DADAisme à Séprais - l'art et le milan royal


Publiziert von Henrik , 14. Juli 2012 um 13:52.

Region: Welt » Schweiz » Jura
Tour Datum: 7 Juli 2012
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-JU 
Zeitbedarf: 2:00
Aufstieg: 50 m
Abstieg: 50 m
Strecke:Autour Pleigne // L'exposition permanentes à Séprais
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW
Zufahrt zum Ankunftspunkt:PW
Kartennummer:Sans papier

... auf dem Gempenhochplateau oder auf dem Bruderholz liesse sich natürlich auch spazieren gehen, mit anschliessendem Abendessen in allernächster Nähe. Beide Destinationen sind aber hoch frequentiert und fallen sofort sonntags aus dem Raster. Die Fahrt durchs Laufental Richtung Kanton Jura schafft die nötige Distanz – während nach 15 Uhr sich schon die ersten Rückkehrer  Basel und Umgebung zuwenden. In Zwingen wird nach wie vor „gezwängelt“ mit dem neuen Brückenbau und dem Kreisel – Geldverlochete würde ich schreiben. Wenig sinnvoll halte ich seit Jahren die Geschwindigkeitsgebote zwischen Zwingen und Dittingen: innerorts 50, dann kurz 60, dann kurz 80 und nach 700 m das ganze umgekehrt...da diese noch in einer S-Kurve liegt, kann ja gar nicht sinnvoll beschleunigt und überholt werden!
 
... z’Laufe soll am Bahnhof bis in ein paar Jahren auch einiges umgebaut werden: eine Modernisierung des Busbahnhofs kommt, dann eine neue Unterführung für den Geleisezugang, dann eine Verkehrsberuhigung vor dem COOP und schliesslich ggf. eine andere Strassenführung Richtung Delsberg. Als beinahe täglicher Nutzer des Bahnhofs hoffe ich auch auf etwas mehr Sauberkeit dort.
 
... in langen S-Kurven und scharfem „Rank“ folgt die Strasse immer wieder dem Lauf der Birs, die rötlich-gelb und sanft dahin fliesst. Liesberg mit Dorf und Station ist das letzte Dorf des Kt. BL im Laufental – hier ist nach wenigen 100 Metern auch Sprach- und Kantonsgrenze zum Jura. Hier wurde einst Ton und Kalk im Offenausbau gewonnen, die Narben sind gut sichtbar – dieses am „Chestel“ dient heute der KELSAG, die für die Entsorgung und Aufbereitung von Siedlungs- und Industriemüll verantwortlich zeichnet, in Zusammenarbeit mit der KVA Basel-Stadt. Ein energieaufwendiger Betrieb ist auch die in Liesberg beheimatete Aluminium Laufen AG. Ihr gegenüber erhebt sich der Löffelberg, in dessen Kalkwänden geklettert werden kann. Wie so üblich in Kalk finden sich auch kleinere und grössere Höhlenzugänge im ganzen Juramassiv sowie Klusen – Liesberg liegt an einer solchen.
 
... wir verlassen die Kantonsstrasse bei Soyhières, das von der Bahn seit Jahren nicht mehr bedient wird. Die Anknüpfung erfolgt per Postbus von Delémont. Gleich drei Restaurationsbetriebe buhlen um Gäste – für ein Dorf, dass an seiner Peripherie gerade mal kurz „getouched“ wird! Fahren im Jura bedeutet auch oft lange Passagen ohne erheblichen Gegenverkehr – in weiten Schlaufen durch Wälder und weite Wiesen. Gerade deswegen mag ich auch diese Form der Exkursion, die ich mit dem Range Rover regelrecht zelebriert habe... und es vielleicht auch wieder ein wenig tun kann...In Movelier folgen wir dem Richtungszeiger nach Pleigne und stellen das Fahrzeug bei der MZH.
 
... für Spektakel suchen sich Cracks andere Destinationen – hier ist zuerst mal der Wind, der einen auffällt, dann kurz nach Verlassen der kleinen Ortschaft R-U-H-E. Wir steigen zum Turm hinauf, kraxeln hoch und überschauen die Weite nach allen Himmelsrichtungen. Die Panoramatafeln erhellen manche Zacke am nicht einsehbaren Horizont, das liegt nicht an der Erdkrümmung, sondern an den vorgelagerten Höhenzügen und am nicht wolkenlosen Himmel. Nicht bekannt war mir bis dato, dass die Löwenburg auf dem Gemeindeareal von Pleigne liegt...und sogar der Etang du Lucelle gleichermassen. Somit ist auch der Grundstein gelegt, für weitere Touren! 

...Verlaufen kann man sich nicht auf dieser Hochebene, die stark landwirtschaftlich geprägt ist. Beim unserem letzten Besuch, der seinen Niederschlag auf hikr. gefunden hat, haben wir dazwischen noch andere gehabt, so im Frühling, als die Saat gerade ausgebracht wurde. Jetzt wächst Korn und Mais, die grossen Herden sind anderswo am Grasen. Spannender wirken auf mich die Flurbenennungen: Les Rouges Terres [nom dû à la couleur rougeâtre du terrain],  Champs du Chêne [grand arbre forestier de la famille des Fagacées]oder La Morlatte [« poutre, madrier », en particulier « poutre sous un plancher de plain-pied », de l´allemand Mauerlatte]. Quelle dieser Erhellungen ist die immens reiche Hinter-grundseite zur Etymologie/Genealogie von Flur- und Ortsbezeichnungen – wärmsten zu empfehlen, sich diese mal in „Plätzchen“ anzusehen. Zum Abschluss setzen wir uns noch im Vorhof des Restaurant du Haut-Plateau auf die Holzbank und nippen an einem Glas Weisswein.
 
... da wir gerne auch wieder mal in der Sonne in Movelier unsere Kaloriendepots aufzufüllen gedachten, der Hunger meldete sich nämlich auch nach einer so kurzen „Tour“, beschlossen wir eher zu zeitig, uns auf deren Terrasse mit Blick auf den Dorfbrunnen zu setzen und den Spätnachmittag auf Strasse und Dorfkern zu verfolgen: es kamen nach Luft schnappende Velofahrer vorbei, es knatterten frisierte Töffs um die Ecke, schweres Ackergerät wurde durchs Dorf gefahren, ein Postbus mit verunstaltender Werbung auf dem ganzen Körper rumpelte vorbei, Motorräder heulten wie in „Easy Rider“ über den Flecken und schliesslich schnurrten Traktoren mit Anhängerbetrieb mit ihren Milchkesseli dem Milchhüsli entgegen. Wir bestellten einen Rosé und eine Karaffe  Hahnenburg. Das letzte Steak (des Tages) du Cheval erreichte Claudia’s Teller  und ich kämpfte mich durch ein Cordon-Bleu – das letzte Mal hatte ich vor ca. 15 Jahren das eher zweifelhafte Vergnügen damit! Jedenfalls hatten wir das „Soleil“ in anderer, besserer Erinnerung – es hatte in der Tat einen Pächterwechsel gegeben.
 
... da die echte und Milliarden Jahre alte Sonne noch nicht den Abschied feierte, das Abendglühen noch bevorstand, fanden wir uns wieder auf der Strasse. Wir dümpelten einem schrägen Kutter nicht unähnlich wieder zurück nach Pleigne, dann folgten wir dem Betonband via La Burgisberg nach Develier, bogen ab Richtung  Les Rangiers, zweigten aber vorher ab nach Montavon, mit einem Umweg nach Séprais, wo uns die Kunst im Feld auffiel, um die Claudia bat, diese gelegentlich mit einer Wanderung verbunden aufzusuchen, aber gerne meinte ich, denn diese kenne  auch ich nicht.
 
... auf der Kantonsstrasse und dann um Delsberg zu umfahren, wählten wir zum Schluss das klitzekleine Stückchen Autobahn, vor dessen Toren – um nach Basel zurückzufahren. Noch dunkelte es nicht ein.
 
... Ausflüge im Spätnachmittag mit diesen reichen Bildern, kleine Beizen (unterschiedlicher Qualität) und Kunst am Weg – wir mögen diese Nähe zu Basel.  

    «Nirgends gibt es so viele Kreative wie im 55-Seelen Dorf Séprais.»
                                                  Migros Magazin. 2008 

Eisenverhüttung im historischen Abriss: http://swe.jura.ch/fer/s0t16.html 

Spaziergang mit Claudia

Tourengänger: Henrik


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