Schneeglocke (3.223 m) - besseres Wetter als gedacht


Publiziert von boerscht , 27. August 2021 um 11:20.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Silvretta
Tour Datum:31 Juli 2021
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS-
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   CH-GR 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Strecke:21,2 km

Irgendwie waren sich die Wetterprognosen für heute nicht ganz einig. Überall ist schlechtes Wetter gemeldet, nur in der Silvretta nach einem Wetterbericht etwas Sonnenstunden. Na das ist doch vielleicht einen Versuch an der Schneeglocke wert, die sollte auch bei schlechterem Wetter gut gehen.

Bielerhöhe - Klostertaler Hütte - Klostertaler Gletscher - Rotfluhlücke - Schneeglocke T3+, WS-, I; 3:45 h:

Nach einer Nacht im Auto auf der Bielerhöhe im strömenden Regen wollten wir eigentlich zum Sonnenaufgang schon los, es hängt jedoch noch eine dicke Nebelsuppe über der Passhöhe. Also erstmal noch abwarten ob sich das noch bessert. Dem ist dann nach einiger Zeit so und der Nebel reist kurz auf und lässt blauen Himmel durchblitzen. Nix wie los jetzt, vielelicht schaffen wir es ja über den Nebel. Über die westliche Staumauer am Silvrettastausee gehts in den Tunnel hinein und auf einfachem Weg den See entlang. Der weitere Weg ins Klostertal hinein zieht sich dann ganz schön in die Länge und es werden nicht viele Höhenmeter bis zur Klostertaler Hütte gemacht. Leider bis hier noch alles im Nebel, er wird jedoch bereits etwas lichter.
Gut markiert gehts an der Klostertaler Hütte vorbei weiter ins Tal hinein. Wir lassen uns von einer schwachen Wegspur über eine Moräne verleiten und zweigen deutlich zu früh nach links hinauf in schuttiges Gelände ab. Über Geröll und einige Bäche querend halten wir die Höhe und kommen so wieder auf den eigentlichen Weg hinauf zum Klostertaler Gletscher. Mittlerweile kommen wir über den Nebel und uns empfängt herrlichster Sonnenschein überm Nebelmeer, aus dem die umliegenden Gipfel herausstechen. Genial, damit hätten wir bei der heutigen Wettervorhersage eigentlich fast nicht gerechnet.
Über Gletschervorfeld gehts hinauf zum Klostertaler Gletscher im unteren Bereich ist dieser aper, wir seilen trotz spaltenarmem Gletscher an, man weiss ja nie und sonst wär das Seil ja umsonst mitgenommen. Über den Gletscher gehts hinauf in die Rotfluhlücke. Steigeisen Seil und Klettergurt kann hier nun deponiert werden. Über viel Geröll gehts auf guter Wegspur einfach hinauf auf den Grat zwischen Schneeglocke und Silvrettahorn. Geklettert werden muss am Aufstieg zur Schneeglocke eigentlich nirgendwo. Etwas leichte Kraxelei gibt es am Grat zur Schneeglocke und kurz vor dem Gipfel noch. Dann stehen wir auch schon am großen Gipfelkreuz. Sieht ganz so aus, als wäre die Schneeglocke heute einer der wenigen Gipfel in der Gegend die nicht vom Nebel eingehüllt sind. Perfekte Tourenwahl also.

Schneeglocke - Rotfluhlücke - Klostertaler Gletscher - Klostertaler Hütte - Bielerhöhe T3+, WS-, I; 2:30 h:
  

Nach langer Gipfelpause in der Sonne und einigen Fotos der umliegenden vom nebel umwobenen Berge gehts auf dem selben Weg wie im Aufstieg wieder zurück. Auch im Abstieg zur Rotfluhlücke ist keine Kletterei nötig. Eine wirklich sehr einfache Hochtour. Auf diesmal richtigem Weg gehts durchs hintere Klostertal wieder vorbei an der Klostertaler Hütte zum Silvrettastausee, an dem nun viele Tagesausflügler unterwegs sind. Der Tunnel ist nun mit Lightshow und Musik ausgestattet, was es alles gibt.
An der Bielerhöhe gibts dann noch ein verdientes Bier.

Mit Halbmarathondistanz doch ein ganz schön langer Latscher hinten ins Klostertal. Heute bei der tollen Nebelstimmung und dem einzigen wolkenfreien Gipfel in der gesamten Region die perfekte Tourenwahl. Noch dazu ohne einem Menschen auf der Tour mal abgesehen vom Weg am See zu begegnen.

Tourengänger: boerscht


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