....das Abbrechen der Laubblätter ist hörbar oder die SBB vergisst ihre Kunden


Publiziert von Henrik , 14. Oktober 2017 um 16:03.

Region: Welt » Schweiz » Jura
Tour Datum:11 Oktober 2017
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-JU 
Aufstieg: 170 m
Abstieg: 100 m
Strecke:map wanderland
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ÖV
Kartennummer:...wurst-, aber nicht fleischlos

... die aktuelle Wetterlage beschert „worth to shoot“-Bilder, die das Zeug haben, auch als Papierbilder denen zuzustellen, die nicht online sind – und das sind in meiner Umgebung an einer Hand abzuzählen welche! Die etwas hin zum Mittag angeschobene Zeit impliziert auch schon den Abzug verschiedener Schatten und damit voller Sonnenschein, den ich als „Abbilder“ eigentlich nicht so mag, mit kleiner Blende ist dem aber unter Berücksichtigung manueller Einstellung doch einiges abzugewinnen. Zuerst war ich beim Zahnarzt. Dann fuhr ich mit der Linie 11 nach Aesch (BL). Die wenigen Meter zum Bahnhof durch eine laute Ortsstrasse sind bald vergessen – weniger aber dann die dilettantischen Angaben zum Bahnverkehr im Laufental während der Bauarbeiten bis Ende Oktober.
 
... auf Gleis zwei entdecke ich verschiedene Personen, die whs. auf den Richtung Laufen führenden Zug warten, obgleich die Anzeige schwarz anzeigt, also kein Zug zu erwarten ist. An den Gleisenden sind auch Bautafeln angebracht. Ich rufe hinüber, dass dort garantiert KEIN Zug anhält... verduzte Gesichter... Zurzeit ist der Betrieb grösstenteils ohnehin nur einspurig.  Offenbar hat die SBB auch keine kompetenzinduzierte Wahrnehmung bezüglich der Anschlüsse in die Dörfer! In Laufen kommen die S-Bahnen verspätet an... dann sind die Busse nach Bärschwil, Liesberg und Kleinlützel über „alle Berge“ und die Reisenden dürfen insb. abends bis zur nächsten Abfahrt  warten. Im Bahnhof Laufen wurde mitgeteilt... daran habe man schlicht nicht daran gedacht! Es sei in Erinnerung gerufen: aus dem Laufental und dem Kanton Jura ergiesst sich täglich ein enormer Pendlerstrom – gut, dass man dem mal nicht so viel Aufmerksamkeit schenkt, sollen das selbst organisieren, schliesslich spekuliert die SBB ja ohnehin auf die Aufgabe dieser Linie, da man mit der Doppelspur nicht voran komme...(eine konstruierte Story).
 
... in Laufen halten die „Remplacement par busse“ nach Delémont und zurück - unterwegs wird normalerweise nicht angehalten. Da die S 3 schon zu spät in Laufen eintrifft, kann ich davon ausgehen, dass ich in Delémont auch den Bus nach Soyhières nicht erreiche... das trage ich dem Chauffeur dann auch vor. Er schlägt mir vor, dass er mich dort raus lässt, weil er meiner Befürchtung zustimmt... Übrigens, die Chauffeure der „Remplacement par busse“ sprechen seulement français!
 
... geplant war die Remplacement des rails abzubilden, der SCHEUCHZER-Langzug ist ein beeindruckendes Konstrukt, dem ich auch schon mal ein Bericht gehuldigt habe. Ich blies das ab: der kalte Nebel im Laufental schien mir zu ungemütlich. Dafür schien an der Haltestelle in Soyhières die Sonne so richtig mir in den Nacken. Wow.
 
... der kleine Schulbus (einzigster Fahrgast) brachte mich nach Pleigne, bif. Bürgisberg – Ausgangspunkt einiger früherer Vorhaben, zum Beispiel nach Movelier oder nach Bourrignon. Sogleich schulterte ich den RS und klaubte die Nikon D90 hervor. Im Anstieg Pt. 839 galt es mit Vorsicht an den tiefen Furchen der Waldmaschinen vorbei zu kommen – Coup de Bois, im Hintergrund fielen wie ermüdet gewaltige Stämme der Motorsäge zum „Opfer“.


 
... entlang der Flur „La Joux l’Amour“ führt ein WW bis zum Pt. 849 „Sur la Chaux“ (Noms issus du gaulois calmis. En plaine, terrain peu productif, le plus souvent en pré - http://henrysuter.ch/glossaires/topoC1.html). Die Region hier oben kenne ich sehr gut – mehr als noch zu Fuss kreuze ich in der Dämmerung oft mit dem RRC hier herum. Inzwischen sind die Wirtschaftswege auch alle neu asphaltiert worden. Staub adé.
 
... am Waldrand eine Feuerstelle, die wir auch schon geniessen durften. Massiger Tisch und Bänke, und viel Anfeuerholz. Diesmal beliess ich dies: die Verpflegung wurstlos, aber nicht fleischlos. Eineinhalb Stunden sass ich da, NZZ-Feuilletons lesend. Am sattblauen Himmel die Richtungen der Chem-trails verfolgend. Und das hörbare Gras-abfressen vorbeiziehender Kühe.  Auch das Abbrechen der Laubblätter ist hörbar, der Fall auf jeden Fall.
 
... ein paar Sohlenlängen weiter, dem WW entlang, dann Ankunft am Folgerastplatz bei Punkt 881 (auf der Karte ist noch vermerkt: Cabane), diese gibt es seit Frühjahr 2016 nicht mehr, aber die Feuerstelle ist geblieben. Von hier sind es nur wenige Minuten bis zur Haltestelle Bourrignon, bif. Bürgisberg. Ich entscheide mich für eine Fahrt über die Hügel: d. h. mit dem Bus nach Charmoille via Lucelle. Mit einem zweiten Bus Fahrt nach Courgenay (...) via Asuel (...). Dort übernimmt mich der RE nach Glovelier, denn meine Sinne stehen auf den Kastaniengarten der „Auberge de la Gare“ in Pré-Petitjean, den ich zwei Stunden für mich alleine haben kann.  Während dessen also andernorts sich Menschentrauben in sich selbst drehen und dadurch noch mehr Menschen angezogen werden, Staus die Norm  sind und in einer einzigen Minute weltweit (vermuteterweise) 5 Millionen Selfies entstehen, sitze ich auf einer Terrasse, die von Licht geflutet ist, und nur Geräusche von Singvögeln und Insekten zu vernehmen sind!
 
... Ankunft in Basel um halb zehn, abends.
 

Tourengänger: Henrik
Communities: Botanik


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