Bodenburg-Sporn am Überlinger See


Publiziert von alpstein , 23. März 2022 um 09:41.

Region: Welt » Deutschland » Alpenvorland
Tour Datum:20 März 2022
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 450 m
Abstieg: 450 m
Strecke:8,7 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:nach Liggeringen, PP am Ende vom Bergleweg
Kartennummer:OpenTopoMap

Waldbedeckte Hänge, Tobel und Sporne prägen die steil zum Überlinger See abfallende Landschaft. 6000 Jahre soll die Besiedlungsgeschichte des Gebiets zurückreichen, wie im BoLu-Guide zu erfahren ist. Die menschlichen Ansiedlungen erfolgten wegen des schattigen, schmalen Uferstreifens und des Steilgeländes oben auf dem Waldplateau. Verbindungen zum See runter gab es mit Sicherheit von jeher. Auch solche, welche heute von Jägern oder sonstigen Insidern genutzt werden. Für Wanderer gibt nur wenige markierte Wege vom See auf den Bodanrück.  Nichtamtlichen Schildern ist zu entnehmen, dass der Zugang in manche Tobel nicht im Interesse des gräflichen Waldeigentümers liegt. Karten zeigen auch noch kartierte Pfade, die aber zum Teil der Erosion zum Opfer gefallen sind. Einen neuen (alten) Pfad, der unkartiert deutlich über einen Sporn Richtung See führt, haben wir bei dieser Tour entdeckt. Diesen werden wir bei nächster Gelegenheit erkunden.

In unserem "Bergdorf" Liggeringen (542 m) sind wir zwischen Frühstück und Mittagessen zu einer Runde über den Bodanrück an den Überlinger See runter und über den Bodenburgweg zurück gestartet. Den höchsten Punkt des Bodanrücks werden wohl nur die wenigstens erkunden, bietet er mitten im Wald nichts Sehenswertes. Am Bisongehege (690 m) befanden wir uns aber wenige Meter davon entfernt auf fast gleicher Höhe. Am Bisongehege sahen wir ein paar Tage zuvor eine offensichtlich gehandicapte Bisonkuh, welche 4 Tage später immer noch am selben Fleck lag. Mit Futter und Wasser versorgt, aber nach Aussage des Halters Impffolgen zu überwinden scheint.

Nach der Plauderei gingen wir Richtung Kloster Frauenberg (580 m) bergab. Die Kapelle darf man derzeit aus aktuellem Grund nicht besichtigen. Dafür kann man die tolle Aussicht auf den Überlinger See genießen. Der Platz für das weithin sichtbare Kloster auf dem Sporn wurde in früheren Zeiten nicht schlecht gewählt. Vom Kloster geht es dann in vielen Serpentinen oder abkürzend den Kreuzweg nach Bodman hinab. Der ausgelichtete Mischwald bietet Sicht auf den Ort und den See. Eine Einkehrpause am See böte sich an, wir gingen aber in östlicher Richtung weiter und kamen dabei am tiefsten Punkt der Runde hinter dem gräflichen Schloss vorbei.  Den Park umgingen wir südseitig dem Zaun entlang. So trafen wir auf den Bodenburgweg, welcher nicht zum offiziellen Wanderwegenetz zählt.

Der schmale Pfad führt in vielen Serpentinen, auch mal am Abgrund vorbei, und mit einem Steilstück versehen, hoch auf das Waldplateau. Von der Bodenburg selbst ist nichts mehr zu sehen. Ein Hinweisschild gibt es lediglich noch. Eine Bank lädt zu einer kurzen Pause ein, wo man einen herrlichen Blick auf Kloster, Ruine Altbodman, den Ort und den See hat. Verlässt man hier den Weg nach Osten, stößt man auf eine reizvolle Passage der erodierenden Hangkante entlang. Zu unserer Überraschung stießen wir auch auf einen abzweigenden Sporn, auf dem ganz offensichtlich ein Pfad zu sehen war. In keiner Karte ist er aber verzeichnet. Der durch Aufforstungsarbeiten stark ausgelichtete Wald bietet auch sonst neue Ausblicke und reizt, die ausgetretenen Wege zu verlassen.

In der Nähe vom Wegweiser Lerchenacker (661 m) kamen wir auf den Forstweg. Über einen Teil des Jakobswegs stiegen wir schließlich durch das Naturschutzgebiet "Obere Öschle" wieder nach Liggeringen ab.

Fazit: Ein kurzweiliger und landschaftlich sehr schöner Zeitvertreib in unserer Heimat. Möglichkeiten für neue Erkundungen haben sich dabei auch ergeben. Die Bisonstube befindet sich noch im Winterschlaf.

Route: Liggeringen - Zur alten Kirche - Schlauchenweg - Bisongehege - Bisonstube - Frauenberg - Bodman -  Hinterm Schloss - Bodenburgweg - Lerchenacker - Liggeringen


Tourengänger: alpstein, Esther58


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Kommentare (2)


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Nyn hat gesagt:
Gesendet am 23. März 2022 um 12:57
Der Bodanrücken ist immer eine Reise wert. Im Sommer gibt es am Nordabfall sicher schöne schattige Mögichkeiten.

Danke für die Eindrücke
VG, Nyn

PS: Ist die Marienschlucht nachwievor gesperrt?

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 23. März 2022 um 17:06
Danke, Nyn!

Die Topographie gibt sicher noch die ein oder andere Möglichkeit her. Außerhalb der Vegetationsperiode und bei trockenen Verhältnissen wie jetzt eigentlich ideal für Erkundungen.

Die Marienschlucht ist nach wie vor gesperrt. Anscheinend sind die Pläne für einen neuen, sicheren Zugang gereift. Bis das nicht ganz billige Vorhaben realisiert wird, dauert es aber wohl noch einige Zeit. Derzeit kann man nur aus Richtung Wallhausen über den schattigen Uferweg zur neuen Schiffsanlegestelle gelangen.

Gruß
Hanspeter


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