Lagginhorn 4010 m (neuer Westgratzustieg)
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Ob das Lagginhorn nun auf der Normalroute ein Wandergifel, eine Hochtour oder eine Kletterroute ist? Keines von alledem so richtig, wenn man allein die Diskussionen zwischen Tourinette und mir nimmt. Für mich ist es am ehesten ein Wandergipfel, da man eigentlich keine andere Ausrüstung benötigt, als bei einer ganz normalen Wanderung (vielleicht mit Ausnahme des Helms). Und natürlich steht das Statement nur für die absolut besten Verhältnisse, wie wir sie heute angetroffen haben.
Um die Steinschlaggefahr zu mindern gibt es einen anderen Zustieg zum Westgrat, wie uns der Hüttenwart von Hohsaas mitteilte. Und die Route geht dann so:
Zunächst steigt man von Hohsaas der Skipiste nach rechts folgend ca. 75 Höhenmeter ab. Dann beginnt in der ersten Kehre der Piste eine mit Steinmänner markierte Spur durch Geröll und über plattige, flache Felsen, die an den ersten Westgrat des Lagginhorns heranführt, der aber nicht vom Gipfel, sondern wesentlich weiter südlich abgeht und somit nicht der eigentliche Westgrat ist. Dieses erste Hindernis durchquert man anfangs über ein Band (Seil), welches sich leicht begehen lässt und nur wenige Male die Hände zum Abstützen braucht. Dahinter quert man weiter über ein Weglein, bis man an zwei Steinmännern aufwärts steigt und sich nach ca. 10-15 Höhenmetern wieder links aufwärts orientiert und bald P. 3122 erreicht. T4+, I, 45 min
Von P. 3122 steigt man leicht hinab auf den mit Geröll bedeckten Gletscher. Die alte Normalroute durchquert nun den großen Kessel kontinuierlich ansteigend hinauf in einen Winkel, wo man in einer Linkskurve gegen den Westgrat hinaufsteigt. Diese Route ist weitestgehend dem Steinschlag aus der Westwand ausgesetzt und zumindest im Abstieg eher gefährlich.
Die neue Route quert auf ca. 3100 m den Gletscher horizontal und ist mit Steinmännern markiert. Wir konnten abschnittweise eine feine Spur ausmachen. Jenseits erreicht man unterhalb eines markanten roten Felsbandes zwei zerborstene rote Felsen, hinter denen eine Leiste schräg aufwärts führt. Diese ist mit brüchigem Geröll belegt, kann aber leicht erstiegen werden. Darüber in sehr brüchigem Geröll eine Kehre nach rechts und von dort über eine Spur nach links aufwärts queren. Die Spur verschwindet, die Steinmänner nicht und man steigt über leichtes Blockwerk zum Westgrat hinauf, den man knapp oberhalb einer Abflachung erreicht. Hier biegt man auf die Normalroute (Westgratroute) von der Weissmieshütte ein. T5, 35 min
Der Westgrat besteht nun in der Folge erst einmal aus viel Blockgeröll. Wegpassagen sind eher kurz. Es gibt auch nicht eine, sondern mehrere Routen hinauf, die durch Steinmänner markiert zu sein scheinen. Mehrheitlich hält man sich rechts (südlich) des Grates auf. Das Blockgeröll ist überwiegend freundlich bis fest, wenngleich man immer aufpassen muss, dass sich nicht doch ein Stein löst. Ab P. 3539 finden sich dann auch kurze felsige Abschnitte, die aber auch keine wirkliche Klettereinlagen erzwingen. Schließlich erreicht man am Grat eine plattige Stelle, wo man entweder auf Reibung oder über ganz feine Leisten nach rechts aufwärts steigt, wo sich ein schönes kurzes Band findet, welches den Weiterweg eröffnet. Danach kommt man schnell wieder in einfacheres Gelände, was aber auch bedeutet brüchigeres Gelände. Auf ca. 3650 m machten wir hier eine kleine Pause. T4+, I, 1 h 20 min
Nun wechseln wegähnliche Passagen mit kurzen Blockkraxeleien ab. Die größte Gefahr kommt von oben, wenn Mitwanderer einen Stein lösen. Speziell hier würde ich einen Helm jederzeit tragen. Im obersten Abschnitt wird das Gelände nochmals ein wenig steiler und die Kraxeleien nehmen zu, wobei gerade hier auch keine eindeutig beste Route zu finden war. T5, I, 1 h 10 min
Der Gipfel ist nicht sehr geräumig. Da wir spät ankamen, waren die meisten anderen schon wieder im Abstieg und wir fanden ein geeignetes Pausenplätzchen unmittelbar hinter dem Gipfelkreuz. Leider zogen während der Pause einige Wolken auf, so dass die Aussicht nicht ganz so gut war. Ich möchte mich aber nicht beschweren, denn bisher hatten wir hier eine Traumwoche und die gute Aussicht stellte sich im Abstieg auch wieder ein. Auf italienischer Seite gab es aber nur ein Wolkenmeer, so dass auch der spektakuläre Blick bis an den Lago Maggiore heute nicht möglich war.
Der Abstieg fand über die Aufstiegsroute statt, wobei man in vielen Passagen im Abstieg noch mehr darauf achten muss, keine Steine zu lösen. Das eher mühselige Gelände ist insofern auch kaum schneller zu begehen. So brauchten wir 3 h 50 min hinauf und 3 h 40 min hinab. Die letzte Gondel ab Hohsaas hätten wir locker verpasst, so wie es dem einen oder anderen auch ergangen ist. Glücklicherweise hatten wir von vornherein mit einer Übernachtung in Hohsaas geplant.
Leider hatten wir dann letztlich zu viele Kräfte gelassen, so dass wir vom geplanten Weissmies am nächsten Morgen Abstand nahmen. Die Route scheint akutell noch möglich zu sein, sieht aber alles andere als einladend aus. Im Gegensatz zu vergangenen Zeiten wird sie auch weit weniger stark begangen. Gerade Tagestouren hinauf mit Abstieg am Nachmittag scheinen zumindest mir eher riskant.
Als nächstes kam der vielleicht heißeste Tag des Jahres, an dem wir es ruhiger angehen ließen, siehe hier, für den nächsten Gipfel geht es hier weiter.
Um die Steinschlaggefahr zu mindern gibt es einen anderen Zustieg zum Westgrat, wie uns der Hüttenwart von Hohsaas mitteilte. Und die Route geht dann so:
Zunächst steigt man von Hohsaas der Skipiste nach rechts folgend ca. 75 Höhenmeter ab. Dann beginnt in der ersten Kehre der Piste eine mit Steinmänner markierte Spur durch Geröll und über plattige, flache Felsen, die an den ersten Westgrat des Lagginhorns heranführt, der aber nicht vom Gipfel, sondern wesentlich weiter südlich abgeht und somit nicht der eigentliche Westgrat ist. Dieses erste Hindernis durchquert man anfangs über ein Band (Seil), welches sich leicht begehen lässt und nur wenige Male die Hände zum Abstützen braucht. Dahinter quert man weiter über ein Weglein, bis man an zwei Steinmännern aufwärts steigt und sich nach ca. 10-15 Höhenmetern wieder links aufwärts orientiert und bald P. 3122 erreicht. T4+, I, 45 min
Von P. 3122 steigt man leicht hinab auf den mit Geröll bedeckten Gletscher. Die alte Normalroute durchquert nun den großen Kessel kontinuierlich ansteigend hinauf in einen Winkel, wo man in einer Linkskurve gegen den Westgrat hinaufsteigt. Diese Route ist weitestgehend dem Steinschlag aus der Westwand ausgesetzt und zumindest im Abstieg eher gefährlich.
Die neue Route quert auf ca. 3100 m den Gletscher horizontal und ist mit Steinmännern markiert. Wir konnten abschnittweise eine feine Spur ausmachen. Jenseits erreicht man unterhalb eines markanten roten Felsbandes zwei zerborstene rote Felsen, hinter denen eine Leiste schräg aufwärts führt. Diese ist mit brüchigem Geröll belegt, kann aber leicht erstiegen werden. Darüber in sehr brüchigem Geröll eine Kehre nach rechts und von dort über eine Spur nach links aufwärts queren. Die Spur verschwindet, die Steinmänner nicht und man steigt über leichtes Blockwerk zum Westgrat hinauf, den man knapp oberhalb einer Abflachung erreicht. Hier biegt man auf die Normalroute (Westgratroute) von der Weissmieshütte ein. T5, 35 min
Der Westgrat besteht nun in der Folge erst einmal aus viel Blockgeröll. Wegpassagen sind eher kurz. Es gibt auch nicht eine, sondern mehrere Routen hinauf, die durch Steinmänner markiert zu sein scheinen. Mehrheitlich hält man sich rechts (südlich) des Grates auf. Das Blockgeröll ist überwiegend freundlich bis fest, wenngleich man immer aufpassen muss, dass sich nicht doch ein Stein löst. Ab P. 3539 finden sich dann auch kurze felsige Abschnitte, die aber auch keine wirkliche Klettereinlagen erzwingen. Schließlich erreicht man am Grat eine plattige Stelle, wo man entweder auf Reibung oder über ganz feine Leisten nach rechts aufwärts steigt, wo sich ein schönes kurzes Band findet, welches den Weiterweg eröffnet. Danach kommt man schnell wieder in einfacheres Gelände, was aber auch bedeutet brüchigeres Gelände. Auf ca. 3650 m machten wir hier eine kleine Pause. T4+, I, 1 h 20 min
Nun wechseln wegähnliche Passagen mit kurzen Blockkraxeleien ab. Die größte Gefahr kommt von oben, wenn Mitwanderer einen Stein lösen. Speziell hier würde ich einen Helm jederzeit tragen. Im obersten Abschnitt wird das Gelände nochmals ein wenig steiler und die Kraxeleien nehmen zu, wobei gerade hier auch keine eindeutig beste Route zu finden war. T5, I, 1 h 10 min
Der Gipfel ist nicht sehr geräumig. Da wir spät ankamen, waren die meisten anderen schon wieder im Abstieg und wir fanden ein geeignetes Pausenplätzchen unmittelbar hinter dem Gipfelkreuz. Leider zogen während der Pause einige Wolken auf, so dass die Aussicht nicht ganz so gut war. Ich möchte mich aber nicht beschweren, denn bisher hatten wir hier eine Traumwoche und die gute Aussicht stellte sich im Abstieg auch wieder ein. Auf italienischer Seite gab es aber nur ein Wolkenmeer, so dass auch der spektakuläre Blick bis an den Lago Maggiore heute nicht möglich war.
Der Abstieg fand über die Aufstiegsroute statt, wobei man in vielen Passagen im Abstieg noch mehr darauf achten muss, keine Steine zu lösen. Das eher mühselige Gelände ist insofern auch kaum schneller zu begehen. So brauchten wir 3 h 50 min hinauf und 3 h 40 min hinab. Die letzte Gondel ab Hohsaas hätten wir locker verpasst, so wie es dem einen oder anderen auch ergangen ist. Glücklicherweise hatten wir von vornherein mit einer Übernachtung in Hohsaas geplant.
Leider hatten wir dann letztlich zu viele Kräfte gelassen, so dass wir vom geplanten Weissmies am nächsten Morgen Abstand nahmen. Die Route scheint akutell noch möglich zu sein, sieht aber alles andere als einladend aus. Im Gegensatz zu vergangenen Zeiten wird sie auch weit weniger stark begangen. Gerade Tagestouren hinauf mit Abstieg am Nachmittag scheinen zumindest mir eher riskant.
Als nächstes kam der vielleicht heißeste Tag des Jahres, an dem wir es ruhiger angehen ließen, siehe hier, für den nächsten Gipfel geht es hier weiter.
Tourengänger:
basodino,
tourinette


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