Höchst (2025 m) - Seemannsgarn am Voralpsee


Publiziert von 83_Stefan , 10. Juli 2022 um 11:00.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 6 Juli 2022
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alvier Gruppe   CH-SG   Churfirsten 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 850 m
Abstieg: 850 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:In Grabs von der Hauptstrasse 16 abbiegen und der Beschilderung "Voralp" folgend über schmale, asphaltierte Straße via Grabser Berg in weiten Schleifen hinauf zum kostenpflichtigen Parkplatz (6 CHF bzw. 6 Euro) an der Alpsennerei Höhi; Bushaltestelle.
Kartennummer:map.geo.admin

In der felsigen Umrahmung des Voralpsees ist der Höchst nicht etwa der höchste, sondern der niedrigste eigenständige Gipfel - das riecht doch stark nach Seemannsgarn! Während man auf den Weltmeeren bekanntlich immer und überall mit dem Fliegenden Holländer rechnen muss, sind am Höchst allerdings eher die wandernden Holländer verbreitet. Die hier beschriebene Rundtour mit Aufstieg über das Kar Naus und Abstieg über die Scharte Nideri ist über weite Strecken nicht schwierig. Lediglich im oberen Bereich des Abstiegs muss man wegen der steilen Grasflanken vermehrt aufpassen, dass einen nicht der Klabautermann holt.

Die Runde beginnt am kostenpflichtigen Parkplatz bei der Alpsennerei Höhi, der auch Ausgangspunkt für einen Besuch des Voralpsees ist. Man folgt der Beschilderung zum Höchst auf einem Fahrweg in südwestlicher Richtung leicht bergab zu einer Verzweigung und hält sich rechts ("Höchst"). Etwa die Höhe haltend wandert man durch ein Wäldchen oberhalb des Sees weiter in den Talgrund hinein und erreicht schließlich am Bachboden den beschilderten Abzweig des Steigs ins Kar Naus. Hier wird der Fahrweg verlassen.

Im Wald leitet der Steig um einen Bergrücken herum und hinauf zum Nausner Untersess, wo das begrünte Kar erreicht wird. Zunächst recht flach, später deutlich steiler leitet die Spur hinauf zum Nausner Obersess, das sich am Rande eines großen Kessels befindet. Zahlreiche Hinterlassenschaften zeugen von der hohen Dichte an Weiderindern.

Am Nausner Obersess knickt der Steig scharf nach rechts ab und führt über eine Steilstufe in ein kleines Becken hinauf. Hier kann man schon den Gipfel erkennen, im Rücken wetteifern Sichelkamm und Gamsberg mit ihren Felsfluchten und steilen Grasflanken um die Gunst des Betrachters. Schließlich steigt man hinauf zu einem Sattel im Ostkamm des Höchst, quert die gutmütige Grasflanke nach Südwesten und erreicht den Gipfelgrat, wo man erstmals hinunter zum türkis schimmernden Walensee schauen kann. Nach rechts sind es nur noch ein paar Meter zum höchsten Punkt, auf dem sich ein Wegweiser befindet. Einige Meter nach Westen vorgeschoben, befindet sich eine Aussichtskanzel par excellence, von der aus man direkt fast 1600 Meter hinunter ins Tal schauen kann. Neben dem großen Walensee wirken die Gebäude wie Spielzeughäuser und wer ein scharfes Auge hat, der kann auf der Autobahn 3 die Miniaturautos beobachten. Im Nordwesten erhebt sich der Hinterrugg mit seinem eigenwilligen Gipfelplateau, der Säntis mit seinen Trabanten bläst im Norden den Marsch und Sichelchamm und Gamsberg spielen im Südosten die erste Geige. Ein sehr ansehnliches Panorama, obwohl der Höchst keineswegs der höchste Gipfel im Rund ist.

Das nächste Ziel ist die Scharte Nideri. Der beschilderte Steig führt zunächst in Kehren durch die steile Südwestflanke des Bergs hinab und quert dann unterhalb des Schafchopfs nach Westen. Zuletzt in direkter Gratnähe wird schließlich die Nideri erreicht (kurze Stelle mit Drahtseil), wo sich eine Verzweigung befindet.

An der Nideri hält man sich rechts und folgt dem mit "Voralp" beschilderten Steig über den Grat auf die Nordseite. Mittels Drahtseilsicherung gelangt man hinunter zu einer Bunkeranlage und erreicht sodann den Boden des weitläufigen Kars Ischlawiz. An zwei Verzweigungen folgt man der Beschilderung zur Voralp nach rechts und erreicht an einem Alpgebäude einen Fahrweg. Auf ihm gelangt man wieder hinunter zum Ausgangspunkt, wo sich der Kreis schließt.

Schwierigkeiten:
Höchst via Naus: T2 (unschwierige Steige).
Abstieg über Nideri: T3 (bis zur Scharte schmaler Steig durch steile Grasflanke, anschließend T2).

Fazit:
Eine interessante 4*-Rundtour, die während des Aufstiegs vor allem mit den beiden zackigen Gipfeln Sichelchamm und Gamsberg beeindruckt. Der Gipfel punktet insbesondere mit einem astreinen Tiefblick zum Walensee, der fast 1600 Meter tiefer liegt. Die Tour ist zurecht relativ beliebt.

Mit auf Tour: Bäda.

Kategorien: Appenzeller Alpen, 4*-Tour, 2000er, T3.

Tourengänger: 83_Stefan


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Geodaten
 56926.gpx Tourenskizze (kein GPS)

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Kommentare (2)


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DanyWalker hat gesagt: Immer wieder ....
Gesendet am 10. Juli 2022 um 14:12
.... ein Genuss Deine gut geschriebene Berichte zu lesen.
LG Dani

83_Stefan hat gesagt: RE:Immer wieder ....
Gesendet am 11. Juli 2022 um 08:51
Hallo Dani, vielen Dank! So ein nettes Lob leee ich natürlich sehr gerne ;-) . Viele Grüße!


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