via Ruchi 3105m zum Hausstock 3158m


Publiziert von Bombo , 28. September 2021 um 20:55.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:25 September 2021
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   Hausstockgruppe   CH-GL 
Aufstieg: 884 m
Abstieg: 1530 m
Strecke:18,3km, siehe GPX-Track
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Seilbahn Tierfehd hinauf zum Chalchtrittli
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Seilbahn Chalchtrittli hinunter nach Tierfehd
Unterkunftmöglichkeiten:Muttseehütte SAC

Herbstliche alpine Wanderung zum Hausstock


Zugegeben, die heutige Tour hätte man mit einer Überschreitung noch toppen können - sei es von der Muttseehütte via Hausstock nach Wichlen oder eben in umgekehrter und aufgrund des Sonnenverlaufes logischen Linie von Wichlen via Hausstock zur Muttseehütte bzw. Chalchtrittli. Da ich aber mit dem Auto angereist bin und keine Lust auf einen Logistik-Türck hatte, blieb es beim Weg

Chalchtrittli - Muttseehütte - Ruchi - Hausstock - Chli Ruchi - Muttseehütte - Limmernsee - Chalchtrittli

Die Anreise zur Muttseehütte hatte ich bereits am Nachmittag des Vortages gemacht - das lohnt sich, siehe mein separater Bericht dazu. 

Unklar war, wie die Bedingungen am Gipfeltag oben raus waren. Gemäss Auskunft in der Hütte sei die letzten Tage niemand oben drüber und der Schnee der letzten Tage sei mindestens noch nordseitig immer noch vorhanden. So nahm ich vorsichtshalber Steigeisen und einen Pickel mit - beides hatte ich nicht gebraucht. Froh war ich aber um einen Helm (vor allem beim Rückweg vom Ruchi hinunter zum Muttsee, da gab es doch von anderen Tourengeher entsprechenden Steinschlag) sowie um die Wanderstöcke. Die helfen auf dieser Tour mehr als einen Pickel. 

Start knapp nach 7.00 Uhr bei der Muttseehütte 2499m und am Westufer des Muttsee entlang richtung Obersee. Eine Steinbock-Kolonie steht direkt oberhalb von mir und wir wünschen uns gegenseitig einen entspannten und freudigen Tag. Beim Obersee weisen Steinmannlis den Weg und immer wieder gibt es deutliche Wegspuren, welche Richtung Ruchi hoch führen. Das erste Zwischenziel erreiche ich nach sehr gemütlichen 2 Stunden und stehe dann beim Gipfel des Ruchi 3107m. Die Wetterstation ist übrigens nicht der höchste Punkt - gemäss LK ist diese 1m tiefer gelegen als der Hauptgipfel.

Nun geht es auf dem breiten Rücken Richtung Drahtseilfurggeli - der Name ist Programm. An bestens installierter Kette geht es steil aber problemlos in die Furggel und wenige Meter später geht es noch steiler, dafür dank gestuftem Fels und ebenfalls perfekt installierter Kette noch einfacher wieder hoch. Nun peilt man den Grat vom Hausstock an und folgt der Logik oder allenfalls Steinmannlis und Wegspuren hinauf Richtung Gipfel. Ich glaube die Uhr zeigte 3 1/4h seit Start bei der Muttseehütte - wohl verstanden sehr gemütlich mit vielen Fotopausen. 

Auf dem Gipfel des Hausstock 3158m geniesse ich das warme T-Shirt Wetter - für einen 25. September 2021 keine Selbstverständlichkeit. Die Sicht ist sensationell und das Panorama schlichtweg umwerfend. Wo man hinschaut neue und bereits bekannte Gipfelziele - hier verweilt man gerne. Auf dem Gipfel hat es übrigens genug Platz für Biwakierer - bei entsprechenden Temperaturen sicher auch ein tolles Erlebnis.

Mein Rückweg folgt der Aufstiegsroute mit der Ausnahme, dass ich noch exakt den höchsten Punkt des Chli Ruchi 3039m besuchen wollte, dafür dann aber auf einen nochmaligen Besuch des Ruchi 3107m verzichtete. Nach einer sonnigen Pause beim Muttsee erreichte ich die Muttseehütte nach 2 1/4h seit Start beim Hausstock. 

Für den Rückweg zur Bergstation Chalchtrittli wählte ich die Variante via Limmernsee und Tunnel. Klar, das Tunnel ist alles andere als eine Augenweide, doch nimmt man das für den sehr schön angelegten Wanderweg hinunter zum Limmernsee gerne in Kauf. Wer zügig läuft ist nach 30 Minuten bereits durch und steht dann direkt in der Bergstation der Seilbahn. Komfortabler könnte es eigentlich nicht sein. Der Tunnel ist beleuchtet und unter der Woche ist es ratsam, eine Leuchtweste zu tragen (gibt es an beiden Tunnelenden), da es immer noch Werkverkehr gibt. 


Fazit:

Wer logistisch keine Anforderungen stellt, der wählt am besten die Überschreitung von der Wichlen aus via Panixerpass und Ostgrat zum Hausstock (T5, WS II) und via Ruchi und Muttseehütte hinunter zur Bergstation Chalchtrittli.

Aber auch der Besuch des Hausstocks von der Muttseehütte mit dem gleichen Weg zurück ist lohnenswert, wenn man denn vom Geröll oberhalb des Obersees mal davon absieht. Dank dem Sonnenverlauf erscheint die Gegend immer wieder in anderem Licht, was trotz gleicher Route ein schönes Erlebnis darstellt.

Die Gegend hat mir persönlich unglaublich gut gefallen, inkl. dem Stausee und der Staumauer beim Muttsee, welcher zur Zeit gerade die höchst gelegene Solaranlage von Europa verpasst bekommt. Man kann von solchen Bauten halten was man will - trotz massiven Eingriff in die Natur gefiel es mir rund um die Muttseehütte sehr. An Wochenenden herrscht hier Hochbetrieb, zumal einerseits die Hütte sehr gut und mit nicht all zu grossem Aufwand erreichbar ist und andererseits diese Gegend sich zum Instragram-Hotspot entwickelt hat. Selten trifft man auf so viele unterschiedliche Nationalitäten und Fremdsprachen wie bei der Muttseehütte bzw. Muttenchopf.



Tourengänger: Bombo


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Kommentare (2)


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Primi59 hat gesagt:
Gesendet am 29. September 2021 um 11:58
Gratulation zu dieser tollen Tour !
ist halt schon ein schönes Gebiet :-)
was das Glarnerland nicht alles zu bieten hat ;-)))

Gruss
Priska

Bombo hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. September 2021 um 14:54
In der Tat - immer eine Reise wert :-)

Danke Dir und lg
Bombo


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