Zumsteinspitze 4563m Südwestgrat - kleine Überschreitung


Publiziert von alpensucht , 6. Februar 2021 um 11:40.

Region: Welt » Italien » Aostatal
Tour Datum:26 Juni 2019
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS   I 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 300 m
Abstieg: 300 m

Vorbereitung auf meinen ersten 5000er. Der 5. Akt der Akklimtisierungsaktion in der Monte-Rosa-Gruppe.

Während eines wunderschönen Sonnenaufgangs beginnen wir den kurzen Abstieg um 6:15 Uhr von der Signalkuppe hinab in den Col Gnifetti. Dann verlassen wir die ausgetretenen Routen und wenden uns nach Westen zum Fuß des kurzen Südwestgrats der Zumsteinspitze.

Um 7 Uhr steigen wir ein. Die erste SL verläuft über aufsteilendes griffiges Eis (ca. 45°). Ich halte mich nahe an die linken Gratfelsen, um nötigenfalls Zwischensicherungen legen zu können. Das Eis hält zunächst noch keine Eisschrauben. Erst am Ende der Länge quere ich nun im festen Eis nach rechts zum Beginn der schönen Granitfelsen. Nadine lässt sich ebenso wie ich viel Zeit. Die zweite Länge birgt sehr schönen Fels im II. Schwierigkeitsgrat garniert mit etwas Eis. Am Ende dieser Länge sind die reichlich 100Hm des Grates beinahe schon überwunden. Eine 3. SL sichern wir dennoch. Deren Standplatz setze ich kurz bevor der Fels wieder unter dem prächtig weißen Gipfelgrat verschwindet. Um 9:15 Uhr stehen wir dann wieder auf dem Gipfel und verbringen hier eine Menge Zeit. Natürlich gehe ich auch nochmal den Firngrat ein wenig hinab in Richtung Grenzsattel.

Es wäre eigentlich der richtige Tag für die Dufourspitze gewesen!

Nach über einer Stunde sagen wir der Madonna Lebwohl und erleben kurze Zeit später ein weiteres einprägsames Ereignis. Denn während wir am Sattel pausieren und die unzähligen Seilschaften beobachten, die zur Hütte aufsteigen, dringt auf einmal sanftes Flötenspiel an unsere Ohren. Da spielt einer der Bergführer eindeutig in getragener Form die Melodie vom altenglischen "Greensleeves". Zum Einstieg gehen wir noch einmal kurz, um eine verlorene Expresse zu bergen.
Danach steigen wir wieder zurück zur Capanna Margherita.

Wenn man nur ein paar Stunden zur Verfügung hat oder aus anderen Gründen eine kürzere Tour her muss, trifft man mit der unsrigen von diesem Tag eine gute Wahl.
Dass wir uns nicht an den Versuch der Dufour gewagt haben, ärgert mich selbst heute noch ein wenig. Die Bedingungen waren ziemlich gut. So bleiben mit ihr und dem Liskamm jedenfalls noch mindestens zwei wichtige Gründe noch einmal hier her zu kommen!

Tourengänger: alpensucht


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