Auf der Suche nach dem Schnüerli


Publiziert von 3614adrian , 16. September 2009 um 11:15.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:15 September 2009
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Oberseegruppe 
Zeitbedarf: 8:30
Strecke:s. oben
Kartennummer:1153

Seit Jahren ist mir bekannt, dass es eine Route auf den Rautispitz namens Schnüerli gibt. Die Route ist im SAC-Führer beschrieben, weiter Infos finde ich nicht. Während der Tourenvorbereitung mit einer Foto von der Wiggis/Rautispitz-Ostwand kommen Zweifel auf, ob ich diese Route finden werde. Netterweise erfahre ich dann am Tag vor der Tour noch von Ossi, dass er ein Einheimischen getrofffen habe, welche die Route zweimal nicht gefunden habe...Ich beschliesse die Tour trotzdem anzugehen, denn ein Versuch könnte es Wert sein.

Dummerweise schaffte es Roger Federer nicht den zweiten Satz nach Hause zu bringen. So dauerte es dann bis 02.30 Uhr und gewonnen hat er doch nicht. Als der Wecker frühmorgens losgeht kann ich dem Kopfkissen nicht wiederstehen und schlafe weiter. Ich starte also verspätet um 10.00 Uhr in Riederen.

Versuch Rautispitz übers Schnüerli (T6)
Von Riedern über einen guten Alpweg nach Unter Stafel (Auern). Von hier weglos über steile Wiesen nach Trosegg. Von hier traversiere ich unter der Felswand auf abschüssigen Grasbändern nordöstlich. Mehrer kleine Rinnen werden überquert. Irgendwann erreiche ich den Beginn der grossen Schlucht, dort wo die Felswand am weitesten zurückversetzt ist. Hier ist Schluss für mich. Direkt unterhalb der Felswand kommt man definitiv nicht weiter. Die Schlucht müsste einiger tiefer überquert werden. Sieht aber auch heikel aus. Zudem sieht auch der weitere Verlauf nach der Schlucht nicht einfach aus. Denke aber dass das Schnüerli, wie im Führer beschrieben nach ca. 500m nach dieser Schlucht kommen würde.
Nach gut 1.5h bin ich wieder zurück bei der Trosegg. Bis auf den Wiggis sollte es noch reichen.

Wiggis (T4)
Von Trosegg traversiere ich das Täli (Unter Bützi) und gelange via P.1908 auf den Wanderweg durchs Ober Bützi. Leider habe ich den Führer nicht dabei, denn ich meine gelsen zu haben, dass das Täli begehbar sei. Ein Blick zeigt aber, dass es da ein Felsband gibt, welches dein Weiterweg versperrt. Zuhause lese ich, dass R 177a (T5) tatsächli hier durchgegangen wäre. Die Felsstufe werde mit Eisenstiften überwunden.

Überschreitung Wiggis-Gumenstock-Schijen (T6)
Vom Wiggis einfach in den Sattel bei P.2189. In schöner Kraxelei auf P.2260. Alles entlang dem Grat zu P.2233. Absteigen in die Scharte zwischen beiden P.2233. Die Steilstufe zum westlichen P.2233 umgeht man indem über eine geneigte Platte abgeklettert wird. Am besten hält man sich an eine kleine Verschneidung etwa 20 östlich der Felswand. Sobald die Felswand südlich passierbar wird, steigt man leicht linkshaltend wieder auf den Grat. (Viele Edelweis gesehen). Weiter alles über den Grat auf den Gumenstock. Den Chli Gumen (P.2245) erreicht man auch entlang dem Grat. Die steile Felsstufe westlich des Chli Gumen wird südlich umgangen. Der Schijen kann etwas unterhalb der Ostgrates in der Südflanke recht direkt bestiegen werden.

Mättlistock (T4)

Vom Wiggis via Alp Dejen zum Schiterboden. Als kurzer Abstecher (da noch nie einen Fuss auf den Mättlistock gesetzt) auf den Mättlistock über die grasige Nordostflanke. Schöner Tiefblick auf den See und imposante Kulisse der Glärnischnordwand. Anschliessen folgt der steile Abstieg zum Klöntalersee.

Fazit

  • Das Schnüerli werde ich nicht weiter suchen. Die Route ist eh ein bisschen gesucht. Da gibt z.B. die Schwösterenroute wohl mehr her.
  • Überschreitung Wiggis-Schijen ist recht lohnend. Einfachere Passagen wechseln mit kurzen hübschen Gras- und Felskraxeleine ab.
  • Roger Federer hätte nicht verlieren sollen

Höhenmeter: ? hatte Kumuluskarte zuhause vergessen :-)
Zeit: 8.5h für ganze Rundtour, 1.5h Schnüerlisuche, knapp 2h für Wiggis-Schijen.

Tourengänger: 3614adrian


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Kommentare (4)


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whannes hat gesagt:
Gesendet am 16. September 2009 um 11:44
Danke für deine Recherchen. Wollte das Schnüerli eigentlich auch mal bei Gelegenheit machen, nach deinem Bericht aber werd ich das wohl vorerst mal auf Eis legen ;-)

PStraub hat gesagt: Da bin ich mal froh ..
Gesendet am 16. September 2009 um 13:19
.. dass ich nicht der einzige bin, der am "Schnüerli" gescheitert ist.
Ich habe die Route schon zweimal gesucht und nicht nachvollziehen können - allerdings von Näfels via Wiggisalpeli aus.
Der Einzige, von dem ich glaube, dass er sie wirklich kennt, ist Hans Fischli (Bergführer), der (Noch-) Wildhüter im Jagdbann Rauti-Tros.
Andere haben zwar behauptet, sie begangen zu haben, aber nachdem ich dort oben war, hege ich heftige Zweifel daran.

Die Route Wiggis - Schijen - Lachengrat hatte ich genau so in meinem Forum beschrieben. Nach der schrägen Platte gäbe es ein Band auf der Nordseite, das das Absteigen auf der Südseite unnötig machen würde.

Der Gratrücken vom Mättlistock kann übrigens Richtung Twiren entweder (fast) durchgehend begangen werden, oder man steigt nach Chämmenen auf einer Wegspur Richtung Rueggis ab.

3614adrian hat gesagt: RE:Da bin ich mal froh ..
Gesendet am 16. September 2009 um 17:50
Danke für die Infos.
Hab' noch zwei Fotos hochgeladen. Darin sieht man den wahrscheinlichen Verlauf der Schnüerliroute. www.hikr.org/gallery/photo177821.html?post_id=16725#1

Was für ein Band meinst du? Bei der Stufe, wo ich über die Platte abgestiegen bin gibt's nordseitig nur eine Felswand...
www.hikr.org/gallery/photo177706.html?post_id=16725#1

Gruss Adrian

3614adrian hat gesagt:
Gesendet am 21. August 2022 um 14:58
Hab‘s heute doch noch gefunden! Dank Berichten von justus und Co.
Ich war damals tatsächlich einfach zu hoch.


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