Gratüberquerung Tierberg-Bockmattli


Publiziert von maenzgi , 9. April 2017 um 16:12.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum: 8 April 2017
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SZ   Oberseegruppe   CH-GL 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:Stafelbrücke-Brunnmettlen-Vorder Ahornen-P.1870-Tierberg-Wildkamm-Bockmattli-Wildkamm-Vorder Ahornen-Bruunmettlen-Stafelbrücke
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit PW bis zur Stafelbrücke

Ich hatte einen Bericht von Ivo66 gelesen. Da wusste ich, diese Tour möchte ich auch machen. An diesem Samstag schien es perfekt. Das Wetter war makellos und da ich letzte Woche auf dem Bockmattlipass war (Siehe Bericht) wusste ich, das es fast kein Schnee mehr haben dürfte. Obwohl Ivo schrieb, das es in Bruunmettlen Parkmöglichkeiten hat, liess ich das Auto bei der Stafelbrücke stehen. Von dort ging es zuerst der Apshaltstrasse folgend nach oben. Dies wechselte dann zur Kiesstrasse. Das Terrain stiegt stetig an, wobei es noch relativ bescheiden war. Als ich dann in Bruunmettlen beim Parkplatz vorbeilief, wurde auch die Kiesstrasse immer steiler. Von nun an war Fahrverbot für den normal Verkehr. So stieg ich der Strassefolgend bergan. Als ich kurz vor Ahornen aus dem Wald kam, staunte ich nicht schlecht als dort etwa 6-7 Autos standen. Als ich dann jedoch um die Kurve kam, sah ich die vielen Wochenendhäusschen stehen. Würde mir für ein Jahr durchaus auch gefallen dort;) In Ahornen selbst lag dann noch 10-20cm Schnee, was mich erst etwas irritierte. Ich lief durch Ahornen hindurch. Kurz nach den letzten Häuschen steht dann der Wegweiser Richtung Tierberg, Bockmattli. So ging es nun auf schmalem Weg den Hang hoch. Wobei der Weg nicht sehr ausgeprägt ist. Nach etwa 200 Höhenmetern kommt dann ein Wegweiser welcher am Boden lag. Ist mittlerweilen von einem Anwohner wieder aufgerichtet worden. Obwohl Ivo schrieb, das man zuerst Richtung Bockmattli sollte, ging ich Richtung Tierberg. Da mir dieser Weg besser vorkam. Für mich stellte es sich später als Richtig heraus so. Nun folgte ich dem Weg Richtung P.1776 an den Anfang des Grats. Der Weg war manchmal klar ersichtlich, manchmal kaum vorhanden. Das Gras, welches Platt gedrückt da lag trug seinen Teil zur schlechten Orientierung bei. Bei P.1776 folgte ich dann dem Grat bis zu P.1870. Teilweise quert man noch kleinere Schneefelder, welche aber keine Schwierigkeiten beinhalten. Ab P.1870 sah ich dann Spuren im Schnee, welche auf den ersten Hügel vor dem Tierberg führten. Der Weg wäre unter dem Schnee klar ersichtlich. Danach ging es nochmals kurz runter, bevor man auf den Tierberg hoch kraxeln konnte. Bis hierhin maximal T3. Dort machte ich eine kurze Rast von 15 Minuten. Dann kam der Grat Abschnitt, vor welchem ich am meisten Respekt hatte. Den er war wirklich schmal. Auf der einen Seite fast Senkrechte Felswand und auf der anderen Seite Steilgras vom feinsten. Den Weg kann man allerspätistens ab hier nicht mehr verfehlen. Wobei das wohl schon von P.1776 an gilt. Nun ging man auf Messers schneide im Zickzack rauf und runter bis man zum Wegweiser Wildkamm kam. Zwei kurze Schlüsselstellen von je 2-3m möchte ich noch erwähnen. Bei der ersten muss man zwischen zwei kleinen Tanndli absteigen, was gute Haltemöglichkeiten gibt. Jedoch sieht man nicht richtig wohin man steigt und was unten kommt. Die Zweite Stelle ist Felsband welches ausläuft. Am Schluss muss man auf einem ca 30cm Breiten Felsstück ca 2m überwinden. Dies ist nicht viel, wen es jedoch links und rechts Senkrecht runter geht, bekommt der eine oder andere wohl trotzdem ein gehöriger Adrenalienstoss. Ich für mich habe festgestellt, dass Grat Wanderungen für mich viel die kleinere Überwindung braucht als Steile Kraxelei. Vom Wildkam ging es dann auf schmalem, aber wieder Flacherem Weg gerade aus, bevor man dann noch die letzte Kraxelei Richtung Bockmattlipass überwinden muss. Der Weg führt durch ein Feld aus Erikas, Rodos und Azaleen, was im Sommer bestimmt schön aussieht. Die letzte Kraxelei ist jedoch gut gestuft, es hätte aber auch noch ein Fixseil. Dies braucht man jedoch nicht. Oben angekommen querte ich, die Höhe beibehaltend, rüber zum Bockmattli und stieg nicht mehr runter bis zum Wegweiser Bockmattlipass. Dort machte ich dann ca 15 Minuten Rast. Es wunderte mich doch etwas. Die ganze Woche waren nur 3 Menschen auf dem Tierberg und 2 Menschen auf dem Bockmattlipass. Von dort ging es dann auf gleichem Weg zurück zum Wildkamm. Es hatt noch eine kurze Schneemade im Weg, weshalb man nochmals 3m auf den Grat ausweichen muss. Der Abstieg began dann bei Wildkamm. Nach 50 Höhenmeter ist auf dem Fels ein Blauer Pfeil angemacht. Diesem unbedingt in gerader Richtung folgen, sonst steigt ihr wie ich zu weit ab und findet dann fast den durchgang durch die Rinne nicht mehr. Kurz nach der Rinne traf ich auf ein Wochenendaufenthalter in Ahornen. Dieser erklärte mir etwas die umliegenden Routen, zudem war er sauer das die Wanderwege nicht unterhalten wurden. Nur noch wenige Sichtbare Markierungen, kaum sichtbare Wege und umgefallene Wegweiser und wir sprachen noch darüber ob man zu zweit gehen sollte oder alleine. Danach verabschiedeten wir uns, er stieg auf und ich ab. Der Abstieg zurück zum anderen Wegweiser gestaltete sich äusserst mühsam. Es lag viel totes Gras rum, auf welchem man ständig auszurutschen drohte. Als ich zum dritten Mal den Weg verloren hatte und sich mir auch noch eine Rinne gefühlt mit Schnee in den Weg stellte, war das Fass voll. Nun stieg ich in direkter Linie der Rinne entlang nach unten. So kam ich etwas weiter hinten raus. Ich bin froh habe ich die Tour wie Ivo gemacht, sonst wäre ich wohl nicht auf dem Wildkamm angekommen, da ich den Weg nicht gefunden hätte. Von Ahornen ging es dann in schnellem Tempo zurück zum Auto. Trotzdem kam ich zu spät zu meinem Termin;)

Fazit: Die Tour ist wunderschön und aufregend. Stellenweise sehr ausgesetzt was den Adrenalienspiegel manchmal etwas erhöht. Stöcke erhöhen die Selbstsicherheit. Die Tour ist mit der Ausgesetztheit auf dem Kamm im T4-T4+ Bereich zu finden.
Dazu eine wunderschöne Rundumsicht. Man sieht den Shilsee, Wägitalersee, Zürichsee, Obersee SG/SZ und den Obersee GL. Dazu die Speerkette, Churfirsten, die vorderen Glarner und die Berge um den Wägitalersee.

Tourengänger: maenzgi


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»