Aus dem Oberseetal auf Tierberg (1989 m) und Bockmattlistock (1932 m)


Publiziert von Uli_CH , 16. Mai 2022 um 18:30.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:15 Mai 2022
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SZ   Oberseegruppe   CH-GL 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 1080 m
Abstieg: 1080 m
Strecke:12 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ab Näfels im Glarnerland der abenteuerlichen Strasse Richtung Obersee folgen. Am Gasthaus Obersee vorbei bis zur Stafelbrücke. Dort grosser Abstellplatz.
Kartennummer:swisstopo-App

Inspiriert von dem Bericht von Roald beschloss ich, das schöne Sonntagswetter für eine Trainingstour am schneefreien Südhang des Tierbergs zu nutzen. Ausserdem wollte ich meinen neuen Höhenmesser einweihen, bevor es in den Alpinwanderferien im Sommer ernst wird.

Ich starte an der Stafelbrücke und folge der asphaltierten Strasse Richtung Vorder Ahornen / Tierberg. Noch ist wenig los. Nach kurzer Zeit wird der Weg unbefestigt und führt weiter zur Brumettlenalp. Hier wird es steiler und es gibt die letzte Abstellmöglichkeit für Autos, da ab hier ein Fahrverbot gilt.

Eine Kehre des Fahrwegs wird durch den Wanderweg abgekürzt, bevor der Weg den letzten Anstieg nach Ahornen nimmt. Vom Sööli her höre ich einen Kuckuck rufen. Nach einer Dreiviertelstunde erreiche ich schliesslich die Hütten von Vorder Ahornen.

Bei Hinderahornen zweigt der Weg zum Tierberg ab und der Anstieg beginnt. Jetzt ruft ein Kuckuck aus Richtung der Ahornenalp. Zuerst geht es zum P. 1525, wo der weiss-blau-weiss markierte Pfad zum Wildkamm abzweigt. Mein Pfad wendet sich nach Nordosten und steigt - teilweise durch Heide - an, bis er bei P. 1777 den Grat erreicht. Auf bzw. links von ihm steige ich weiter aufwärts bis zum P. 1869, der mir den Blick ins Schwändital und auf die Wageten-Brüggler-Chöpfenberg-Kette freigibt. Und ja - auch aus dem Schwändital ruft ein Kuckuck.

Jetzt beginnt der Schlussanstieg auf den Tierberg. Kurz vor dem Gipfelaufbau wird der Grat für ein T3 doch ziemlich schmal. Er gibt mir schon mal einen Vorgeschmack darauf, was da noch kommen wird. Nach insgesamt knappen 2¼ Stunden erreiche ich den Gipfel, halte Rast und geniesse die Aussicht auf Brünnelistock & Co.

Dann rüste ich mich für die Gratüberschreitung. Steil geht es abwärts. Die Wegspur führt immer auf oder etwas unterhalb 
links des Grats. Ausweichstellen für Entgegenkommende sind rar gesät. An manchen Stellen geben Bäume psychischen und notfalls auch physischen Halt. Trittsicherheit und ein gerüttelt Mass an Schwindelfreiheit sind hier Pflicht. Als ich am P. 1909 ankomme, habe ich das Schlimmste hinter mir.

Über den Sattel bei P. 1868 geht es auf den Bockmattlistock zu und am Schluss wieder steil aufwärts. Ich erklimme die erste Kuppe, die gemäss Landkarte der höchste Punkt ist, und raste erneut. Für die Gratüberschreitung habe ich 50 Minuten benötigt. Und - ihr ahnt es: diesmal ruft ein Kuckuck aus Richtung Chälen.

Nach der Rast mache ich mich auf den Rückweg: steiler Abstieg zum P. 1868 und dann dem weiss-blau-weiss markierten Pfad abwärts folgen. Dieser Wegabschnitt ist nicht exponiert, trotzdem ist volle Konzentration angesagt: trockenes, loses Gras vom Vorjahr liegt auf den Felsen und ich muss aufpassen, dass ich nicht auf ihm ausrutsche. Ziemlich weit oben quere ich ein steiles Couloir, bevor dann der Weg steil nach unten führt. Am Schluss muss ich noch eine schneegefüllte Runse bezwingen, bevor ich zum Abzweig beim P. 1525 quere.

Ab hier geht es auf dem Aufstiegsweg wieder zurück. Oberhalb der Brumettlenalp nehme ich nicht den Abschneider, sondern folge durchgehend dem Fahrweg. Nach 1¾ Stunden Abstieg bin ich wieder an meinem Auto und mache mich auf den Heimweg. Mittlerweile haben Menschenmassen das Tal in Beschlag genommen.

Schöne Trainingstour, auch wenn ausgesetzte Grate nicht unbedingt so mein Ding sind. Mein neuer Höhenmesser hat die Feuerprobe bestanden. Für die GPS-Aufzeichnung habe ich erstmals, erfolgreich die Komoot-App eingesetzt.


Orientierung: Einfach, durchgehend markiert und ausgeschildert.
 
Ausrüstung: Alpinwanderausrüstung, inkl. fester Bergschuhe mit rutschfesten Sohlen, Teleskopstöcke
 
(Dies ist ein Tourenbericht. Es handelt sich daher um meine persönlichen Gehzeiten und meine subjektive Einschätzung der Schwierigkeit ohne Anspruch auf Objektivität. Jeder, der diesen Tourenbericht als Basis für eine eigene Unternehmung verwendet, ist persönlich für seine eigene Sicherheit verantwortlich.)

Tourengänger: Uli_CH
Communities: Alleingänge/Solo


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