Grossglockner 3'798m, höchster Berg Österreichs


Publiziert von stkatenoqu , 14. November 2020 um 18:01.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Glocknergruppe
Tour Datum: 4 August 1973
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-T   A-K 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2050 m
Abstieg: 2050 m
Strecke:laut Beschrieb
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Das Glocknerhaus liegt nahe der Kaiser-Franz-Josefshöhe am Ende der Stichstrasse von der Grossglockner-Hochalpenstrasse. Zufahrt von Fusch nahe Zell am See oder von Heiligenblut. Mautpflichtig! Aber die grandiose Landschaft ist jeden Rappen/Cent für die Maut wert!
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito
Unterkunftmöglichkeiten:Glocknerhaus und Erzherzog Johannhütte. Je nach Tourenplanung auch Salmhütte

Der Grossglockner ist nicht nur der höchste Berg von Österreich, sondern auch von den Bundesländern Kärnten und Tirol sowie von den Bezirken Spittal an der Drau (SP) und Zell am see (ZE). Sicherlich zählt er auch zu den meistbesuchten "grossen" Bergen in Österreich. Eine berühmte Bergstrasse, die "Grossglocker-Hochalpenstrasse" überquert in dieser Ggegend die Hohen Tauern und sorgt mit einer Stichstrasse an den Gletscherrand (Kaiser-Franz-Josefshöhe) dafür, dass auch Nichtbergsteiger einmal in den Genuss des Hochgebirges kommen können.

Wir, drei junge Männer und eine junge Frau, reisten am Abend des 03.08.1973 an und schliefen im Glocknerhaus. Um 06:00 starteten wir zu unserer grossen Tour mit dem Abstieg zur Staumauer. Über diese erreichten wir wieder terra firma und stiegen auf einem schönen Wanderweg hinauf zur Salmhütte, wo wir eine kleine Essenspause einschalteten. Ab hier ändern sich die Wegverhältnisse sehr bald, indem der "Weg" im grossen und ganzen ein Klettersteig bis kanpp vor der Adlersruhe, wo sich die Erzherzog Johannhütte befindet, ist. Hier arrangierten wir die Übernachtung, die damals noch ohne Reservation möglich war, und das Abendessen. Einer meiner Freunde und ich wollten noch unbedingt auf den Gipfel, sodass wir um 15:45 losgingen. Über das berühmte Glocknerleitl stiegen wir steil, steigeisenbewehrt ud seilgesichert, hinauf auf den Kamm zum Kleinglockner, der leider in Nebel gehüllt war. Auf diesem Kamm und am Gipfel des Kleinglockners sind relativ hohe Stangen fixiert, sodass ein Sichern gut möglich ist. Die berühmte Scharte zwischen den beiden Gipfeln, am oberen Ende der Pallavicinirinne, überraschte uns beide, da sie dank Stahlseilsicherung einfach zu erreichen war. In der Scharte heiss es, die Steigeisen abnehmen und die Seilsicherung nochmals überprüfen. Mein Freund überwand die restlichen Höhenmeter im III. Schwierigkeitsgrad ziemlich schnell und auch mir als Seilzweiten fielen diese Meter relativ leicht. Um 17:15 standen wir im Nebel beim Gipfelkreuz! Ein grosser, langgehegter Traum war Wirklichkeit geworden! Zufolge der vorgerückten Stunde mussten wir diesen einsamen Platz bald wieder verlassen und vorsichtig in die Glocknerscharte absteigen. Steigeisen an, hinauf auf den Kleinglockner , über den Kamm und das steile Leitl runter. Bei immer noch gutem Tageslicht betraten wir wieder die Hütte. Nach dem wohlschmeckenden Nachtessen suchten wir sofort unser Nachtlager auf; aber bei aller Müdigkeit konnte ich lange nicht einschlafen, so aufgedreht war ich.

Unsere zwei Begleiter bezwangen den Gipfel früh am Morgen, sodass mein Begleiter und ich länger schlafen konnten. Nach dem gemeinsamen Morgenessen hiess es, die  Steigeisen wieder anzuziehen, da uns der Abstieg über das Hofmannskees, das heute nur mehr in verkleinerter Form vorhanden ist,  führte. Hier ging es ziemlich steil bergab, grosse Konzentration war daher angesagt. Beim Glocknerkarkamp betraten wir den Hofmannsweg, über welchen wir zur Talstation der Gletscherbahn auf die Franz-Josefshöhe hinunterwanderten. Damals beschlossen mein Seilpartner und ich, den Weg zum Parkplatz ohne technische Hilfsmittel zu bewältigen und stiegen über den gut ausgebauten Fussweg hinauf. Ungefähr in der Mitte des Weges rief noch eine junge Frau, die sich in der Rinne neben dem Fussweg verstiegen hatte, um Hilfe, die wir ihr gerne zuteil werden liessen. Es handelte sich um eine US-Amerikanerin; leider weiss ich nicht mehr, aus welchem Bundesstaat. Nach einem kurzen Stück auf der Strasse waren wir alle vier wieder vereint bei meinem Auto. Eine wunderschöne Tour war uns geglückt!

Tourengänger: stkatenoqu


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