Hochlicht (2109 m) - von der Säge über die Blasenka


Publiziert von 83_Stefan , 1. Februar 2022 um 19:35. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechquellengebirge
Tour Datum: 4 September 2021
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 950 m
Abstieg: 950 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Kostenfreie Parkplätze neben der L 193 (Faschinastraße) im Weiler Säge oberhalb Fontanella.
Kartennummer:OpenTopoMap

Zwischen dem Glatthorn im Westen und dem Zitterklapfen im Osten erhebt sich das deutlich unauffälligere Hochlicht und auch der 08/15-Gipfelname lässt nicht auf ein besonders interessantes Ziel schließen. Zugegeben, im Vergleich zum Zitterklapfen fehlt die kurzweilige Steiganlage und auch das Superlativ des Gruppenhöchsten wie beim Glatthorn hat das Hochlicht nicht zu bieten. Dafür bürgen die freien Hänge über dem Großen Walsertal aber für beste Ausblicke. Spätestens am charmanten Grasgipfel wird man sehr zufrieden mit der Wahl des Tourenziels sein, denn hier zeigt sich die prominentere Nachbarschaft von ihrer schönsten Seite.

Ausgangspunkt ist die Säge zwischen Fontanella und dem Faschinajoch. Man folgt einer asphaltierten Straße ein Stück nach Südosten, bis der unter anderem mit "Blasenka" beschilderte Steig nach links abzweigt. Auf ihm geht es steil im Wald aufwärts zu einer Verzweigung, man folgt der Beschilderung zur Blasenka weiter geradeaus. In einer Lichtung oberhalb einer Hütte hat man erste lohnende Ausblicke entlang des Großen Walsertals nach Westen, dann geht es wieder im Wald hinauf zu einer Hütte, wo man sich links hält. Hier wird der Wald endgültig verlassen und man erkennt schon das Gipfelziel. 

Hinter der Hütte windet sich ein Fahrweg nach oben, ein ausgeschilderter Steig kürzt die Kehren ab. Weiter oben erreicht der Steig wieder den Weg und man quert durch die Flanke nach Osten; der Abzweig zum Zafernhorn bleibt links liegen. Am Zafernmaisäß zweigt man nach rechts ab und erreicht bald darauf die bewirtschaftete Bärenalpe. Hier könnte man vor großem Panorama die Kehle ölen und den Körper mit dem Geist in Einklang bringen, aber wenn der Gipfel ruft, hilft alles nichts. Also weiter!

Der Steig führt zunächst durch gutmütiges Wiesengelände nach Osten. Anschließend folgt eine gesicherte, etwas ausgesetzte Querung einiger Rinnen, ehe es wieder entspannt durch die Grasflanke weitergeht. Nächstes Ziel ist der Verbindungskamm zwischen Zafernhorn und Hochlicht: Steil kämpft man sich hinauf, dabei fließt der eine oder andere Schweißtropfen. Am Kamm kann man erstmals auf die andere Seite hinüberschauen, wo der Zitterklapfen eine sensationelle Schau abgibt. Das entlohnt für die Mühen.

Der Steig verlässt den Kamm nach wenigen Metern wieder und quert durch die Flanke nach rechts hinüber zum Rücken, der nach Südwesten vom Hochlicht herunter zieht. Dieser Abschnitt ist deutlich weniger steil, sodass man den einen oder anderen Blick auf Zafern- und Glatthorn werfen kann. Der Rücken wird nahe der Blasenka erreicht, einem nach Südwesten vorgeschobenen Absatz mit Gipfelkreuz. Nach rechts sind es nur wenige Minuten, die sich insbesondere wegen des Blicks hinunter ins Große Walsertal lohnen.

Zum Hochlicht folgt man einfach dem Steig am Rücken entlang, wobei die sowieso schon gute Aussicht mit jedem Meter besser wird. Der Zitterklapfen lässt sich allerdings bis ganz oben Zeit, bis er sich in Gänze präsentiert. Wie Lehrlinge stehen ihm Wildes Gräshorn und Annalper Stecken zur Seite - selbst veritable Felsgipfel aber eben eine deutliche Nummer kleiner. Auf der anderen Seite des Großen Walsertals erheben sich die Größen des Lechquellengebirges, insbesondere die wuchtige Rote Wand dominiert. Und was wäre der Ausblick schließlich ohne das Rätikon mit der Schesaplana... Am hölzernen Gipfelkreuz kann man entspannt in der Wiese sitzen und darüber sinnieren, dass es eben nicht immer die namhaften Gipfel sein müssen.

Der Abstieg erfolgt auf dem Anstiegsweg.

Schwierigkeiten:
Von der Säge zur Bärenalpe: T2 (teils steile Steige).
Weiter zu Blasenka und Hochlicht: T3 (versicherte, schmale Querung einiger Rinnen, sonst T2).

Fazit:
Eine über weite Strecken sehr aussichtsreiche 3*-Wanderung mit Einkehrmöglichkeit und einem absolut überzeugenden Gipfel. Hochlicht und Blasenka sind zwar keine einsamen Ziele, aber alles andere als überlaufen.

Mit auf Tour: maxl.

Kategorien: Lechquellengebirge, 3*-Tour, 2100er, T3.

Tourengänger: maxl, 83_Stefan


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Geodaten
 54903.gpx Tourenskizze (kein GPS)

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Kommentare (2)


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Schubi hat gesagt:
Gesendet am 2. Februar 2022 um 10:48
Hallo Stefan.
Immer interessant zu lesen, wie Hikr-Kollegen Orte erleben, an denen man auch mal war.
Die Textstelle mit der lockenden Einkehr und dem rufenden Berg fand ich besonders gut :o)
Bergige Grüße
Frank

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. Februar 2022 um 21:05
Hallo Frank, danke für deinen netten Kommentar! In der Gegend "müsste" man noch so viel machen ;-) . Zumindest der Zitterklapfen steht bei mir jetzt definitiv auf meiner imaginären To-Do-Liste. Ihr seid damals ja über den Grat zum Zafernhorn - war sicherlich auch sehr schön. Viele Grüße!


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