Ich wollte es wissen ...


Publiziert von ralfzurich , 9. April 2023 um 23:20.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Oberengadin
Tour Datum: 2 Juli 2022
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   Bernina-Gruppe   Palü-Gruppe 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 350 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:öV bis Bernina Suot
Zufahrt zum Ankunftspunkt:öV bis Diavolezza Talstation, dann Luftseilbahn bis zur Bergstation
Unterkunftmöglichkeiten:Pontresina, Berghaus Diavolezza

... und anschliessend wusste ich es: 1200 Hm nach oben, noch dazu auf über 3000m, das ist anspruchsvoll als erste Tour nach einer Knie-OP ein halbes Jahr zuvor und ohne grösseres Training seither. Die 400 Hm Abstieg zur Diavolezza bin ich derart geschlichen, dass G. sein Bier schon längst durch hatte und es mir grad noch für einen WC-Gang reichte, bevor die letzte Bahn fuhr.

Geniessen konnten wir die Tour trotzdem. Konzentriert war ich auch, die gesamte Zeit über. Und überraschenderweise gab es hinterher keinen Muskelkater.

Es hatte schon mit einer Komödie angefangen: Frisch zugezogen nach Pontresina, war ich mit den Abfahrtszeiten noch nicht komplett vertraut. 07:05 sollte der Zug gehen. Ich hatte verstanden: Ab Pontresina. Was ich nicht gelesen hatte: Die SBB App schickte uns nach Surovas. Während wir fröhlich Richtung Pontresina liefen und völlig entgeistert zuschauten, als die Bahn vor unseren Augen wegfuhr. Nachdem das Missverständnis aufgeklärt war, bestellte und zahlte ich uns zur Wiedergutmachung ein Taxi bis Bernina Suot, damit wir nicht grad eine ganze Stunde warten mussten auf den nächsten Zug.

Die Route

Bernina Suot bis Einstieg Senda Diavel (T3, 5km, 650Hm Aufstieg, 100 Hm Abstieg, 3.5h inkl. Pausen)

Ab Bernina Suot (2045) rechts der Bahngleise ca. 300m weit Richtung Diavolezza gehen. Dann hat es einen Wegweiser, der den Einstieg zur Tour markiert. Hier geht man rechts. Man steigt ca. 200 Hm durch niedrigen Wald auf bis Punkt 2221. Dort hat es erneut einen Wegweiser. Der Weg trennt sich. Geradeaus führt die Diretissima zum Einstieg des Senda Diavel. Wir nahmen den Weg nach rechts. Dieser führt durch inzwischen lichteren Wald, später über Grasmatten zum Lej Pers (2533). Dort hat man einen wunderschönen Ausblick durch das untere Val Bernina bis in die Ebene von Samedan und Celerina. Man sieht auch zum ersten Mal Piz Morteratsch und Piz Bernina mit dem Biancograt. Bis hierher ist der Weg gut markiert und gut erkennbar.

Man umgeht den Lej Pers nördlich. Und fängt an, die Wegmarkierungen zu suchen. Manchmal sieht man welche, manchmal nicht. Bis zum kleinen Sattel Las Colinas (ca. 2630) muss man sich im Zweifel stets weiter links halten, als man glaubt, dass der Weg führt. Das oberste Stück kurz vor dem Sattel führt durch eine Mini-Schlucht mit groben Felsbrocken. Ab dem Sattel überblickt man die gesamte Ebene Las Colinas bis zum Einstieg zum Senda Diavel.

Dort (am Einstieg) trifft man wieder auf die Diretissima, die ab Bernina Suot hierher geführt hätte. Allerdings ohne die tollen Ausblicke am Lej Pers.

Man erhascht den ersten Blick auf die Spitzen des Piz Palü und in die imposante Schutthalde unterhalb der Diavolezza.

Senda Diavel (T5, 2km, 650Hm Aufstieg, 4h inkl. Pausen)

Der Weg ist vom Einstieg bis zum Gipfel durchgehend markiert und im unteren Bereich an vielen Stellen mit Drahtseilen oder Ketten gesichert. Selten gibt es Stellen, an denen man die nächste Markierung sucht. Aber es gibt sie. Wir haben uns zwei oder drei Mal um wenige Meter verstiegen.

Zudem gibt es Stellen, an denen man sich ein Drahtseil wünscht. Der Fels ist fest. Trotzdem braucht man mehrfach und anhaltend solide Konzentration auf den nächsten Griff und den nächsten Tritt.

Piz Palü und die Diavolezza beherrschen das Panorama. Erst am Gipfel gesellen sich Piz Bernina und Piz Morteratsch wieder dazu. Dann allerdings gleich zum Gesamtblick in den "Festsaal der Alpen". Munt Pers - Wahrlich ein formidabler Aussichtspunkt!

Das SAC-Tourenportal rät davon ab, den Weg von oben nach unten zu begehen. Spannenderweise kamen uns trotzdem mehrere Personen von oben entgegen, drehten aber wieder um und kletterten zurück. Niemand überholte uns von unten kommend. Wir waren wohl die einzigen, die diesen Weg an diesem Tag von unten bis oben begingen

Abstieg zur Diavolezza (T3, 2km, 270Hm Abstieg mit leichten Gegenanstiegen, 1h)

Einfach zu finden und zu gehen. Eine eigentliche Autobahn im Vergleich zum Weg zuvor. Und binnen kürzester Zeit zu bewältigen. Sofern man denn bei guter Kondition ist ...

Tourengänger: ralfzurich


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