Nebelhorn Westgipfel via Nordwestgrat


Publiziert von Eumaex , 14. August 2021 um 12:00.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 3 August 2021
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Strecke:15 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Möglichkeiten zu Parken gibt es direkt in Reichenbach am Parkplatz der Gaisalpe. Dieser ist aber am Wochenende und in den Somerferien sehr früh bereits voll. Eine andere Möglichkeit ist der Parkplatz vor dem Ortseingang (aus Sonthofen kommend links), von welchem aus man nur wenig mehr laufen muss um nach Reichenbach zu gelangen.

Es ist irgendwie ein komischer Tag. eigentlich ist gutes Wetter bis 14 Uhr angesagt, aber ich komme nicht so richtig aus den Federn. Dann schaue ich mir auch noch an wie der Bahnradvierer der Frauen bei Olympia Gold holt und zack ist es 11 Uhr. Irgendwie will ich das Wetter ja noch nutzen, aber weiß nicht so recht wie. Also fahre ich mal los Richtung Berge ohne genau zu wissen wo ich am Ende landen werde. Der Plan: kurzer Zustieg, etwas Kletterei, schöne Landschaft und vielleicht nichts für Jedermann. Mir kommt also schließlich die Idee den Nordwestgrat des Nebelhorns aufzusuchen, über welchen ich kurz zuvor in einem Bericht von Nyn  gestoßen bin. Ich habe den Grat zwar letztes Jahr im Rahmen meiner Umrundung des Rettenschwanger Tals mal bestiegen, aber er ist auch so einen Besuch allemal Wert. Ich biege also ab in Richtung Reichenbach und finde erstaunlicherweise kurz vor Ortseingang auf dem Parkplatz noch eine Lücke für mein Auto. Sind zwar ein paar Meter mehr zu laufen, aber zur Mittagszeit muss ich den Parkplatz der Gaisalpe garnicht erst aufsuchen, erst recht nicht zur Ferienzeit.


Parkplatz Reichenbach - Unterer Gaisalpsee - Oberer Gaisalpsee - Gängele (ca. 1h 30 min) T4

So geht es dann über den Tobelweg nach oben, es ist nicht so viel los wie erwartet, aber die ein oder andere familie genießt doch den schönen Tobel auf ihrem Weg zur Gaisalpe. Selbige lasse ich heute links liegen und mache mich direkt auf zum unteren Gaisalpsee, welchen ich ca. eine Stunde nach Start erreiche. Hier ist am Ufer durchaus mehr los, die Wanderer genießen den tollen Ausblick hier oben. Viele sind zudem auf dem Weg gen Rubihorn, auf den Weg zum oberen Gaisalpsee machen sich nur wenige. Ich verzichte auf eine Pause und stehe ca. 30 Minuten später am Grat zwischen Nebelhorn und Entschenkopf, am Gängele.


Gängele - Nordwestgrat - Nebelhorn Westgipfel (45 min) T5+, II-III

Hier geht es nun weglos nach rechts immer am Grat entlang. Das Gelände ist zunächst nicht schwierig, wird alleridings schnell ausgesetzter. ein erster kurzer Aufschwung kann problemlos erklettert werden (I). Nach anschließend erneutem Gehgelände im Gras kommt ein weiterer Aufschwung, welcher wohl auch rechts umgangen werden kann. Ich wähle wie auch beim letzten Mal die direkte Variante, welche mir dieses Mal allerdings nicht so schwer vorkommt (dennoch II-III). sobald dieser kurze Aufschwung überwunden ist, wechseln sich schrofiges Gehgelände und leichte Kletterei ab. Einen weiteren steilen Aufschwung gehe ich wie das letzte Mal auch nicht direkt an, sondern nehme ein Band linksseitig und steige am Rande einer querenden Rinne problemlos zurück zum Grat (II) bevor das Band zu unangenehm wird. Man landet so schließlich unterhalb der Nordwestwand des Westgipfels. hier kann man eigentlich kaum eine Route beschreiben. Der Weg erschließt sich relativ logisch über ein System aus Rinnen. Wenn man sich dabei geschickt anstellt wird man den II-ten Grad nicht überschreiten müssen. Teilweise schrofig, teilweise brüchig, aber auch teilweise fest geht es so hinauf, bis man am Gipfel steht. 
Die Aussicht hier kann man dann durchaus genießen. Den inzwischen durch den Bahnbetrieb wieder gut besuchten Hauptgipfel mit Gipfelkreuz spar ich mir. Nur wenige der Besucher verirren sich auch hierher auf den Westgipfel. Zu Unrecht, denn auch der Abstieg zum Geißfußsattel muss sich nicht verstecken.


Nebelhorn-Westgipfel - Gundkopf - Geißfußsattel (ca. 1h 30 min) T4+, I

Dem schmalen Pfad folgend geht es zunächst relativ steil, später auch hin und wieder ausgesetzt bergab. es lohnt sich hier ab und an mal stehen zu bleiben und die Aussicht zu genießen. Ein toller Weg hinab, mit kurzzeitig ausgesetzter Kraxeleinlage (I), und man erreicht schließlich nach Überschreitung des Gundkopfes am Geißfußsattel wieder breitere Wege, von welchen einer nach rechts zurück zum oberen Gaisalpsee leitet. Von hier an geht es dem Aufstiegsweg folgend am unteren Gaisalpsee vorbei zurück ins Tal und erneut über den Tobel zurück zum Auto.
  


Fazit:

Die schönste und interessanteste Tour im Bereich der Gaisalpseen.

Tourengänger: Eumaex


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