Cima di Morissolo über den Ostgrat
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Heute war endlich das Wetter um die Bergspitze, die wir von unserem Domizil sehen zu besteigen. Auf hikr hatte ich von 83_Stefan einen
Bericht gelesen, der im Dezember auf dieser Route hinaufgestiegen war. Das wollte ich heute versuchen.
Wie schon gestern stieg ich zuerst hinauf nach Oggiongo. Da hat man schon einige Körner verbraucht. In Oggiongo fand ich gleich den Hinweis „Vertical“ zur Alpe Ronno. Vertical, das blieb heute das Stichwort, egal ob rauf oder runter. Der Pfad hinauf zur Alpe Ronno ist steinig und teilweise felsdurchsetzt, aber immer steil.
Die Alpe Ronno besteht aus einer Ansammlung von Gebäuden, wo jetzt nicht nur die Esel, sondern auch schon Menschen anwesend waren, eine nagelneue italienische Flagge wehte im Wind. Auf der Alpe Ronno fand ich gleich den Hinweis zum Einstieg in den Ostgrat. Er ist aufgrund der vielen orangefarbenen Punkte nicht zu übersehen. Es gibt auf dieser Route auch alte weiß-rote Markierungen.
Nun folgte ein munteres Kraxeln hinauf Richtung Gipfel. Häufig kamen die Hände zum Einsatz um die Felsbarrieren zu überwinden. Weiter oben wurde das Seil durch eine neue Kette ergänzt, nicht ganz glücklich, mit dem Seil ging es teilweise besser.
Die drei Kreuze schon im Blick, weisen die orangefarbenen Punkte nun in die Nordflanke, um bald einmal zu enden. Hatte ich etwas übersehen? Noch einmal zurück zum letzten Punkt, nein, es waren keine weiteren.
Der Pfad durch die Flanke wurde immer schmaler, irgendwie nicht so mein Ding. Da zog ich es doch vor, direkt zum Gipfel hinauf zu kraxeln und ich kam auch direkt dort an. Nur zurück schauen sollte man nicht, es ist ganz schön steil. Auf dem ganzen Weg waren auch immer verblasste rot-weiße Markierungen zu sehen, offensichtlich gab es früher hier mal einen markierten Wanderweg. Die einzige menschliche Begegnung machte ich, ein Paar kam über den Wanderweg von den drei Kreuzen zum Gipfelpunkt.
Jetzt warte noch der Abstieg auf mich. Vom Gipfel hielt ich mich zuerst Richtung Il Colle, um dann auf die alte Militärstraße abzubiegen. Nach kurzer Zeit fand ich auch den Abstieg zur Alpe Morissolo. Was ich sah, erfreute meine Augen nicht. Da ging es gleich steil abwärts. Der Weg erinnert mich an den Abstieg vom Schwarzbergkopf am Ende des Gletschertrails im Wallis.
Darauf hatte ich wirklich keine Lust. Also folgte ich der Militärstraße weiter nach Piancavallo. Dort befindet sich ein riesiger Krankenhauskomplex, allein auf weiter Flur. Vielleicht gab es hier die Möglichkeit, dass mich Jemand ein Stück mitnehmen würde. Schon beim ersten Auto hatte ich Glück, eine Mitfahrgelegenheit bis Manegra, bzw. bis Luera, einem Kreuzungspunkt verschiedener Wanderwege.
Kaum war ich auf eine Schotterstrasse eingebogen, pfiff mich ein älterer Herr zurück. Das wäre eine Privatstraße, der Wanderweg wäre weiter unten. Nach einigem Suchen fand ich den Einstieg, ein schmaler Pfad über die Wiese und dann ein Hinweisschild Richtung Dumera, mein angepeiltes Ziel.
Was mich nun erwartete war als Wanderweg nicht mehr zu bezeichnen. Beim letzten Unwetter ist offensichtlich der ganze Hang ins Rutschen gekommen. Riesengrosse Bäume lagen samt Wurzeln am Wegesrand. Nur notdürftig konnte der Weg wieder in Stand gesetzt werden. Eine einzige Rutschpartie durch lockeres Sandgestein, einzig die felsigen Abschnitte boten etwas Halt.
Versteckt im Wald liegt noch die Casa Comino, ob sie noch bewohnt ist, ließ sich nicht feststellen. Am Ende des zeitaufreibenden Abstiegs erreichte ich Oggebio. Hier gibt es zwar einen Bus, aber leider nicht in meine Richtung und ein Taxi wäre sehr teuer, sagte mit die Dame in der Apotheke, denn das muss erst aus Verbania kommen.
Also weiter absteigen zur Hauptstraße SS34, dort fährt der Bus. Nur leider habe ich den um 10 Minuten verpasst und der nächste fährt erst in zwei Stunden. Da kann ich auch zu Fuß laufen, was eine nicht ungefährliche Sache ist, es gibt keinen Seitenstreifen. Und Überholverbote oder durchgezogenen Linien, ebenso wie Zebrastreifen werden von den Italienern ignoriert.
Über Ponte Resega und Cassino erreichte ich letztendlich unbeschadet nach fast 22 km mein Domizil Cannero Riviera, ziemlich ausgelaugt und kaputt.
Tour solo

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