Monte Croce (1644 m) - auf den Spuren des Feuers

Das große Feuer Ende März 2022 hat die Vegetation im Gipfelbereich des Monte Croce südlich des Val Strona verwüstet. Aber bereits eineinhalb Monate später kehrt das Leben zurück. Obwohl die Stämme kohlrabenschwarz sind, schlagen die Bäume schon wieder aus und zaghaft sprießen die ersten schüchternen Grashalme aus der verbrannten Erde - die Widerstandskraft der Natur ist erstaunlich! Trotz des allgegenwärtigen Brandgeruchs verweilen wir länger am Gipfel bevor wir den Abstiegsweg über den Monte Ostano in Angriff nehmen. Von dort hat man nochmals einen instruktiven Blick zurück zum verkohlten Berg.

Die Rundwanderung beginnt am Parkplatz unterhalb der Alpe Camasca, der von Quarna Sotto auf einer schmalen Bergstraße erreichbar ist. Man folgt dem asphaltierten Sträßchen hinauf zu einer hübschen Kapelle, hält sich an der Verzweigung darauf links und gelangt auf geschottertem Weg zu den Alphütten. Danach führt der Weg in den Wald hinein und leitet nur schwach ansteigend hinauf zum Co di Stobj. Hier hält man sich links und quert nördlich des unbedeutenden Monte Congiura im Wald hinüber zur Bocchetta di Foglia, wo man auf den Steig zum Monte Croce abzweigt (beschildert).

In westlicher Richtung führt der Steig zu einer Verzweigung. Dort hält man sich links und steigt hinauf zum Ostkamm des Monte Croce. Dieser vermittelt den weiteren Anstieg. Schon bald wandert man an ersten verkohlten Bäumen vorbei, verlässt den Wald und steuert durch freies Gelände auf den Gipfel zu. Auf weiten Strecken ist die Vegetation verbrannt. Wo sich der Weg verzweigt, hält man sich links und steigt aussichtsreich am freien Kamm dem großen Gipfelkreuz entgegen, ab einer Schulter flacht der Anstieg etwas ab. Der höchste Punkt überzeugt mit einem satten Rundumblick, die Höchste im Rund ist bei guter Sicht die Dufourspitze im Monte-Rosa-Massiv. Tief drunten winden sich aus dem Val Strona kleine Bergsträßchen hinauf zu den abgelegenen Bergdörfern, die in der heutigen Zeit von der Abwanderung der jungen Generation gezeichnet sind. Auch ein kleiner Zipfel des Lago Maggiore zeigt sich links vom Mottarone.

Der Weiterweg folgt dem Südrücken bergab (Beschilderung "Passo del Ranghetto"). Bald lässt man einen Abzweig zur Bocchetta di Foglia links liegen und steigt über verkohltes Grasgelände hinunter zum Sattel zwischen Monte Croce und Monte Ostano, zwischenzeitlich sorgt ein kurzer Gegenanstieg für etwas Abwechslung. Am Sattel verlässt man schließlich den Bereich des Waldbrands.

Nach dem Sattel folgt man dem offiziellen Steig nur noch ein kurzes Stück. Wo dieser den Kamm nach links verlässt, bleibt man am Kamm und steigt zunächst auf Trittspuren, später weglos durch lichten Wald und Alpenrosenbestände rustikal hinauf zum Monte Ostano, wo sich ein Vermessungszeichen befindet. Auch der zweite Gipfel des Tages bietet einen hübschen Ausblick, insbesondere der Rückblick zum Monte Croce ist interessant. 

Vom Monte Ostano gelangt man nach Süden am Kamm entlang einer deutlich ausgeprägten Spur hinunter zu einem markierten Weg. Ihm folgt man scharf nach links hinunter zur Alpe Ranghetto, wo man sich rechts hält. Am Schotterweg wandert man hinunter zu einer schönen Kapelle am Colle del Ranghetto, wo sich einige Tische und Bänke zum Rasten finden.

Kurz nach der Kapelle links und gleich wieder links beginnt der Fahrweg zur Bocchetta di Foglia. Wer ungeduldig ist, kann auch direkt über die Wiese abkürzen. Schon bald führt der Weg in den Wald hinein und quert unter dem Monte Croce hinüber zum bereits bekannten Sattel, wo sich die Runde schließt. Am Aufstiegsweg gelangt man zurück zur Alpe Camasca.

Schwierigkeiten:
Von der Alpe Camasca zum Monte Croce: T2 (problemloser Bergsteig, bis Bocchetta di Foglia T1 am Fahrweg).
Übergang zum Monte Ostano: T2 (kurzer wegloser Anstieg zum zweiten Gipfel rustikal, aber nicht schwierig).
Rückweg über Colle del Ranghetto: T2 (ab Alpe Ranghetto T1 am Fahrweg).

Fazit:
Eine sehr aussichtsreiche 4*-Rundtour, die über weite Strecken durch freies Gelände führt. Wer es gerne ein kleines bisschen abenteuerlich mag, dem wird der weglose Anstieg zum Monte Ostano durch das Unterholz gefallen, ansonsten ist man überall auf deutlichen, gut bezeichneten Steigen und Fahrwegen unterwegs.

Mit auf Tour: Bäda und Francesca.

Kategorien: Walliser Alpen, 4*-Tour, 1600er, T2.