandtaten für den Folgetag. Aber das ist dann eine andere Geschichte...

Schwierigkeiten:
Von Campello Monti über Lago di Capezzone zur Cima Altemberg: T3 (stellenweise, überwiegend T2).

Fazit:
Eine wunderschöne 4*-Wanderung, die stets herrliche Ausblicke ermöglicht. Die Landschaft ändert sich ständig, im Programm enthalten sind sanftes Weidegelände, schweißtreibende Steilstufen, Wasserfälle, der glasklare Bergsee sowie zuletzt der Anstieg am Südostkamm. Lediglich der Abstieg auf bekannter Route führt zum Punktabzug.

Mit auf Tour: Francesca.

Kategorien: Walliser Alpen, 4*-Tour, 2300er, T3.