Von Soyhières nach Pleigne


Publiziert von Kik , 17. März 2022 um 16:32.

Region: Welt » Schweiz » Jura
Tour Datum:17 März 2022
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-JU 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 630 m
Abstieg: 230 m

Die Gegend um Mettembert ist nicht gerade ein Hotspot für spektakuläre Wanderungen. Kleine Perlen lassen sich aber überall finden, wie Henrik zeigte. So nehme ich mir die kurze Wanderung über den Kamm nördlich von Mettembert vor. Er fängt im Osten mit einem hohen Fels über der Verzweigung Soyhière-Movelier-Mettembert an, der uns mit seinem Kreuz schon vor 10 Jahren aufgefallen war.
 
Von Soyhières benutze ich den Wanderweg nach Mettembert bis zu seiner Verbindung mit der Strassenverzweigung.  Das Trassee der vorindustriellen Route nach Mettembert, schräg ansteigend unter der neuen Strasse, ist leicht zu entdecken. Es ist aber derart überwachsen, dass ich nach wenigen Metern vor einem hübschen Seidelbast kapituliere. Der längere Umweg über die Strasse und einen Feldweg führt mich an die Kante auf etwa 590m. Eine Spur zieht dem Grat nach abwärts, tiefer hinab als gedacht. Eine kleine Stufe wird mit etwas Handeinsatz rechts umgangen. So komme ich auf eine föhrenbestandene Grasterrasse, ein wunderhübsches Plätzchen, zu vorderst felsig, mit dem überraschend kleinen Kreuz. Der Fels ist nur etwa 60 m hoch, ich habe ihn wegen des kleinen Kreuzes von unten massiv überschätzt!

Typisch Juragrätlein geht es dann der Kante entlang nach oben; vis à vis lacht mich der zackige Grat von Pt. 654 (Rière la vielle église) an, leider tempi passati. Dort wo der Grat flacher nach Westen umbiegt, könnte er auch von Norden (Hst. La Combe) erreicht werden. Es ist offensichtlich ein Gemeindegrenzweglein, manchmal neben, manchmal auf dem Grat. Der etwas nach Norden vorgeschobene "Gipfel" Pt. 731 besteht aus zwei Felsen, der rechte höhere auf den ersten Blick für mich wohl zu gewagt. Ich schaue ihn mir genauer an und entdecke das Grasband, das auf der Nordseite ansteigt, so dass nur noch ein guter Meter zu überwinden bleibt.  So richtig gemütlich ist es oben aber nicht und der Abstieg über diese Stufe vollzieht sich mit Bauchfüsslertechnik. Etwas westlich davon erhebt sich ein schlankes Felstürmlein, fast gleich hoch. Es sitzt auf einem Elefanten!
 
Bei der Waldhütte von Mettembert treffe ich den Wanderweg, wenig nachher eine Wiese voller Osterglocken als herrlichen Picknickplatz. Vom jenseitigen Hang rennt ein rotbraunes Pelztier mit spitzer Schnauze auf mich zu. Es ist aber kein Fuchs, sondern ein Hund, der sich für meinen Rucksack interessiert. Bis seine Herrin auch da ist, habe ich mein Zeug wieder gepackt, und sie entschuldigt sich wortreich.
Dort wo der WW die Strasse nach Pleigne erreicht (Pt. 782) gibts ein altes Trassee, das wenige Meter oberhalb der jetzigen Strasse bis zum Ende des Waldes führt und die Teerstrecke weitgehend erspart. Den aufsteigenden Wanderweg nach Pleigne quert eine Ameisenstrasse von etwa 20 cm Breite und mit einer Dichte an übereinander wuselnden Tierchen, wie ich noch nie gesehen habe. Pleigne dagegen scheint fast so einsam wie die ganze Wanderung.
 
 

Tourengänger: Kik


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