Hochtour an einem föhnigen Oktobertag von der Cabane des Aiguilles Rouges zur La Roussette


Publiziert von Steppenwolf (Born to be wild) , 5. November 2021 um 14:01.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Mittelwallis
Tour Datum:19 Oktober 2021
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Unterkunftmöglichkeiten:Cabane des Aiguilles Rouges

Da meine Rückfahrt ab Sion bereits gebucht war, hatte ich an diesem Tag nicht so viel Zeit. Am Morgen brach ich an der Cabane des Aiguilles Rouges auf u. folgte dem Weg Richtung Arolla. Auf der Hochfläche, die etwas über 2600m hoch liegt, bog ich rechts ab u. steuerte den Geröllhang querend eine Geländekante an. Dahinter setzte ich meine Querung über die Grashänge Richtung La Forcla fort. Unterwegs konnte ich ins nach Osten abfallende Couloir unter dem Mont Guitsa schauen. Darin lag Schnee. Da ich befürchtete, mir könnten steile, schneebedeckte Felsen Probleme beim Anstieg zu diesem Gipfel bereiten, behielt ich meine Richtung bei. Unterhalb der genannten Scharte stieß ich auf Markierungen, denen ich folgte. Im Winter ist dieser Bereich Piste. Hinter der Scharte erwartete mich ein Lift. Oberhalb davon querte ich durch Blockwerk, bevor ich unterhalb der Felsen schräg nach links im Geröll aufstieg. Es ging eine zeitlang sehr steil an den Felsen entlang, an denen ich mich festhalten konnte. Nach meiner Schätzung war ich schließlich zu hoch, um zum Mont Guitsa aufzusteigen. Zu diesem hätte ich weiter unten nach rechts abbiegen müssen. Die Felsen waren mir allerdings dafür zu steil erschienen. So steuerte ich eine andere Erhebung am Grat an. Als ich diesen erreicht hatte, schaute ich über ihn in südlicher Richtung hinunter, konnte aber keinen Gipfel entdecken. Ich war wohl schon so hoch, dass er von einem Gratvorsprung verdeckt war. So ging ich weiter bergan über den Grat, der zerklüftet, aber wenig schwierig zu begehen ist. Bald steuerte ich durch einen schneebedeckten Durchgang zwischen Felsen eine Erhebung an, auf der eine Stange steht. Dort angekommen, sah ich, dass es sich dabei erst um den Vorgipfel der La Roussette handelt. Er ist allerdings nur wenig niedriger u. so musste ich kaum mehr als 100m weit nur leicht zum höchsten Punkt ansteigen, auf dem ein Steinmann steht.

Nach der Gipfelrast ging ich am Grat weiter in derselben Richtung. Einen schroffen Bereich konnte ich in der Westseite über ein Band umgehen, wobei ich erst durch eine Felslücke kriechen u. dann ausgesetzt neben der Felswand über eine schmale Felspassage abklettern musste (II). Ein Stück dahinter bricht der Grat dann aber fast senkrecht ab. Das war von unten beim Anstieg aus der Mulde nicht zu sehen gewesen. 

Unter mir fiel eine steile Flanke ab, die ich nicht überschauen konnte. Ich entdckte aber Steinbockspuren u. nahm einfach an, dort wohl absteigen zu können. Beim Abstieg waren Felsstufen zu umgehen. Über Geröllhänge, kurze Rinnen u. Bänder konnte ich weit nach unten gelangen. Viel tiefer entdeckte ich über einer Felswand ein langes Grasband, das in südliche Richtung führt. Zuerst machte ich noch einen Abstecher in die andere Richtung. Bald erreichte ich eine Felswand, die in das Geröllkar abfällt. Es sah nicht danach aus, als ob ich in ihr über ein Band queren könnte. Wahrscheinlich können Steinböcke das schon. Also drehte ich um zum o.g. Grasband. Über dieses gelangte ich dann an eine Felskante, die ich wenige Meter hinaufklettern musste (I-II). Dahinter ging es noch ein Stück etwas ausgesetzt über plattige Felsen weiter zu einem Grashang, über den ich nach kurzer Querung an ein Geröllcouloir kam, das leicht abgestiegen werden kann. Für einen weiteren Gipfel war es inzwischen zu spät geworden. Es wäre besser gewesen, an der Scharte beim Skilift Gepäckdepot zu machen, denn von dort hätte ich es näher nach Arolla gehabt. Nach Rückkehr zum Depot etwas oberhalb des Steiges, die etwa eine Stunde beanspruchte, wanderte ich über den guten, flachen Weg Richtung Arolla. Den weiten Fahrweg kürzte ich zuletzt etwas oberhalb dieses Ortes über grasbewachsene Hänge ab. Nach Ankunft an der Bushaltestelle hatte ich dann noch ca.20min. Zeit, bis der Bus abfuhr, mit dem ich zum Bahnhof in Sion fuhr. 



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