Kleine Val-Fex-Tour

Heute ist durchwachsenes Wetter vorhergesagt. Trotzdem zieht es mich raus und so erküre ich den Muott'Ota zum Tagesziel.

Ich starte bei leichtem Regen direkt aus der Ferienwohnung in Seglias und laufe die Hauptstrasse in Sils entlang. Ich folge der Strasse zum Waldhotel. Direkt beim Waldhotel nehme ich den ersten Weg rechts in den Laret, der mit "Garage Waldhaus" und Val Fedoz ausgeschildert ist. Ich laufe in leichtem Nebel durch schönen Lärchenwald.

Nach einer Weile zweigt ein Weg links ab Richtung Val Fedoz / Muott'Ota, dem ich folge. Als ich auf die Lichtung westlich von Vaüglia komme, nehme ich den direkten Weg hoch zu P. 1937 und nicht den Serpentinenweg am Crap da la Turba mit dem Fernmeldemast vorbei. Dann geht es über Güvè und P. 1968 zum P. 2084.

Die Aussicht ist aufgrund des Nebels null, aber der Weg ist sehr schön. Wenigstens hat es aufgehört zu regnen. Oberhalb von P. 2145 dominiert Heide und ab 2300 m gibt es keine Bäume mehr, nur noch Gras und niedrige Sträucher.

Bei P. 2307 steht ein Wegweiser mit Standort "Muott'Ota 2329 m" was so natürlich überhaupt nicht mit der Landeskarte übereinstimmt. (Beim Hotel Fex ist auch ein Weg Richtung Muott'Ota ausgeschildert, der hier aus dem Tal heraufkommt, aber nicht über den P. 2458 führt.)

Ich folge dem Wegweiser Richtung Alp da Segl und erreiche nach insgesamt 1¾ Stunden den P. 2458. Es nieselt wieder, aber der Nebel fängt an, sich zu lichten, und die Sonne kämpft sich durch die Wolken.

Jetzt geht es runter zur Alp da Segl, die ich nach einer halben Stunde erreiche und weiter in den Talboden zum Hotel Fex. Zwischendrin ist mal richtig schön die Sonne herausgekommen und auch die umliegenden Berggipfel haben sich gezeigt. Ich nehme die Fahrstrasse bis Fex Curtins. Hier zweigt ein leicht ansteigender Weg nach Marmorè ab. Da er sanft am Hang entlangführt und nicht in Serpentinen steil ansteigt, entschliesse ich mich, auch der anderen Talseite einen Besuch abzustatten.

Der Weg führt immer höher, aber leider komme ich vor Marmorè wieder in den Nebel. Marmorè hat für mich etwas Mystisches, ähnlich wie die Alpe Vicania oberhalb von Morcote. Ich nehme den steilen Weg runter nach Sils und bin wieder überrascht, wie viele Vögel es auf diesem Wegabschnitt gibt. Ich komme über einen steilen Steig hinter dem Nietzsche-Haus heraus und hole schnell noch im Café Grond eine Stärkung für mich und meine Familie, bevor es wieder in die Ferienwohnung zurückgeht. Knapp zwei Stunden habe ich von der Alp da Segl nach Hause benötigt.

Trotz des durchwachsenen Wetters war es eine erlebnisreiche Tour.

Orientierung: relativ problemlos, Wanderwege markiert und ausgeschildert. Zwischen Laret und Güvè gibt es unzählige Wanderwege. Irgendwie kommt man schon an sein Ziel.

Ausrüstung: leichte Bergschuhe mit rutschfesten Sohlen, Teleskopstöcke, Handschuhe.

Führer: Sabine und Freddy Joss, Alpinwandern / Gipfelziele Engadin, SAC-Verlag, 2010, Tour 8

(Dies ist ein Tourenbericht. Es handelt sich daher um meine persönlichen Gehzeiten und meine subjektive Einschätzung der Schwierigkeit ohne Anspruch auf Objektivität. Jeder, der diesen Tourenbericht als Basis für eine eigene Unternehmung verwendet, ist persönlich für seine eigene Sicherheit verantwortlich.)