Kurzbericht 

Viele Wege führen auf den Luskopf


Publiziert von jhnns , 17. Mai 2022 um 23:19.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:31 Oktober 2021
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1470 m
Strecke:9,6 km + 25,8 km Rad
Kartennummer:AV BY 5 – Tannheimer Berge. Köllenspitze, Gaishorn

Letzter Tag des dreitägigen Kurzurlaubs zum Ende des Wanderjahres. Ohne Auto war die Tourenauswahl schon deutlich eingeschränkter und da Vils von Füssen mit dem Rad gut zu erreichen ist, entschied ich mich an diesem fast spätsommerlichen Tag für die Luskopf-Wildböden Besteigung, da mir der Wildböden noch für mein AVF-Projekt fehlten und der anschließenden Runde zur Sefen- und Sebenspitze.

Nach der Anfahrt von Füssen aus, ging es zunächst mit dem Radl hoch zur Vilser Alpe. Der Forstweg dort hinauf ist bekanntermaßen weder spektakulär, noch besonders lang und dennoch zieht er sich irgendwie. Dementsprechend war ich froh, als ich an der Vilser Alpe (798 m) ankam, an der reger Betrieb herrschte, da sie an diesem Tag ein letztes Mal in der Sommersaison geöffnet hatte.
Von dort ging es bei bestem Wetter weiter über den Weg, der hinauf zum Füssener Jöchl führt, denn mein erstes Ziel des Tages war der Luskopf, von wo ich dann auch den Wildböden, welchen ich bei meinem Besuch im vergangenen Jahr ausgespart hatte, besteigen wollte. Während des Aufstieges kann man die beiden Grashängen, die Varianten des Sommerweges, zum Luskopf gut erkennen. Im Gegensatz zu meinem vorherigen Besuch im letzten Jahr stiegt ich diesmal den rechten Hang hinauf. Dieser ist nicht weniger steil und teils unangenehm zu gehen wie der linke (T4), allerdings landet man schneller und direkter an der Bergwacht Gedenktafel. Von dort verlaufen dann mehr oder weniger deutliche Spuren hinauf über äußerst sonnige Grashalden dem Gipfel entgegen. Im oberen Bereich werden die Spuren deutlicher und sobald die ersten Bäume erreicht ist das letzte Stück zum Gipfel kaum mehr zu verfehlen.
Auf dem Luskopf (1796 m) angelangt denke ich erneut, was für ein unterschätzer Berg das doch ist. Der Blick gen Forggensee und Füssen ist klasse und alle umliegenden Berge können von hier außerordentlich gut betrachtet werden. Alles überragt die mächtige, undurchsteigbar wirkende Nordwand der Großen Schlicke.
Nach einer ausgedehnten Pause geht es nun in den rustikalen Teil des Tages, es geht in den Übergang zum Hauptgipfel des Berges, dem Wildböden. Der Name ist Programm, denn um ihn zu erreichen ist das Überwinden von dichten Latschen und kurz klettern in recht brüchigem Fels notwendig. Oben auf dem Wildböden (1803 m) ist der Blick ganz nett, aber halten tut einen auf diesem schmalen Gipfel nicht viel. So kämpfte ich mich wieder zum Luskopf zurück und pausierte ein weiteres Mal an diesem schönen Gipfel.
Retour stieg ich wieder zurück zur Bergwacht Gedenktafel von der ich wie im vorigen Sommer weglos den Winterweg in Richtung der Weggabelung Vilser Alpe-Füssener Jöchl-Große Schlicke begehen wollte. Doch es kam besser: Beim Abstieg viel mir ein Pfad auf der in Richtung der Nordwand der Schlicke führte und da die Richtung passte dachte ich mir: "probieren wir's halt mal". Eine richtig gute Entscheidung wie sich kurz darauf herausstellte. Der Pfad windet sich geschickt zwischen den Geröllhalden und dem müßsam durchsteigbaren Wäldchen, Stichwort Winterweg, hindurch und ist dabei nie schwierig wodurch man sich ganz dem Staunen und Schauen hingeben kann. Zur Krönung kommt man dann auch noch direkt an der Weggabelung heraus. Eine tolle Entdeckung!
Von dort dann problemlos und im im unteren Teil schön hoch zum Skigebiet und von dort schnell in den Sefensattel. Nun noch geschwind hinauf zur Sefenspitze (1948 m) wodurch bereits der dritte Gipfel des Tages erreicht wird. Dritter Gipfel, dritter Besuch und dem folgte bereits auch zum zweiten Mal der herrliche Übergang an der Kante in Richtung Sebenspitze. Die Wegfindung empfand ich diesmal schwieriger als noch vor drei Jahren, aber insgesamt dennoch gut machbar. Der schmalen und imer wieder ausgesetzten Kante sollte man schon Konzentration schenken. Wunderschön, von ihrer besten Seite zeigt sich die Sebenspitze, ein wie der Luskopf unterschätzer Berg in den Tannheimern. An ihrer Südwest Seite geht es dann frei Schnauze mit leichter Kletterei hinauf. Sich rechts zu halten ist ratsam, allerdings ist der Gipfel die ganze Zeit gut sichtbar und somit die Ausmachung eines Weges einfach.
Oben auf der Sebenspitze (1935 m) treffe ich noch einen anderen Bergsteiger und wir bestaunen den herrlichen Sonnenuntergang.
Zurück stieg ich über die Gessenwang Alpe, welche ich mit Papa vor über acht Jahren im Zuge unserer Hüttentour bereits kennengelernt hatte. Ein schöner Weg, welcher unten dann auf Forstwege mündet und kurz darauf die Vilser Alpe (1228 m) erreicht. Von dort bin ich wieder einmal mehr als froh den Rest des Weges rollen zu können und nach gut 40 min "ausradeln" bin ich zurück in Füssen.

Ein mehr als würdiger Abschied der Bergsaison 2021 in meinen geliebten Tannheimern die an diesem schönen Tag Bekanntes und Neues für mich bereithielten. Danke.



Start Ziel Gehzeit Schwierigkeit
Füssen Parkplatz am Steinbruch 0:35 L
Parkplatz am Steinbruch Vilser Alpe 0:40 L
Vilser Alpe Einstieg "Sommerweg" (P.1450) 0:25 T2
Einstieg "Sommerweg" (P.1450) Luskopf 0:45 T4
Luskopf Wildböden 0:20 T4-, I
Wildböden Luskopf 0:15 T4-, I
Luskopf Abzweig Schlicke/Füssener Jöchl 0:30 T3
Abzweig Schlicke/Füssener Jöchl Füssener Jöchl 0:40 T2
Füssener Jöchl Sefenspitze 0:15 T3+
Sefenspitze Sebenspitze 0:30 T4+, I
Sebenspitze Vilser Alpe 1:00 T4-
Vilser Alpe Parkplatz am Steinbruch 0:15 L
Parkplatz am Steinbruch Füssen 0:25 L
    6:35 T4+, I, L

Tourengänger: jhnns


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