Über die Gspaltenhornhütte von Stechelberg nach Kandersteg


Publiziert von DonPico , 3. September 2022 um 10:20.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Jungfraugebiet
Tour Datum:23 Juli 2022
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 3 Tage
Aufstieg: 3000 m
Abstieg: 2800 m
Strecke:Stechelberg - Mürren - Rotstockhütte - Sefinenfurgge - Gspaltenhornhütte - Hohtürli - Blüemlisalphütte - Öschinensee - Kandersteg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Reutlingen - Kandersteg - Spiez - Interlaken - Kandersteg
Unterkunftmöglichkeiten:Gspaltenhornhütte
Kartennummer:LKS 1:25000, Nr. 1248 (Mürren)

Allgemeines:

Nach fast drei Jahren, in denen ich China Corona-bedingt nicht verlassen habe, flog ich Ende Juni 2022 zum ersten Mal wieder nach Deutschland. An einem verlängerten Wochenende in der zweiten Julihälftehatte ich mit Sven und Adi eine Bergtour in der Schweiz geplant. Dafür hatte ich für Sonntagabend Betten in der Gspaltenhornhütte im Berner Oberland gebucht. Dort war ich 2006 einmal für zwei Tage eingeschneit gewesen. Die Gegend um Mürren und den Öschinensee hatte mir damals sehr gut gefallen.

Anreise:

Noch am Freitagabendfuhren Sven und ich von Reutlingen nach Kandern bei Lörrach zu Adi. Die Tour war noch nicht zu Ende geplant, und insbesondere fehlte uns eine Übernachtungsmöglichkeit am Samstag. Wir konnten uns am Freitagabendnicht mehr auf eine Tourenplanung einigen, und so ging die Diskussion am Samstagvormittagweiter. Während Adi und Sven erst am Sonntagmorgen in die Schweiz fahren wollten, plädierteichfür einen Start am Samstag mit Übernachtung in Mürren und setzte mich schließlich durch. So fuhren wir gegen 13 Uhr in Kandern los und erreichten um 15 Uhr Spiez am Thuner See. Dort parkten wir das Auto und fuhren dann mit öffentlichen Verkehrsmitteln bis nach Stechelberg im hinteren Lauterbrunnental.

Tourenbeschreibung:

1. Tag

Es war schon 17:30, als wir in Stechelberg den steilen Anstieg über Gimmelwald nach Mürren in Angriff nahmen. Der Weg führt erst in steilen Serpentinen an einem Bach entlang in einer Rinne aufwärts. Etwa 150 Höhenmeter unterhalb von Gimmelwald quert man dann den Bach. Kurz danach erwischte uns ein kurzer Regenschauer. In Gimmelwald stehen einige schöne Hotels und ein internationales Hostel. Oberhalb von Gimnelwald führt ein Fahrweg hinauf nach Mürren. Im Zentrum von Mürren angekommen wendeten wir uns nach Westen und stiegen noch gut 100 Höhenmeter auf bis zu unserer Unterkunft, dem Berghotel Sonneberg. Nach kurzer Dusche bekamen wir um halb neun noch ein hervorragendes Abendessen. Wir nächtigten zwar in einem Hotel, es waren aber nur noch Plätze im Massenlager frei. Und leider schlossen einige späte Gäste nachts die Balkontür, so dass sich das Lager aufheizte und die Luft nicht zirkulieren konnte. Schlafen war nur eingeschränkt möglich und wir hatten Glück, dass sich in dem Dampf keiner von uns mit dem Coronavirus infizierte.

2. Tag

Am nächsten Morgen gingen wir es ruhig an. Von der Terrasse genossen wir den herrlichen Blick auf Mönch und Jungfrau. Erst kurz vor neun Uhr machten wir uns auf den Weg zur Rotstockhütte. Wir nahmen den Weg durch den kleinen Talkessel oberhalb des Hotels, gingen vorbei an der Suppenalm und umgingen dann einen kleinen Sporn, der sich vom Gipfel des Birgs ostseitig herunterzieht. Nach einer guten Stunde kamen wir an der Schiltalp vorbei. Den nächsten Bergrücken, der sich östlich vom Schilthorn herunterzieht, überquerten wir nach halbstündigen Aufstieg. Dann ging es über beweidetes Almgelände wieder bergab, und gegen Mittag erreichten wir dann die Rotstockhütte. Dort tranken wir nur etwas, da wir später noch unsere mitgebrachten Vorräte verzehren wollten. Der Weiterweg zur Sefinenfurrge verläuft erst nur mäßig ansteigend. In der Nähe eines kleinen Tümpels machten wir dann eine weitere Rast und verzehrten unsere „Hauptmahlzeit“. Dann ging es weiter auf die Sefinenfurgge zu, zum Schluss sehr steil in bröckeligen Gelände bis zur Passhöhe auf 2612m. Dort muss man sich dann vom Traumpanorama auf Eiger, Mönch und Jungfrau verabschieden und geht zunächst noch auf dem Grat ein kurzes Stück nordwärts. Danach querten wir man mehrere Geröllbecken und stiegen dabei fast 400 Meter ab, bevor wir einen Bach erreichten und unsere Wasservorräte auffüllten. Nach Querung des Bachs gingen wir ohne weiteren Höhenverlust weiter und umgingen dabei den westlich von der Bütlasse herabziehenden Sporn. Dann ging es – wieder durch Geröllgelände – knapp 200 Meter hinauf zur Gspaltenhornhütte, die wir gegen 17 Uhr erreichten. Wir bezogen unser Dreierzimmer mit Dreifach-Stockbett im neuen Teil der Hütte und machten es uns dann bei schönstem Wetter auf der Terrasse bequem.

3. Tag

An diesem Tag stand der anstrengendste Teil der Tour auf dem Programm. Deshalb standen wir früh auf und gingen nach dem Frühstück schon um 7:30 los. Erst stiegen wir etwa 500 Höhenmeter ab zu den traurigen Resten des Gamchigletschers und überquerten im Bereich der ehemaligen Gletscherzunge eine tief eingeschnittene Felsklamm. Dann stiegen wir auf der nördlichen Moräne auf grasiges Gelände auf. Nach kurzem Auf- und Ab stiegen wir schließlich einen kurzen Stich zum Oberloch auf und erreichten damit die Flanke, die sich nördlich vom Hohtürli-Pass herunterzieht. Es schließt sich ein sehr langer, steiler und anstrengender Aufstieg an, insgesamt sind es zur Blüemlisalphütte oberhalb vom Hohtürli gut 800 Höhenmeter. Da wir beim Aufstieg bereits gegessen hatten, tanken wir auf der Hütte nur ein Bier und genossen die herrliche Aussicht auf das Blüemlisalpgruppe mit Morgenhorn, Wyssi Frau und Blüemlisalphorn. Nach einer Stunde Rast gingen wir gegen ein Uhr nachmittags weiter. Zurück am Hotürli stiegen wir zum Öschinensee ab. Wir waren allerdings eineinhalb Stunden unterwegs, bevor dieser tiefblaue, wunderschön gelegene und vom Doldenhorn überragte See in den Blick kam. Nach einer weiteren Stunde erreichten wir das Ufer und namen ein kurzes Bad. Dann stiegen wir weiter nach Kandersteg ab, wo wir gegen 17 Uhr am Bahnhof ankamen.  

Rückfahrt:

Mit dem Zug nach Spiez. Von dort mit dem Auto zurück nach Kandern. Sven und ich entschieden, noch eine Nacht bei Adi zu übernachten, und wir fuhren dann am Dienstagvormittag zurück nach Reutlingen. Am Dienstagnachmittag brach ich dann zur nächsten Tour im Bregenzerwald auf.

Fazit:

Herrliche Dreitagestour bei schönstem Wetter. 

Tourengänger: DonPico


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