40 Jahre Bergsteigen: Jubiläumstour von der Capanna Gnifetti solo auf 6 Gipfel des Monte Rosa

Zu meinem 40-jährigen Bergsteigerjubiläum Mitte Juni 2019 wollte ich mir einen Lebenstraum erfüllen: eine Hochtour auf den Monte Rosa. Nachdem ich auf der Capanna Gnifetti vom 18. auf den 19. Juni 2019 übernachtet hatte, stieg ich zunächst von dort - ich hielt mich weiter rechts als die Seilschaften, denn dort hielt ich die Begehung des angeblich spaltenreichen Gletschers für sicherer - auf die Vincent-Pyramide.
Früh in der Hochtourensaison war er noch von einer dicken Schneeschicht bedeckt.

Nach Abstieg in die Mulde zwischen Vincent-Pyramide und Corno Nero ging es über einen steileren Hang entlang einer Spur zur Hochfläche unter der Ludwigshöhe und diesem, von wo ich über gute Tritte im mehr als 40° steilen Hang auf ihn kraxelte. Unterwegs hatte ich einen Abstecher zum Balmenhorn mit Biwakschachtel und großer Christusstatue gemacht.

Anschließend überschritt ich die Ludwigshöhe. Dahinter stieg ich einen steilen Hang zum Grat der Parrotspitze auf, die ich auf ihm überschritt. Dahinter Abstieg entlang einer Fußspur mit Überschreiten des Bergschrunds.

Von dort ging ich auf guter Spur unterhalb von Seracs zum Colle Gnifetti, von dem aus ich die Zumsteinspitze am Grat entlang bestieg u.dabei an einer Eishöhle vorbeikam, in die eine Fußspur führte. Auf dem Gipfel führte ein scharfer Firngrat Richtung Dufourspitze, der im Nichts zu verschwinden schien.

Die Wolken streiften Zumsteinspitze und Signalkupps. So stieg ich bald wieder auf derselben Route ab u. schaute kurz in die Eishöhle, deren Größe (mindestens 15m lang, ca. 8m hoch u. 8m breit) auf den Fotos nicht erkennbar ist.

Vom Cole Gnifetti empfand ich den Anstieg zur höchstgelegenen Übernachtungsstätte Europas als mühsam, musste immer wieder stehenbleiben u. verschnaufen.

Die Hütte war noch nicht bewirtschaftet, wurde gerade von zwei jungen Männern in Schuss gebracht, die mir sogar ein kleines Bier spendierten.

Die folgende Nacht verbrachte ich allein im Winterraum! Ich schlief nachts trotz der Höhenlage gut, verschlief am nächsten Morgen sogar den Sonnenaufgang!