Lagginhorn
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Da das Lagginhorn hier bereits mehrfach beschrieben ist, möchte ich nicht allzu viel dazu schreiben. Ich setze die Tour lediglich deshalb hier rein, weil das Lagginhorn mein erster selbstgemachter 4000er ist.
Am Sonntag , dem 23.8.09 machte ich mich zu Fuß von Saas Grund an den Aufstieg zur Weissmieshütte. Bevor ich jedoch die Hütte betrat, stieg ich noch ein Stück höher und erkundete den Einstieg in den Lagginhorngrat und schaute mir den Grat auch von der Südseite her genau an, wozu ich fast bis nach Hohsaas weiterstieg. Gegen 15 Uhr betrat ich dann die Hütte und fragte, ob noch ein Schlafplatz frei wäre, was dann auch der Fall war. Ich bekam einen Platz in einem 4er-Zimmer in der alten Hütte zugewiesen und die Hüttenwirtin erklärte mir auch sonst alles. In dem Zimmer war lediglich eine weitere Person, die restlichen beiden Schlafplätze blieben leer. Beim Abendessen stellte sich heraus, dass mein Mitbewohner bereits am gleichen Tag auf dem Lagginhorn war und er am Folgetag den Klettersteig am Jegihorn plante. Daher fragte ich ihn gleich nach Schwierigkeiten und Besonderheiten am Lagginhorn und er meinte, dass der Anstieg über den Grat recht einfach sei. Am nächsten Morgen wurden wir um 3.30 Uhr geweckt, um 4 Uhr Frühstück, 4.50 Uhr ging ich los, als letzter. Da ich solo war, ging ich nicht wie alle anderen über den Gletscher, sondern stieg direkt in den Grat ein, auch wenn mir gesagt wurde, dass das Spaltenrisiko am Gletscher extrem gering sei. Am Anfang hatte ich in der Dunkelheit einige Schwierigkeiten, den richtigen Weg zu finden, da meine Stirnlampe doch recht schwach ist. Dennoch war ich bald am Grat angelangt. Gegen 6.10 Uhr konnte ich die Stirnlampe dann auch ausschalten. Der Grat ist am Anfang recht einfach, stellenweise mit Steinmännern, später auch mit roten Farbpunkten markiert, die man gelegentlich aber auch suchen muss. Im mittleren Gratstück gibt es einige leichte Kletterstellen, ebenso wie weiter oben, aber es sind immer genügend Griffe zum Festhalten da, so dass man nicht danach suchen muss und die Sache richtig genießen kann. Als ich dann das mittlere Gratstück erreicht hatte, sah ich, dass alle anderen noch unter mir waren, lediglich eine Zweierseilschaft war noch vor mir. Anscheinend ist man also über den Grat sogar schneller als über den Gletscher. Die Zweierseilschaft war etwas langsamer als ich und als die Beiden die Steigeisen anzogen überholte ich sie. Da ich jedoch vor dem -inzwischen sehr klein gewordenen- Gipfelfirnfeld ebenfalls die Eisen alziehen musste und ausserdem ein Taschenmesser benötigte, weil ich Probleme mit der Schutzkappe meines Eisgerätes hatte, wartete ich wieder auf die Zweierseilschaft, die tatsächlich ein Taschenmesser dabeihatten, so dass ich nun die Schutzkappe abschneiden konnte. Da ich auf den letzten Metern zum Gipfel, als ich das Schneefeld hinter mir gelassen hatte die Eisen wieder auszog, während die anderen Beiden ihre Eisen anbehielten, überholten sie mich wieder, so dass sie etwa eine Minute vor mir am Gipfel waren. Oben hatte man eine tolle Aussicht, im Osten und Südosten waren die Täler mit Nebel aufgefüllt, der bei etwa 3000 Meter seine Obergrenze hatte, so dass man bei hellstem Sonnenschein die Wolken von oben sehen konnte. Etwa 20 Minuten später kamen dann weitere Bergsteiger und nach 30 Minuten verließ ich den Gipfel wieder, um anderen Leuten Platz zu machen. Diesmal umging ich das Firnfeld, so dass ich die Steigeisen nicht mehr benötigte. Den Abstieg ging ich sehr sorgfältig und behutsam an, war aber auch nicht schwieriger als der Aufstieg, dauerte nur etwas länger, ebenfalls wieder vollständig über den Grat. Gegen halb 12 traf ich im unteren Gratbereich ein Päärchen, die noch zum Gipfel wollten. Ich wurde gefragt, ob der Anstieg schwieriger werden würde und erzählte, den Beiden wie es weiter oben aussieht. Ausserdem sagte ich ihnen, wie lange ich für welches Stück gebraucht habe und sie natürlich selbst entscheiden müssten, ob sie ob der knappen Zeit den Aufstieg wirklich noch machen wollten. Da ich in jeder Begegnung eine Bereicherung sehe, hatten wir ein etwa halbstündiges recht interessantes Gespräch. Gegen 13 Uhr erreichte ich die Hütte, wo ich eine Stunde Pause machte und in dieser Zeit zwei Bierchen trank. Gerade als ich gehen wollte, traf mein Zimmergenosse wieder ein und wir unterhielten uns noch eine Weile und erzählten uns gegenseitig wie es war. Gegen 14 Uhr ging ich dann wieder nach unten, ebenfalls wieder zu Fuß, wo ich kurz vor halb 5 in Saas Grund ankam. Auch der untere Weg ist sehr schön und abwechslungsreich, so dass man wirklich viel verpassen würde, wenn man die Seilbahn benutzen würde, zumal es verschiedene Wege gibt, die von und nach Saas Grund führen, so dass für Auf- und Abstieg nicht unbedingt der gleiche Weg genommen werden muss.
An Ausrüstung benötigt man neben der für einen 4000er erforderlichen Kleidung Pickel oder Eisgerät, Steigeisen und vor allem den Helm. Wenn weiter oben jemand steigt besteht durchaus Steinschlaggefahr.
Tour im Alleingang, ohne Benutzung der Seilbahn.
http://www.hikr.org/user/Meeraal/
Am Sonntag , dem 23.8.09 machte ich mich zu Fuß von Saas Grund an den Aufstieg zur Weissmieshütte. Bevor ich jedoch die Hütte betrat, stieg ich noch ein Stück höher und erkundete den Einstieg in den Lagginhorngrat und schaute mir den Grat auch von der Südseite her genau an, wozu ich fast bis nach Hohsaas weiterstieg. Gegen 15 Uhr betrat ich dann die Hütte und fragte, ob noch ein Schlafplatz frei wäre, was dann auch der Fall war. Ich bekam einen Platz in einem 4er-Zimmer in der alten Hütte zugewiesen und die Hüttenwirtin erklärte mir auch sonst alles. In dem Zimmer war lediglich eine weitere Person, die restlichen beiden Schlafplätze blieben leer. Beim Abendessen stellte sich heraus, dass mein Mitbewohner bereits am gleichen Tag auf dem Lagginhorn war und er am Folgetag den Klettersteig am Jegihorn plante. Daher fragte ich ihn gleich nach Schwierigkeiten und Besonderheiten am Lagginhorn und er meinte, dass der Anstieg über den Grat recht einfach sei. Am nächsten Morgen wurden wir um 3.30 Uhr geweckt, um 4 Uhr Frühstück, 4.50 Uhr ging ich los, als letzter. Da ich solo war, ging ich nicht wie alle anderen über den Gletscher, sondern stieg direkt in den Grat ein, auch wenn mir gesagt wurde, dass das Spaltenrisiko am Gletscher extrem gering sei. Am Anfang hatte ich in der Dunkelheit einige Schwierigkeiten, den richtigen Weg zu finden, da meine Stirnlampe doch recht schwach ist. Dennoch war ich bald am Grat angelangt. Gegen 6.10 Uhr konnte ich die Stirnlampe dann auch ausschalten. Der Grat ist am Anfang recht einfach, stellenweise mit Steinmännern, später auch mit roten Farbpunkten markiert, die man gelegentlich aber auch suchen muss. Im mittleren Gratstück gibt es einige leichte Kletterstellen, ebenso wie weiter oben, aber es sind immer genügend Griffe zum Festhalten da, so dass man nicht danach suchen muss und die Sache richtig genießen kann. Als ich dann das mittlere Gratstück erreicht hatte, sah ich, dass alle anderen noch unter mir waren, lediglich eine Zweierseilschaft war noch vor mir. Anscheinend ist man also über den Grat sogar schneller als über den Gletscher. Die Zweierseilschaft war etwas langsamer als ich und als die Beiden die Steigeisen anzogen überholte ich sie. Da ich jedoch vor dem -inzwischen sehr klein gewordenen- Gipfelfirnfeld ebenfalls die Eisen alziehen musste und ausserdem ein Taschenmesser benötigte, weil ich Probleme mit der Schutzkappe meines Eisgerätes hatte, wartete ich wieder auf die Zweierseilschaft, die tatsächlich ein Taschenmesser dabeihatten, so dass ich nun die Schutzkappe abschneiden konnte. Da ich auf den letzten Metern zum Gipfel, als ich das Schneefeld hinter mir gelassen hatte die Eisen wieder auszog, während die anderen Beiden ihre Eisen anbehielten, überholten sie mich wieder, so dass sie etwa eine Minute vor mir am Gipfel waren. Oben hatte man eine tolle Aussicht, im Osten und Südosten waren die Täler mit Nebel aufgefüllt, der bei etwa 3000 Meter seine Obergrenze hatte, so dass man bei hellstem Sonnenschein die Wolken von oben sehen konnte. Etwa 20 Minuten später kamen dann weitere Bergsteiger und nach 30 Minuten verließ ich den Gipfel wieder, um anderen Leuten Platz zu machen. Diesmal umging ich das Firnfeld, so dass ich die Steigeisen nicht mehr benötigte. Den Abstieg ging ich sehr sorgfältig und behutsam an, war aber auch nicht schwieriger als der Aufstieg, dauerte nur etwas länger, ebenfalls wieder vollständig über den Grat. Gegen halb 12 traf ich im unteren Gratbereich ein Päärchen, die noch zum Gipfel wollten. Ich wurde gefragt, ob der Anstieg schwieriger werden würde und erzählte, den Beiden wie es weiter oben aussieht. Ausserdem sagte ich ihnen, wie lange ich für welches Stück gebraucht habe und sie natürlich selbst entscheiden müssten, ob sie ob der knappen Zeit den Aufstieg wirklich noch machen wollten. Da ich in jeder Begegnung eine Bereicherung sehe, hatten wir ein etwa halbstündiges recht interessantes Gespräch. Gegen 13 Uhr erreichte ich die Hütte, wo ich eine Stunde Pause machte und in dieser Zeit zwei Bierchen trank. Gerade als ich gehen wollte, traf mein Zimmergenosse wieder ein und wir unterhielten uns noch eine Weile und erzählten uns gegenseitig wie es war. Gegen 14 Uhr ging ich dann wieder nach unten, ebenfalls wieder zu Fuß, wo ich kurz vor halb 5 in Saas Grund ankam. Auch der untere Weg ist sehr schön und abwechslungsreich, so dass man wirklich viel verpassen würde, wenn man die Seilbahn benutzen würde, zumal es verschiedene Wege gibt, die von und nach Saas Grund führen, so dass für Auf- und Abstieg nicht unbedingt der gleiche Weg genommen werden muss.
An Ausrüstung benötigt man neben der für einen 4000er erforderlichen Kleidung Pickel oder Eisgerät, Steigeisen und vor allem den Helm. Wenn weiter oben jemand steigt besteht durchaus Steinschlaggefahr.
Tour im Alleingang, ohne Benutzung der Seilbahn.
http://www.hikr.org/user/Meeraal/
Tourengänger:
Meeraal

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