Von Bankholzen über die Ewigkeit nach Wangen am Untersee


Publiziert von alpstein , 18. Mai 2020 um 18:36.

Region: Welt » Deutschland » Alpenvorland
Tour Datum:18 Mai 2020
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 611 m
Abstieg: 630 m
Strecke:12,8 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV Radolfzell nach Bankholzen
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ÖV Radolfell nach Wangen
Kartennummer:Freizeitkarte Singen-Hegau 1:50.000

Die letzte Bergtour liegt schon eine gefühlte Ewigkeit zurück und ebenso eine Einkehr in einem Wirtshaus. Die Ewigkeit gibt es aber auch als realen Ort, nämlich auf 690 m ü. NN. auf dem Schiener Berg. Der Schiener Berg (716 m) liegt auf der Halbinsel Höri und schiebt sich bei Hornstaad in den Untersee hinein. Obst- und Gemüseanbau prägen die Landschaft. Die "Höri-Bülle" (Zwiebel) ist weithin bekannt. Bankholzen (410 m) am Nordfuß vom Schiener Berg habe ich heute als Ausgangspunkt für meine Wanderung gewählt. Das Ziel war Wangen, auf der Südseite vom Höhenrücken am Ufer des Untersees gelegen. Für den Transport mit dem ÖV wählte ich wegen Corona Zeiten außerhalb der Rush-hour.

Die Anfahrt mit dem Bus dauerte nur wenige Minuten. Ich schlenderte an Bauerngärten und schönen Fachwerkhäusern vorbei Richtung Kirche aufwärts. Am Sternen war die Wirtin gerade dabei nochmals zu schauen, ob im Biergarten auch wirklich alles coronakonform ist. Trotz der Einschränkungen sind die Wirte froh, heute in die "neue Normalität", was für eine blöde Beschreibung, starten zu können. Ich folgte dem Weg zur Friedenslinde im Löchle (470 m). Ab hier führen verschiedene Routen auf den Berg. Ich nahm diejenige Richtung Firstweg. An der ersten Kurve verließ ich aber den Wanderweg, um einen kartierten Pfad zu suchen. Ihn zu finden war überhaupt kein Problem. In angenehmer Steigung führte er im schattigen Wald direkt zum Wegweiser "Ewigkeit", wo der Firstweg kreuzt.

Der Firstweg, eigentlich ein Single-Trail, verläuft über einige Kilometer am Rand der bewaldeten Hochfläche entlang. In westlicher Richtung käme man über Ober Schrotzburg nach Ramsen/CH. Meine Richtung war die östliche. Dabei bieten sich auch Ausblicke auf den Untersee, Radolfzell, die Halbinsel Mettnau und die Insel Reichenau. Auf dem Langmoos dominieren Felder und Äcker, an denen sich der Pfad vorbeischlängelt. Am Wegweiser Langmoos-Waldrand (674  m) verschwindet der Wanderweg im Wald Richtung Dreiländereck (597 m), welches aber lediglich ein Wegekreuz ist, wo sich drei Gemarkungen treffen. Der Abstecher zum ehemaligen Kloster Grünenberg war nicht von Erfolg gekrönt. Ich habe eine Sackgasse erwischt, welche auf einem Sporn endete. Da es eh nicht viel zu sehen gäbe, habe ich auch nicht weiter gesucht und ging zum Wanderweg zurück.

Die Höfe von Honisheim habe ich passiert, wo fleissig Heu gewendet wurde. Bergauf ging es dann wieder, um zum Mistbühl zu gelangen. Mehr Felder als Mist gab es dort und sogar eine Bank, welche sich geradezu für eine Vesperpause anbot. Bei optimaler Fernsicht würden sich hier der Säntis und die Alpen bis hin zum Berner Oberland präsentieren. Den Säntis konnte ich im Dunst gerade so erahnen, für mehr reichte es heute aber nicht und war um diese Jahreszeit auch nicht zu erwarten. Über Feld- und Waldpassagen errreichte ich schließlich den Panoramaweg. Dieser macht seinem Namen auch wirklich alle Ehre. Auf fast 2 km Länge führt er aussichtsreich dahin. Der Blick auf den tiefblauen Untersee und das Schweizer Ufer bis hin nach Konstanz kann sich wirklich sehen lassen.

Der Panoramaweg führt zum Schluss über einen Hohlweg nach Wangen hinab. Vor der Einmündung in den Hohlweg ging ich jedoch auf einem Feldweg geradeaus auf dem Geländerücken weiter. Der kartierte Pfad tauchte bald in den Wald ein und über Serpentinen nördöstlich des Dorfes an die Straße hinunter. Bis zur ersten Einkehr  nach 8 Wochen am Seeufer war es dann nicht mehr weit. Die Maskenpflicht gilt beim Betreten und Verlassen des Lokals, am Tisch jedoch nicht. Vor der Bestellung am zugewiesenen Tisch musste ich quasi "einchecken".  Dass sich alles noch etwas einspielen muss, habe ich am Nebentisch beobachten können. Den letzten Schluck  Wein oder Bier vor dem Gehen sollte man besser vor dem Aufsetzen der Maske zu sich nehmen. Mit dem Bus fuhr ich anschließend an den Heimatort zurück. Die Maskenpflicht wird nicht von allen ernst genommen. Mit wenigen Personen im Gelenkbus waren sie aber schön verteilt.

Fazit: Hätte man mir vor Corona diese Wanderung vorgeschlagen, hätte dies vermutlich nur ein müdes Gähnen ausgelöst. Heute muss ich sagen, ich schätze die paradiesische Umgebung mehr denn je und diese Wanderung habe ich sicher nicht zum letzten Mal unternommen.

Route: Bankholzen - Friedenslinde - Ewigkeit am Firstweg - Langmoos-Waldrand - Ob der Öden Halde - Dreiländereck - (ehem. Kloster Grünenberg - Honisheim - Mistbühl - Hasenweg - Panoramaweg - Wangen. Die Höhenmeter kommrn mir etwas üppig vor, können aber durch das Auf und Ab und den Abstecher runter Richtung ehem. Kloster Grünenberg schon stimmen. Den Wegpunkt Schiener Berg habe ich nicht genau überschritten, aber ich wollte nicht unzählige neue Wegpunkte hinzufügen.
 

Tourengänger: alpstein


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