Bei Wind und Wetter : Bütlasse (3193m) über Vorderi Bütlasse - NW - Grat


Publiziert von Alpenorni , 14. Januar 2011 um 12:53.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Frutigland
Tour Datum:13 August 2005
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 

In meinem Hikr-Tourenarchiv soll der schöne Aussichtsgipfel Bütlasse (3193m) nicht fehlen. Leider aber beschränkte sich bei unserer Unternehmung die Aussicht während des eigentlichen Gipfelaufstiegs auf die nähere Umgebung, teilweise Sichtweiten unter 20 Metern. Am Gipfel dann tat sich kurz ein fulminanter Anblick auf das nahe Gspaltenhorn auf und dazu ein erschreckender Tiefblick in das Sefinental, und beim Abstieg zur Poggangenalp kamen wir endlich unter die Wolkendecke - aber ansonsten...habe ich nur diese gescannten Dias in schauriger...ähem: interessanter...naja, jedenfalls nicht in allerbester brillianter Qualität zu bieten...

Zur Tour :
12.8.05  - Mit meinem Freund Bahne breche ich am frühen Nachmittag von der Griesalp (1408m) im idyllischen Kiental auf.
Umfang und Gewicht unserer Rucksäcke sind schier unermesslich. Nach mehreren Touren im Kiental wollen wir nun nach Stechelberg im Lauterbrunner Tal übersiedeln, und das bedeutet, dass wir alles, was wir für 2 1/2 Wochen Bergurlaub dabei haben, mit uns schleppen müssen.
Wir übernachten auf der Gspaltenhornhütte SAC (2455m) und starten am nächsten Morgen Richtung Sefinenfurgge (2612m). Schon kurz nach unserem Aufbruch, an der Trogegg, empfangen uns Sturm und eisige Graupelschauer, so dass wir in einem geschützten Felswinkel erstmal abwarten und die wilde Szenerie beobachten. ( Unseres Wissens nach zwang dieses widrige Wetter am Morgen alle Gspaltenhornaspiranten wieder zur Umkehr !)
Wir haben ja Zeit, und so setzen wir uns alsbald wieder in Bewegung und buckeln im Schneckentempo unsere Monsterrucksäcke bis zum Dürrenbühl-Rücken hoch. Hier legen wir ein Gepäckdepot an und steuern, nun befreit ausschreitend, den felsigen NW-Grat der Vorderi Büttlasse (3063m) an.
Hier stehen wir aber schon bald wieder im Nebel, alles Zuwarten nutzt nix, und so packen wir den Gratfuß, der schemenhaft erscheint, einfach erstmal ziemlich direkt an. Hier und da erscheint dann auch ein Steinmann in der grauen Suppe, einige steile, offenbar auch ausgesetzte ( wir sehen wenig...) Kletterstellen ( Passagen II ) folgen, und letztlich legt sich der Grat zurück und wir erreichen die Vorderi Bütlasse.
Alles bei Sichtweiten meist um die 20 Meter. Wir haben diesen Grat zwar erklommen, aber so richtig gesehen haben wir ihn eigentlich überhaupt nicht !
Überraschenderweise treffen wir auf diesem Eckpunkt der Bütlasse zwei Tourengänger, die dort rasten. Es sind und bleiben die einzigen Menschen, die wir heute auf Tour zu Gesicht bekommen.
Immerhin, das Wetter bessert sich allmählich, ab und an reisst es auf, und man kann die nähere Umgebung überblicken. Hinüber über den einfachen Grat also und etwas rechts neben ihm im Zickzckkurs durch die mit Schneefeldern garnierte Flanke hoch, und bald haben wir es tatsächlich geschaftt und kommen auf der Bütlasse (3193m) an ! Hurra ! Unsere "immer mit der Ruhe"-Taktik ist aufgegangen !
Oben angekommen, reisst es kurz auf, und das Gspaltenhorn steht mit einem Schlag in voller Größe und Pracht direkt vor uns. Ein überwältigender aber grimmiger Anblick !
Bliebe noch der Abstieg auf der Normalroute - über Firn gelangt man zum in der Tat sehr brüchigen Couloir, durch das wir zügig, in einigem Abstand voneinander, hinunterkraxeln. Dass man hier selber Steine lostreten kann, die zur Gefahr für den/die Kollegen in der Schusslinie weiter unten werden können, sollte man nicht unterschätzen !
Am Ausgang des Couloirs queren wir wieder hinüber zum Depot am Dürrenbühlrücken, satteln das vermaledeite Gepäck, und weiter geht es auf dem bald erreichten Bergweg zur Sefinenfurgge, dem 2612m hohen Passübergang ins Lauterbrunner Tal.
Ab nun geht es bergab, und am späten Nachmittag erreichen wir die Rotstockhütte oberhalb des Sefinentales, wo wir endlich unsere Frachten absetzen können - eine Wohltat, ächz !

Fazit : Schreit nach einer Wiederholung - aber nur bei gutem Wetter, und mit Tagesgepäck !





Tourengänger: Alpenorni


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