Schliffkopf (1055 m): schon wieder ohne Fernsicht


Publiziert von Schubi , 31. Dezember 2020 um 11:43.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwarzwald
Tour Datum:30 Dezember 2020
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 223 m
Abstieg: 223 m
Strecke:5,9 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Wanderparkplatz Nähe "Steinmäuerle" im südlichen Bereich des Schliffkopfs.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.
Unterkunftmöglichkeiten:Hotel Schliffkopf

Die letzten Tage gab es ganz gut Schnee oben und wir entschlossen uns für ein kurzes Töurle auf Schneeschuhen um den Schliffkopf. Nachdem wir im vergangenen Januar schon ohne den tollen Fernblick dort geblieben waren, ist es uns diesmal leider genauso ergangen. Aber egal: im Winter hängen sich die Wolken halt gerne oben rein, wir kennen das weitläufige Gipfelplateau des Bergs ja bereits von anderen Besuchen und der eigentlich Höhepunkt war eh das komplett einsame Stapfen über einen tief verschneiten und daher nur erahnbaren Pfad am Südwesthang. Oben auf den Hauptwegen war dann aber (erwartbar) umso mehr Wanderpublikum unterwegs. Unser Soundtrack-Tipp für Anfahrt, Rückfahrt, oder zum Betrachten der Bilder hier ist  Let It Snow in der Version von Diana Krall.

Gegen Mittag ergattern wir einen der letzten freien Plätze am Wanderparkplatz Steinmäuerle. Viel los ist heute hier, wie ja derzeit in allen höheren Lagen mit Schnee. Bei frischen, aber fast windstillen -2 Grad starten wir. Südwärts zunächst auf dem Pfad, der etwas versetzt zur Schwarzwaldhochstraße am Waldrand entlang führt. An der nächsten Wegkreuzung dann rechts, ein Stück auf dem "1000m-Weg". Bis hierhin haben wir auch so einige Begegnungen mit anderen Ausflüglern. Nun biegen wir in der ersten Linkskurve nach rechts ab. Zunächst noch als ebenfalls breiterer Weg wahrnehmbar, wir die Wegschneisse bald schmaler und wir sind pfadig unterwegs. Eine ordentliche Schicht feinen Pulverschnees liegt auf der Natur, gestern fielen die letzten Flocken. Eingebettet in herrlichste weiße Pracht und noch herrlichere Stille stapfen wir nun in der recht steil abfallenden, mit kleinen Blockhalden durchsetzten Südwestflanke des Schliffkopfs durch die wilde Natur nordwestlich. Ich muss oft zweimal nach dem weiteren Pfadverlauf schauen, denn der ist unter der dicken Schneeschicht nicht immer sofort sichtbar. Wir kommen dabei am oberen Rand einer der Schliffe vorbei, die dem Berg seinen Namen gaben. Schliffe sind im Nordschwarzwald ein Begriff für Rutschungen und Fels-Abbrüche in steilen, wasserreichen Partien des Buntsandstein-Deckgebirges. Im Spätsommer war ich hier zum ersten Mal kurz unterwegs, ich bin mal so frei und stelle ein paar Bilder davon dazu, denn wie gesagt: die Sichtweite heute blieb bescheiden. Aber interessant, wie sich der Blick dann automatisch auf Details der umgebenden Natur legt. Hier machen wir zwischendrin auch ein Veschper mit Früchtebrot und Pfefferminztee, eine ideale Kombi für weihnachtliche Schneeschuh-Touren übrigens.

Der Pfad führt wieder hoch zu einem der Hauptwege am Schliffkopf, wir gehen auf ihm nördlich. Hier ist wieder echt viel Besucherverkehr. Entsprechend plattgetreten ist der Schnee schon und man kommt aus dem Grüßen gar nimmer heraus. Auf dieser etwas monotonen Passage nun bis zum Wegpunkt Hübscher Platz, wo wir der Beschilderung "Schliffkopf-Panorama-Rundweg" nach rechts folgen. Ab hier wird es wieder pfadiger, und die Menge der Begegnungen nimmt ab. Bald schon erneut rechts, wir wenden unsere Laufrichtung nach Süden. Es geht nun durch die offene, nur mit Latschen, Bergkiefern und Birken bewachsene und karg anmutende Grinden-Landschaft des Schliffkopfs, die durch Beweidung in früheren Jahrhunderten entstand. Leider ist der Schnee auch hier oft bereits geplättet, es ginge über weite Strecken wohl auch ohne Schneeschuhe. Wieauchimmer: hier oben sind die Nebelwolken wieder teils sehr dicht und die Bäume darin zaubern scherenschnittartig eine mystische Stimmung. Am höchsten Punkt des Schliffkopfs (1055 m) wird natürlich ein nebliges Gipfel-Selfie geschossen und wir denken uns die Fernsicht einfach dazu.

Es geht weiter in südliche Richtung und die Vegetation links und rechts des Wegesrands beeindruckt uns mit den langen Frostfahnen (teils fünf, sechs Zentimeter lang) auf all ihren Ästen. Schliesslich erreichen wir wieder den oben erwähnten breiten Weg und gehen auf ihm nochmal 50 Meter kurz nach rechts, um am Aussichtspunkt Steinmäuerle die erwartbar nicht vorhandene Fernsicht zu geniessen und natürlich auch fotografisch festzuhalten ;-) Nun noch ca. 150 m zurück, östlich, und wir sind wieder am Parkplatz an der Schwarzwaldhochstraße.

Mit auf Tour: Amelie.

Fazit: in diesen Tagen sind natürlich alle Wege links und rechts der Schwarzwaldhochstraße sehr bevölkert, aber der Schliffkopf ist auch sonst übers Jahr gern besucht und man rechnet ja irgendwie damit. Umso schöner war die komplett einsame Pfad-Passage im Südwesthang. Durchgehend verzaubert allerdings hat uns die frisch verschneite Landschaft, Leute hin, Nebel her.

Guten Rutsch allerseits und ein gesundes, zufriedenes 2021!



Tourengänger: Schubi
Communities: Schneeschuhtouren


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Kommentare (2)


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Nyn hat gesagt:
Gesendet am 31. Dezember 2020 um 16:33
Ein sehr schön bebilderter kleiner Abstecher.
"Echte" Outdoor-Freaks wie ihr sind bei jedem Wetter draußen

VG, Nyn

Schubi hat gesagt: RE:
Gesendet am 1. Januar 2021 um 09:44
Vielen Dank, Markus.


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