Breite Krone (3079) und Piz Davo Lais (3026)


Publiziert von cardamine , 2. Februar 2022 um 00:37.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Silvretta
Tour Datum:26 Januar 2022
Ski Schwierigkeit: WS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: Tasna Gruppe   CH-GR   Fluchthorn-Gruppe   A   Paznaun 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1330 m
Abstieg: 2220 m
Strecke:28 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ischgl - Pardatschgratbahn - Idalp - Höllboden - Höllkarbahn - Palinkopfbahn - Grondabahn - Piz Val Gronda, Abfahrt über Skiroute zur Hütte
Unterkunftmöglichkeiten:Heidelberger Hütte DAV (2264 m)

Die beiden 3000er Breite Krone und Piz Davo Lais sind Tourenklassiker von der Heidelberger Hütte, die auch von den Skitourenkursen gerne gemacht werden, da sie recht unproblematisch sind. Ich persönlich fand die Breite Krone einfacher (L) als den Piz Davo Lais (WS-), auch wenn im SAC-Portal beide mit L bewertet werden. Beiden Zielen geht ein relativ langer und flacher Talhatscher voraus, der vor allem beim Rückweg mühsam ist. Die schönere Abfahrt gibt es vom Piz Davo Lais, wenn man beide Gipfel besteigen will, empfiehlt es sich daher, zuerst auf die Breite Krone zu steigen.

Zeiten als Richtwert: Heidelberger Hütte - Breite Krone 3 h, Breite Krone - Piz Davo Lais 2 h, Abfahrt Heidelberger Hütte ca. 45 min, bis Ischgl eine weitere Stunde

Bis zu P. 2548 ist der Weg zu beiden Zielen identisch. Die Skiroute folgt dem Verlauf des Sommerwanderwegs, der im östlichen Hang des Fimbatals verläuft. Unterhalb der Felswand "Dösslung" geht es zu einer kleinen Scharte neben P. 2548. Von dort fährt man wenige Meter in die Flusseben Foppa Trida ab. Beim Wanderwegweiser teilen sich die Routen. Ich folgte zunächst der Spur rechts den Hang hoch zum Kronenjoch. Von dem ehemaligen Gletscher unter der Breiten Krone, Vadret da Fenga, zeugen nur noch Moränenwälle. Vom Kronenjoch stieg ich in einem Linksbogen zum Falschen Kronenjoch (P. 2956) auf. Der westlich ausgerichtete Gipfelrücken war komplett abgeblasen, sodass ich die letzten 100 Meter zu Fuß zurücklegte. Mit Ski wäre das sicher eine toller Spitzkehren-Übungshang.

Wegen dem starken Wind hielt es mich nicht lange am Gipfel und ich machte mich bald an den Rückweg. Nach einer kurzen Abfahrt querte ich auf ca. 2650 m unterhalb der Felsnasen hinüber zum Beginn der Rinne zwischen Piz Davo Lais und Piz Davo Dieu, durch die zur Fuorcla Davo Lais aufgestiegen wird. Die Rinne ist weniger steil, als sie von weitem aussieht, es sind kaum Spitzkehren nötig. Von der Fuorcla Davo Lais geht es über den Westhang zum Gipfel. Zwischen 2890 und 2930 m gibt es ein kurzes steileres Stück, wo kurz Spitzkehren nötig sind. Die letzten Meter unschwierig über den Südgrat zum Gipfel. Dort habe ich sogar ein Gipfelbuch gefunden!

Die Abfahrt über den pistenähnlichen Gipfelhang bereitete wie erwartet große Freude. Auf 2700 m, am Ende der rechten Felsstufe, querte ich unterhalb der Felswand hinüber zu P. 2644. Von dort fuhr ich über mehrere Geländestufen zum flachen Talboden ab. Diese Abfahrt ist definitiv schöner als die Aufstiegsroute! Zunächst dachte ich, ich müsste das ganze Stück nun zurückschieben, doch die intelligent angelegte Spur leitete mich zum Aua Naira. Entlang und teilweise im Flussbett liess es sich doch einigermassen kraftsparend zur Hütte abfahren. Teilweise hatte sich der Fluss tief eingeschnitten, durch ein Art Minicanyon zu fahren war auf jeden Fall ein neues Erlebnis! Wobei ich stellenweise den Eindruck hatte, dass Wasser doch aufwärts fliessen kann :D

Die Anschieberei war leider noch längst nicht vorbei, vor mir lagen noch weitere 13 km Tal. Auf dem präparierten Weg von der Heidelberger Hütte zur Gampenalp konnte ich immerhin auf den Flachpassagen etwas skaten. Ich hatte Glück, dass die Piste hart war, wenn die Unterlage weich ist, muss dieser Teil ungemein anstrengend sein. Von der Gampenalp führt eine blaue Piste zur Bodenalpe, hier lässt es sich zur Abwechslung ordentlich fahren! Der Spaß war leider zu schnell vorbei, hinter der Alp kommt ein größerer Anstieg, wo ich die Skier hochtragen musste. Danach gibt es wieder Piste, auf der es wegen einem weiteren Flachstück sogar einen Schlepplift gibt. Dahinter ist die Anschieberei endlich endgültig geschafft und es geht nur noch abwärts nach Ischgl.

Meine Empfehlung: Wenn die Piste weich ist, besser einen Skidoo-Transport von der Heidelberger Hütte organisieren oder vorab ein Skiticket für die Rückkehr kaufen.

Tourengänger: cardamine


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