Winterhorn + Erbithorn im zweiten Anlauf


Publiziert von akka , 6. September 2009 um 21:26.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Frutigland
Tour Datum: 6 September 2009
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   Niesenkette 
Aufstieg: 1950 m
Abstieg: 1950 m

Gerade einmal zwei Wochen hat es gedauert, bis ich noch einen Anlauf auf Erbithore und Winterhore unternahm, nachdem ich einst im Nebel kapitulieren musste: http://www.hikr.org/tour/post16025.html

Das Wetter machte diesmal vorzüglich mit und es wurde eine Wanderung, die ich in die Kategorie "akitive Erholung" oder "Meditaion durch Bewegung" einreihen durfte. Bei diesen beiden Bergen handelt es sich wohl nicht um eine Traumtour. Denn selten (eher noch mit Ski) verirren sich Menschen auf diese beiden Gipfel in der Niesenkette gegenüber der deutlich populäreren Männliflue. Dennoch (oder weil diese Tour sehr einsam war) gab ich mich ganz den Tagträumen hin, wohl inspiriert durch die herbstlichen Temperaturen mit purer Sonne. Ich habe es ungemein genossen und fühlte mich so leicht, als würde schweben...

Gestartet bin ich in Achseten und wählte diesmal nicht den wenig erbaulichen Weg zur Otterealp, sondern ging schnurstraks über Wiesen zum Eggebärgli 1944m. Eine Bäuerin tat ihren Unmut kund, warum ich nicht den Wanderweg benutze. Nun  ja - die verlaufen zumeist auf der Asphaltstrasse. Ich sehe mir den Flurschaden an, den die Kühe dieses Bauernhofes in diesen Sommer mal wieder auf den Wiesen veranstalteten und fragte mich, was ich Leichtgewicht hier wohl gerade Schlimmes anrichte. Nun gut - beim nächsten Mal ist der Stacheldrahtzaun sicherlich noch etwas höher und die Schnüre mit der doppelten Voltzahl geladen. Wird mich nicht stören. Ich habe lange Beine und bin geübt.

Über einen hübschen Grat erreiche ich P.2140m oberhalb der Otteralp. Von hier geht es direkt in den Ladholzsattel auf 2400m (meist Gras). Über Block- und Schutthalden erreiche ich das Winterhorn vom Sattel schnell über die Nordflanke (T3+). Immer wieder ein Genuss an einen Schönwettertag auf irgendeinen Gipfel der Niesenkette zu stehen. Dieses Panorama liebe ich einfach und ich geniesse es lange. 
Vom Gipfel steige ich dann zunächst auf gut Glück den Südwestgrat ab, um zu sehen, ob ich so in den Sattel der Erbitchumme gelangen könnte. Das war relativ lange erstaunlich problemlos (T3), bis da ein Türmli vor mir stand (ca.2500m), an den meine Grenze schlagartig erreicht war. Es ist beidseitig äusserst exponiert, wenngleich klettertechnisch vermutlich leicht. Aber ich konnte nicht sehen, wie es danach weitergeht. Im Aufstieg von unten sah es sehr wild aus. Also wagte ich das Experiment nicht und stieg wieder zum Gipfel hinauf, um über die Aufstiegsroute zum Ladholzsattel und weiter bis 2200m abzusteigen.
Hier queerte ich von der Ladholzchumme in die Erbitchumme. Nun leicht ansteigend auf Wiesen und teils Schutt zum Erbithore. Auf den letzten 80Hm wird es steil und es geht über Gras (zuoberst 45°), das mit Schrofen durchsetzt ist, aber gutes Profil bietet, erreicht man den Gipfel (T3+/T4-).
Beim Abstieg wähle ich eine kleine Rinne westlich des Steilgrahanges und gelange so wieder in die Erbitchumme und weiter zur Otterealp. Nun mache ich den einzigen Fehler des Tages und steige auf den nervigen Wanderweg (Schotterpiste - aufgeweichter und vollgesch... Kuhweg - Asphaltstrasse)  zurück nach Achseten.

 

Tourengänger: akka


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