Uetliberg 870m, via Gelbe-Wand-Pfad, Trampelpfad Ost, Rossweidlipfad Süd und Kulmpfad Nord


Publiziert von Ororretto , 14. August 2022 um 00:17.

Region: Welt » Schweiz » Zürich
Tour Datum:13 August 2022
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Albiskette - Höhronen   CH-ZH 
Zeitbedarf: 2:15
Aufstieg: 500 m
Abstieg: 500 m
Strecke:6.70 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Zürich, Triemli
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Zürich, Triemli
Unterkunftmöglichkeiten:Hotel Uto Kulm

Der Zürcher Hausberg, Touri-Hotspot und Eigernordwand für die Sonntagswanderer. Für richtige Alpinisten gibts da nix zu holen. Könnte man denken, aber weit gefehlt! Unzählige nicht kartografierte und markierte Pfade gibt es am Uetliberg, in sämtlichen Schwierigkeitsstufen von T1 bis T5. Und sie lassen sich zu äusserst attraktiven Runden kombinieren - ein Beispiel einer solchen Runde zeigt dieser Bericht.

Den hier beschriebenen Aufstieg verdanke ich meinem Vater AndyZ, welcher wiederum durch die Arbeit von Uto869, welcher jeden noch so kleinen Trampelpfad am Uetliberg hier auf hikr genau dokumentiert hat, auf den Geschmack der Trampelpfade am Uetliberg gekommen ist. Weiteren Dank gebührt Stijn, der alle diese Pfade gesammelt und kartofgrafisch festgehalten hat. Quelle dazu: /stijnvermeeren.be/uetliberg. Die hier verwendeten Pfadbezeichnungen wurden von Uto869 recherchiert bzw. eingeführt.

Die beschriebenen Kreuzungen sind auch in der Bildstrecke nochmals deutlich dokumentiert.

Aufstieg
Start ist bei der Tramhaltestelle Triemli (Tram Nr. 14 ab Zürich HB). Zuerst gehts hoch zum gleichnamigen Bahnhof der Uetlibergbahn, welche allerdings aktuell in Revision und ausser Betrieb ist (Es gibt stattdessen Busse auf den Uetliberg). Danach weiter auf dem offiziellen "Hohensteinweg" weiter bergwärts. Der Weg wird bald zum Kiespfad und man kommt zu einem grossen Platz mit einigen neuen Sitzbänken und Brunnen. Hier beginnt das erste Pfädli, der "Gelbe-Wand-Pfad". (vgl. *Trampelpfade am Üetliberg (6): Triemli - Gratweg (neuer Gelbe-Wand-Pfad)). Auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes gehts steil einen erdigen Hang mit vielen Wurzeln hoch und dann weiter hoch in den Wald. Einige Höhenmeter weiter oben kreuzt man den Friesenburgweg (Forststrasse). Danach folgt eine längere, steile aber wunderschöne Gratpassage. Zwischendrin zeigt sich zwei mal die namensgebende "gelbe Wand", welche mit einfacher Kraxelei überwunden wird.

Nach rund 200 Hm auf dem Gelbe-Wand-Pfad erreicht man unvermittelt eine deutliche Wegkreuzung. Hier gehts nach links weiter auf den Trampelpfad Ost (vgl. *Trampelpfade am Üetliberg (2): Hohenstein - Rossweidli - Bernegg (Trampelpfad Ost, nördl. Teil)). Die anstrengenden Höhenmeter sind jetzt mal fürs erste erledigt, dafür wird es nun technisch anspruchsvoller. Vom wenig ausgesetzten Grat geht es nun in sehr abschüssiges und etwas ausgesetztes Gelände. Eine besondere Schwierigkeit gerade zu Beginn ist, dass der Weg etwas abgerutscht ist, und nur gerade ein fussbreites Stück übriggeblieben ist. Hier ist etwas Fussspitzengefühl, viel Vorsicht und auch etwas Mut gefragt. Danach wird der Weg einfacher, wenn auch nach wie vor schmal und nahe am Abgrund. So quert man auf gleichbleibender Höhe mehrere kleine Täli (im hintersten Teil gerne etwas nass) und ebensoviele Gratrippen, wo oft alternative aufsteigende Wege queren. Schliesslich wird das Wiesengelände der Rossweid erreicht, welches ebenfalls traversiert wird.

Unmittelbar nach der Rossweid-Wiese muss man aufpassen, den richtigen Weg zu erwischen (vgl. auch Bildstrecke). Der erste querende Pfad im Wald nach der Wiese wird ignoriert, aber wenige Meter danach zweigt man schräg und steil nach oben auf den Rossweidlipfad Süd (vgl. *Trampelpfade am Üetliberg (1): Rossweidli - Clarida - TV-Turm (Rossweidlipfad Süd)) ab. Dieser ist durch seine Steilheit recht anspruchsvoll, T4. Es folgt eine weitere, etwas längere und anspruchsvollere Sandstein-Kraxelei, welche aber durch zwei Seile vereinfacht wird (T4/I). Kurz darauf erreicht man den nächsten Querweg, zweigt nach links ab und steht kurz darauf vor der Claridahütte.

Nun gehts wieder etwas auf derselben Höhe weiter. Man trifft auf den gut ausgebauten Denzler-Weg und folgt diesem für ein paar Meter weiter nach Süden. Auf der ersten markanten Rippe, welche der Denzlerweg umrundet, kreuzt der Kulmpfad Nord (vgl. *Trampelpfade am Üetliberg (33): Cholbenhof - Uto Kulm (Kulmpfad Süd, Variante: Kulmpfad Nord)), welcher den Schlussaufstieg zum Gipfelplateau bildet. Hier also weg vom Denzlerweg und nochmals für einige Höhenmeter steil bergauf. Nicht beirren lassen von querenden Wegen, immer bergauf weiter gehen. Bald wird das Gipfelrestaurant und das massive Fundament der Aussichtsplattform sichtbar. Auf den letzten Metern windet sich der Pfad mit einigen Sicherungen (Leiter, Kette, Geländer) um das Fundament und die dicke Hecke der Plattform herum und sticht genau zwischen Hecke und Geländer der Aussichtsplattform nach oben, und man landet direkt vor den erstaunten Touris, die nach Zürich runter blicken. Mit Vorteil elegant und unbeeindruckt überklettert man das Geländer und steht auf dem Gipfel des Uetlibergs.

Abstieg
Da heute Street Parade ist und somit nicht alle Trams uneingeschränkt fahren können, entscheide ich mich, zurück ins Triemli abzusteigen. Dazu nehme ich die Treppenstufen runter Richtung Uto Staffel / Felsenegg, und kraxle dabei noch kurz auf den Nagelfluhfelsen gerade daneben - die private Aussichtsplattform für Kraxelfreudige und übermütige Jugendliche.

Am Uto Staffel vorbei kommt man bald zur grossen Wegverzweigung. Hier mache ich fast eine 180 Grad Kehre um auf den deutlichen aber nicht beschilderten Linderweg zu kommen (vgl. Bildstrecke). Dieser Weg führt in perfekter Richtung und stetigem leichten Abstieg nach Friesenberg und Triemli. Weit einfacher als der Aufstieg, aber ebenfalls sehr schön angelegt, und mit vielen aufwendigen Bauten versehen. Abermals wird der Denzlerweg gekreuzt - hier einfach die Richtung halten. Im Gebiet der Rossweidliegg zweigt linkerhand ein kleinerer Pfad ab. Da ich lieber auf kleinem Pfädli weiterwandere statt auf der öden Forststrasse, zu welcher der Linderweg absteigt, wähle ich den linken Pfad. Dieser führt direkt zur Burgruine Friesenburg, welche mit einfacher Kraxelei direttissima, aber auch auf gut ausgebautem Weg erklommen werden kann.

Danach runter zum Friesenburgweg (Forststrasse) und man erreicht bald die aussichtsreiche Kehre, über welche der zuvor begangene Gelbe-Wand-Pfad quert. Für die letzten Höhenmeter zurück zum Stadtrand nehme ich denselben Weg wie im Aufstieg - oder zumindest wollte ich das. Jedoch musste ich nach einigen Metern mühsam erdig-rutschigem Abstiegs realisieren, dass ich irgendwie auf einem anderen Pfad gelandet bin, welcher noch steiler ist als der Gelbe-Wand-Pfad. Da in Stijns Karte nur ein Weg eingetragen ist, hatte ich gar nicht damit gerechnet, dass hier Verwechslungsgefahr besteht. Nun gut, auch auf diesem ziemlich ekligen Weg komme ich bald runter auf die untere Forststrasse und damit auch in wenigen Minuten zurück ins Triemli.

Ausrüstung
Wanderschuhe (!), mit ausgelatschten Turnschuhen hat man auf diesen Pfädli nichts verloren. Ansonsten war ich leicht unterwegs, Wasser kann man sich (im Sommer) auch sparen, es hat einige Brunnen, unten beim Beginn des Gelbe-Wand-Pfads und oben unterhalb des Uto Staffels.

Zeiten
Triemli - Uetliberg (auf beschriebener Route): 1h 15min
Uetliberg - Triemli (auf beschriebener Route): 1h
Ich habe keine nennenswerten Pausen eingelegt.

Schwierigkeiten
Für die einzelnen Wegabschnitte habe ich die Schwierigkeiten in dieser Karte eingetragen:

Tourengänger: Ororretto


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Geodaten
 57324.kml Manuell eingetragener Track

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