Akkli-Aktion 4. Akt: Signalkuppe und Zumsteinspitze
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Nach dem großartigen 4000er-Akkord am Vortag planen wir heute wieder defensiv. Das Hauptziel heute ist gesund bleiben, wenn wir einige Zeit auf der höchstgelegenen Alpenhütte verbringen werden. So ein bisschen geistert auch die Dufourspitze im Hinterkopf. Das wäre dann wirklich ein großer Akt. Mal schauen.
Von der Gnifettihütte zur Margheritahütte L 3h 30min
Um 5:45 Uhr beginnen wir wieder den bekannten Aufstieg an der Gnifettihütte. 90min später passieren wir mit schweren Beinen und Rucksäcken die Höhe des Lisjochs und pausieren kurze Zeit danach. Eine Seilschaft bewegt sich Richtung Liskamm Ost. Die Seracs unter der Parrotspitze sind beeindruckend. Am Vortag fielen sie uns nicht so auf. Wir befinden uns nun auf eidgenössigem Gebiet. Also betreten wir nun auch den Grenzgletscher, der nach NW fließt.
Die Route führt insgesamt meist relativ flach aufwärts und zieht sich in die Länge. Die Zumsteinspitze grüßt schon da vorn. Wir kommen gut voran und laufen noch immer im Schatten, weil die Route so nahe am steilen Aufschwung der Signalkuppe SW-Flanke (Seracs) vorbei leitet. Dieser Teil steilt auch etwas auf, um dann in den oberen flachen Gletscherkessel zwischen Zumstein und Signal zu münden. Hier zeigt sich die unfassbare Schönheit der Parrotspitze besonders gut.
Gegen 9 Uhr erreichen wir den Colle Gnifetti, an dem der letzte steile 100m-Aufschwung beginnt. Der ist so gut gespurt, dass wir außer kräftiger Atmung keine weiteren Schwierigkeiten erleben. Um 9:15 Uhr kommen wir mit überschwänglichen Gefühlen oben an. Wir freuen uns über unseren sehr guten Zustand und die atemberaubende Schönheit, in der wir uns bewegen dürfen. Nun gibt es Fotosessions, Check-In und Ruhezeit bis 10:45 Uhr.
Kaum zu fassen, dass man hier den Luxus eines Latte Macchiatos genießen kann. Nadine meint, davon gingen bisher meist ihre Kopfschmerzen weg. Ein Drachenflieger aus BaWü leiht sich meine Pinzette, um sich einen Splitter aus der Hand zu ziehen.
Erkundungen zur Zumsteinspitze und zurück WS-, I 3h
Gegen 11 Uhr gehen wir wieder raus in den Wind und wollen noch die nahe Zumsteinspitze besuchen. Dazu steigen wir den steilen Hang wieder hinab in den Sattel und jenseits geht's wieder gut gespurt hinauf. Etwas warten wir auf die vorderen Bergsteigerinnen und auf jene, die noch absteigen müssen. Der Grataufschwung wirkt hier unten sehr steil (30°, kurz deutlich mehr, Fels I) und viel Platz gibt es auch nicht gerade. Doch die Spur ist wiederum super angelegt und erhalten. Nur der Schnee wird in der Sonne allmählich weicher. Das bedeutet, dass wir retour besonders die Spaltengefahr beachten müssen.
Um 12 Uhr erreichen wir den Gipfel mit der Heiligenfigur auf so einem Metallgestell. Wir fühlen uns so wohl, dass wir am liebsten sofort weiter zum Grenzsattel und zur Dufour gestiegen wären. Doch der Firngrat hier oben ist noch unberührt, sehr scharf, zu weich und der Wind kräftig-böig. Außerdem ist es bereits zu spät. Bis zur Ecke spure ich zur Erkundung den Grat. Dort kann ich vermutlich den Sattel sehen. Der 150m-Aufschwung dahinter (II) wirkt von hier in der Draufsicht schwierig und ist heuer kombiniert. Auch Steinschlag hören wir mehrfach.
So fällt es uns nicht schwer nach zahlreichen Fotos nach gut 30min wieder abzusteigen. Natürlich nicht bevor ich auch den oberen überfirnten SW-Grat erkundet habe. Der ist evtl. für morgen eine interessante, kurzweilige und nahe Option. Im Abstieg über den Normalweg sehen wir Frank in der Ferne aufsteigen. Wir hatten vereinbart, dass wir ihn mit ans Seil nehmen, wenn es spät wird. Selbst am Grat hier gibt es sehr nahe und große Spalten! Ein gefährliche Stelle ist auch der Übergang von flach zu steil am Gipfelaufschwung zur Hütte hinauf. So warten wir noch einige Zeit, bis Frank näher kommt und ruhen uns so lange im Colle Gnifetti aus. Gemeinsam gehen wir dann den Rest in Ruhe hinauf. Gegen 14 Uhr kommen wir wieder glücklich an.
Sogleich gehe ich noch den SW-Grat der Signalkuppe, so weit wie möglich zur Erkundung hinab (ca. 5min). Mich hat interessiert, wie schwierig der von oben aussieht und ob man nach Überschreitung der Parrot gleich direkt aus dem Seserjoch rauf kommt. Der Fels sah etwas brüchig aus, aber mehr als II war das nicht. Das Eis hat vielleicht 40-45°.
Hat das jemand von euch Lesern schon gemacht?
Eine deutsche Seilschaft war mit einem urtümlichen Riesenpickel aus Holz unterwegs. Auch andere sehr freundliche Seilschaften konnten wir kennen lernen. Man hat ja doch eine Menge Zeit da oben. Vom Sonnenuntergang konnte ich mich mal gar nicht losreißen. Wer weiß, wann man wieder in solchen Genuss kommt?
Für den 5. Akt (oder das retardierende Moment?) am nächsten Tag gibt es für Nadine und mich die Option auf Zumstein SW-Grat (Frank klettert nicht so gern) oder sogar Liskamm Ost. Für beide Optionen benötigen wir jedoch einen guten Schlaf und dürfen keine Höhenprobleme bekommen. Frank will einfach nur ausschlafen und zur Gnifetti absteigen.
Von der Gnifettihütte zur Margheritahütte L 3h 30min
Um 5:45 Uhr beginnen wir wieder den bekannten Aufstieg an der Gnifettihütte. 90min später passieren wir mit schweren Beinen und Rucksäcken die Höhe des Lisjochs und pausieren kurze Zeit danach. Eine Seilschaft bewegt sich Richtung Liskamm Ost. Die Seracs unter der Parrotspitze sind beeindruckend. Am Vortag fielen sie uns nicht so auf. Wir befinden uns nun auf eidgenössigem Gebiet. Also betreten wir nun auch den Grenzgletscher, der nach NW fließt.
Die Route führt insgesamt meist relativ flach aufwärts und zieht sich in die Länge. Die Zumsteinspitze grüßt schon da vorn. Wir kommen gut voran und laufen noch immer im Schatten, weil die Route so nahe am steilen Aufschwung der Signalkuppe SW-Flanke (Seracs) vorbei leitet. Dieser Teil steilt auch etwas auf, um dann in den oberen flachen Gletscherkessel zwischen Zumstein und Signal zu münden. Hier zeigt sich die unfassbare Schönheit der Parrotspitze besonders gut.
Gegen 9 Uhr erreichen wir den Colle Gnifetti, an dem der letzte steile 100m-Aufschwung beginnt. Der ist so gut gespurt, dass wir außer kräftiger Atmung keine weiteren Schwierigkeiten erleben. Um 9:15 Uhr kommen wir mit überschwänglichen Gefühlen oben an. Wir freuen uns über unseren sehr guten Zustand und die atemberaubende Schönheit, in der wir uns bewegen dürfen. Nun gibt es Fotosessions, Check-In und Ruhezeit bis 10:45 Uhr.
Kaum zu fassen, dass man hier den Luxus eines Latte Macchiatos genießen kann. Nadine meint, davon gingen bisher meist ihre Kopfschmerzen weg. Ein Drachenflieger aus BaWü leiht sich meine Pinzette, um sich einen Splitter aus der Hand zu ziehen.
Erkundungen zur Zumsteinspitze und zurück WS-, I 3h
Gegen 11 Uhr gehen wir wieder raus in den Wind und wollen noch die nahe Zumsteinspitze besuchen. Dazu steigen wir den steilen Hang wieder hinab in den Sattel und jenseits geht's wieder gut gespurt hinauf. Etwas warten wir auf die vorderen Bergsteigerinnen und auf jene, die noch absteigen müssen. Der Grataufschwung wirkt hier unten sehr steil (30°, kurz deutlich mehr, Fels I) und viel Platz gibt es auch nicht gerade. Doch die Spur ist wiederum super angelegt und erhalten. Nur der Schnee wird in der Sonne allmählich weicher. Das bedeutet, dass wir retour besonders die Spaltengefahr beachten müssen.
Um 12 Uhr erreichen wir den Gipfel mit der Heiligenfigur auf so einem Metallgestell. Wir fühlen uns so wohl, dass wir am liebsten sofort weiter zum Grenzsattel und zur Dufour gestiegen wären. Doch der Firngrat hier oben ist noch unberührt, sehr scharf, zu weich und der Wind kräftig-böig. Außerdem ist es bereits zu spät. Bis zur Ecke spure ich zur Erkundung den Grat. Dort kann ich vermutlich den Sattel sehen. Der 150m-Aufschwung dahinter (II) wirkt von hier in der Draufsicht schwierig und ist heuer kombiniert. Auch Steinschlag hören wir mehrfach.
So fällt es uns nicht schwer nach zahlreichen Fotos nach gut 30min wieder abzusteigen. Natürlich nicht bevor ich auch den oberen überfirnten SW-Grat erkundet habe. Der ist evtl. für morgen eine interessante, kurzweilige und nahe Option. Im Abstieg über den Normalweg sehen wir Frank in der Ferne aufsteigen. Wir hatten vereinbart, dass wir ihn mit ans Seil nehmen, wenn es spät wird. Selbst am Grat hier gibt es sehr nahe und große Spalten! Ein gefährliche Stelle ist auch der Übergang von flach zu steil am Gipfelaufschwung zur Hütte hinauf. So warten wir noch einige Zeit, bis Frank näher kommt und ruhen uns so lange im Colle Gnifetti aus. Gemeinsam gehen wir dann den Rest in Ruhe hinauf. Gegen 14 Uhr kommen wir wieder glücklich an.
Sogleich gehe ich noch den SW-Grat der Signalkuppe, so weit wie möglich zur Erkundung hinab (ca. 5min). Mich hat interessiert, wie schwierig der von oben aussieht und ob man nach Überschreitung der Parrot gleich direkt aus dem Seserjoch rauf kommt. Der Fels sah etwas brüchig aus, aber mehr als II war das nicht. Das Eis hat vielleicht 40-45°.
Hat das jemand von euch Lesern schon gemacht?
Eine deutsche Seilschaft war mit einem urtümlichen Riesenpickel aus Holz unterwegs. Auch andere sehr freundliche Seilschaften konnten wir kennen lernen. Man hat ja doch eine Menge Zeit da oben. Vom Sonnenuntergang konnte ich mich mal gar nicht losreißen. Wer weiß, wann man wieder in solchen Genuss kommt?
Für den 5. Akt (oder das retardierende Moment?) am nächsten Tag gibt es für Nadine und mich die Option auf Zumstein SW-Grat (Frank klettert nicht so gern) oder sogar Liskamm Ost. Für beide Optionen benötigen wir jedoch einen guten Schlaf und dürfen keine Höhenprobleme bekommen. Frank will einfach nur ausschlafen und zur Gnifetti absteigen.
Tourengänger:
alpensucht

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