Wörner 2476m und Steinkarlkopf 1979m


Publiziert von felixbavaria , 4. Oktober 2009 um 21:26.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Karwendel
Tour Datum: 4 Oktober 2009
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m
Strecke:Mittenwald Kaserne - Hochlandhütte - Wörnersattel - Wörner - Wörnersattel - Steinkarlkopf - Rehbergalm - Mittenwald Kaserne
Unterkunftmöglichkeiten:Hochlandhütte 1630m (DAV)
Kartennummer:Kompass 26 (Karwendelgebirge)

Heute haben wir bei schönem Spätsommerwetter zwei Gipfel in der Nähe der Hochlandhütte bei Mittenwald bestiegen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Der Wörner wirkt eigentlich von allen Seiten abschreckend, durch die Nordwestflanke ist eine Besteigung jedoch für den geübten Wanderer möglich. Mittlerweile ist er ein echter Modegipfel geworden, heute haben wir ca. 30 Bergsteiger gezählt. Am Gipfel war es windig und kalt, so dass die Brotzeit kurz ausfiel und wir uns stattdessen am einsamen Steinkarlkopf mit bester Aussicht ins Vorkarwendel und Isartal in die Sonne legten.

Aufstieg: Hochlandhütte (3 1/2 Std.)

Vom Parkplatz in der Nähe der Kasernen bei Mittenwald folgen wir dem Schotterweg zur Hochlandhütte, der später in einen unschwierigen Bergpfad übergeht. Da alles westseitig exponiert ist, ist es schattig und kalt. Daher gehen wir gleich weiter zum Wörnersattel, doch auch dort ist keine Sonne und zudem erheblicher Westwind.

Wir begeben uns gleich in die Gipfelflanke, die von gero in seinem Bericht bereits bestens beschrieben und bebildert wurde, so dass hier nichts hinzuzufügen ist, und die Muße, in diesem Gelände Bilder zu machen, habe ich auch nicht. Zu spannend ist der Aufstieg. Zur Schwierigkeit möchte ich anmerken, dass ich 2 Stellen für einen IIer halte: kurz hinter dem roten Pfeil, der ein Ausweichen aus der Gipfelrinne in die Schrofenflanke andeutet, ist ein wenige Meter hohes Wandl, und kurz danach eine sehr steile Stelle in den Schrofen. Der Rest zum Gipfel ist - nach oben hin leichter werdende - Ier-Kletterei. Derzeit sind einige kurze Stellen, insbesondere eine ausgesetzte Querung, vereist, deswegen muss man noch vorsichtiger gehen als sonst.

Am Gipfel dann die ersten Sonnenstrahlen dieser Tour (!) und wunderbare Fernsicht bis zum Großglockner, aber wie gesagt recht kalt und starker Westwind, so dass wir bald den Rückzug antreten. Zudem haben wir ja noch den Abstieg als Herausforderung vor uns.

Noch zu der von gero als Alternative erwähnten Rinne: diese ist wohl deshalb nicht markiert, da bei dem mittlerweile großen Andrang eine mörderische Steinschlaggefahr besteht! Außerdem ist sie derzeit vereist und wohl sehr heikel zu begehen.

Abstieg: Steinkarlkopf, Rehbergalm (3 1/2 Std.)

Der Abstieg zum Wörnersattel fällt mir abgesehen von den zwei Schlüsselstellen überraschend einfach. Er zieht sich aber ganz schön. Wir haben 1h 30min für den Aufstieg und 1h 20min für den Abstieg vom/zum Sattel gebraucht! In der Länge der Tour liegt auch meines Erachtens die Hauptschwierigkeit, da man über mehrere Stunden absolut konzentriert steigen bzw. absteigen muss, gerade wegen der Steinschlaggefahr.

Vom Sattel unschwierig in wenigen Minuten zum Steinkarlkopf. Abstieg über den Latschen- und Grasrücken, der sich zur Rehbergalm hinzieht. An einer weglosen Wiese muss man auf eine Markierungsstange und einen Baumstamm mit Markierung achten. Die Alm ist ganz und gar nicht verfallen, wie der Wegweiser am Sattel andeutet, sondern neu gebaut. Von dort auf schönem Waldpfad ins Tal und auf Forstweg zum Parkplatz zurückhatschen (ca. 20 min.)

Wie von Tef angemerkt, ist die Rundtour ohne den Wörnergipfel nur T2 - eine landschaftlich sehr schöne Genusswanderung!

Tourengänger: felixbavaria


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Kommentare (3)


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gero hat gesagt: Lieber Felix..
Gesendet am 4. Oktober 2009 um 22:12
..danke für die Blumen - sprich: Erwähnung und Querverweis auf meinen Bericht. Ich möchte mich aber ganz und gar nicht mit fremden Federn schmücken, der Bericht und vor allem die Bilder von Tef sind ebenfalls in gleichem Atemzug zu erwähnen!
Es freut mich zu hören, daß wir einer Meinung sind bzgl. Einschätzung der Ansprüche. Bei unserer Begehung neulich war es noch schnuckelig warm, nix Vereisung - und wir waren auch die Einzigen weit und breit, deswegen keinerlei Steinschlaggefahr. Als kleiner Ausgleich steckten wir dafür leider in den Wolken und sahen fast nichts außer Tiefkar- und Westlicher Karwendelspitze.

Eine schöne Woche wünscht Dir Dein Bergkamerad Georg

ju_wi hat gesagt: Wörner wanted
Gesendet am 5. Oktober 2009 um 00:10
Hi Felix,
mensch jetzt ist ja die gesamte Deutsche Hikr-Community "auf den Wörner gekommen". Vor allem machen mich die Schwierigkeitsbewertungen langsam neugierig. Ich hoffe wir haben nochmal dieses Jahr die Gelegenheit, dann müssen Margit und ich unbedingt auch da hoch ...

Schöne Tour - super Wetter - genial!

Grüße, Jürgen

felixbavaria hat gesagt: RE:Wörner wanted
Gesendet am 5. Oktober 2009 um 14:46
Hi Jürgen,

ja, irgendwie ist unter den hikrs das Wörner-Fieber ausgebrochen :) Bei mir war es eher Zufall, da mir ein Kumpel vom AV die Tour am Freitag vorgeschlagen hat. Wenn du die Tour dieses Jahr noch machen willst, solltest du nicht zu lange warten - nach dem ersten ergiebigeren Schneefall dürfte es in der NW-Flanke für den Normalbergsteiger nichts mehr zu holen geben.

Zur Schwierigkeit: T5 bzw. II sind wie beschrieben nur die zwei relativ kurzen Stellen, der Rest der Gipfelflanke ist T3-T4+. Technisch also vergleichsweise einfach, aber man muss über mehrere Stunden absolut konzentriert steigen bzw. absteigen, gerade wegen des Steinschlags. Also definitiv keine gemütliche Wanderung, sondern eher ein Abenteuer.

Viele Grüße, Felix


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