Gonzen (1830 m) und Alvier (2342 m) bei frühlingshaften Temperaturen


Publiziert von Uli_CH , 3. November 2020 um 20:38.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 2 November 2020
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alvier Gruppe   CH-SG 
Zeitbedarf: 5:45
Aufstieg: 1310 m
Abstieg: 1310 m
Strecke:17.2 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von der A13 Ausfahrt Trübbach über Azmoos Richtung Oberschan und dann nach Lavadarsch abbiegen, vorbei am Kurhaus Alvier. Tageskarte für 10.- beim Parkplatz 1 lösen (nur Münzen, keine Karte, aber dafür QR-Code - nicht ausprobiert). Dann bis Parkplatz 5 (Scheidweg) weiterfahren. Im Sommer sonntags zwei Postautokurse bis hierher.
Kartennummer:http://map.geo.admin.ch/, 1:20'000 zum Selberdrucken

Der Gonzen figuriert als "Zürcher Hausberg" schon lange auf meiner Wunschliste. Wegen der niedrigeren Höhe ist er eher etwas für die Randsaison. Aufgrund der Feuchtigkeit der letzten Tage kam ein Aufstieg via Follaplatte nicht infrage. So zog ich einen Anstieg "von hinten" in Betracht, mit allfälliger Mitnahme von Alvier bzw. Gauschla.

Los geht's bei milden 11°. Ich folge dem geteerten Strässchen Richtung (geschlossenem) Berggasthaus Gonzen. Es ist ein wunderschöner Weg, sanft ansteigend durch zunehmend lichter werdenden Wald. So gelange ich zu den Rieterhütten, von wo der Weg zur Alp Folla aufsteigt. Jetzt geht es direkt auf dem Grat zum Gipfel, unter Umrundung des P. 1711. Ab den Lawinenverbauungen ist es ein einziger Gatsch. Schliesslich komme ich am Gipfel an und bin überwältigt vom Panorama und dem Tiefblick (eine gute Stunde ab dem Parkplatz).

Jetzt wende ich mich Palfris am Fusse der Alvierkette zu. Von der Alp Folla quere ich unmarkiert über Weiden die Höhe haltend nach Norden. Beim Ausläufer des P. 1764 steige ich 30 Höhenmeter zum Wanderweg ab, der von den Rieterhütten hochkommt. Bei P. 1638 komme ich auf den Wanderweg, dem ich weiter bis zum Berghaus Palfris folge.

Beim Parkplatz hinter dem Gasthaus zweigt der Weg zum Alvier ab. Es ist kein Restschnee in Sicht und so steige ich in der Rinne Richtung Chemmi hinauf. Der Aufstieg verläuft relativ problemlos, nur stellenweise ist es etwas matschig oder gibt es Schneereste. Trotzdem darf man das Gelände nicht unterschätzen: plötzlich springt ein Stein etwas weiter vor mir von oben kommen über den Weg und saust ins Tal. Ein Alpinwanderer, der mir entgegenkam, schaut von unten hoch, ist aber zum Glück  nicht in der direkten Flugbahn.

Schliesslich erreiche ich die Holz- und Metallleitern, die den Ausstieg bei Chemmi erlauben. Doch wie sieht es auf der anderen Seite aus?! Ziemlich viel Schnee. Die Strecke zum Fuss des Gipfelaufbaus des Alviers muss ich mich durch den Schnee kämpfen. Der Gipfelaufbau ist teilweise versichert und bis auf das oberste Stück schneefrei. Die geschlossene Gipfelhütte liegt einsam und verlassen auf einem Schneeplateau. Der höchste Punkt selbst ist wieder aper (gute zweieinhalb Stunden ab Gonzen). Der Gipfel bietet einen interessanten Blick ins Rheintal, der Säntis ist aus einer ungewohnten Perspektive zu sehen.

Nach der Gipfelrast mache ich mich auf den Abstieg über den schneebedeckten Nordostgrat. Eine Alternative wäre eine Fussspur im Schnee gewesen, die vom Fusse des Gipfelaufbaus in Richtung "Bi de Seen" heruntergeführt hätte. Ich folge genau den durch den Schnee hindurch sichtbaren Serpentinen das Wanderwegs, um im Falles eines Ausrutschers vom Wegrand gebremst zu werden. Achtung für die Schneefeldabfahrer: Der Weg führt an einer Stelle nach rechts in die Flanke, um einen Felsabsatz zu umgehen.

Schliesslich gelange ich zum Barbielergrat. 
Hier unten hat es nur noch vereinzelte Schneefelder. Den Gauschla lasse ich aufgrund der Schneeverhältnisse aus. Südlich von P. 2106 hätte man in die Flanke queren können. Der Weg führt jetzt in einer grossen Kehre in die Schaneralp hinab. Dort geht es stetig an Höhe verlierend bis zur Stofel.

Hier stehen zwei Wege zur Auswahl: der Vormsweg und der Türlerweg. Ich wählen letzteren, da ich den Eindruck habe, hier mit weniger Gegensteigung konfrontiert zu werden. Jetzt ist noch einmal volle Konzentration gefragt, da der Weg durch eine steile Wand führt. Bei P. 1300 erreiche ich wieder die Fahrstrasse und kurz darauf den Parkplatz mit meinem Auto. Für den Abstieg habe ich insgesamt 2:10 benötigt.


Orientierung: Einfach. Wanderwege markiert und grösstenteils ausgeschildert. Querung Folla - Chamm unproblematisch.

Ausrüstung: Alpinwanderausrüstung, inkl. fester Bergschuhe mit rutschfesten Sohlen, Teleskopstöcke.

Führer: Peter Donatsch, David Coulin, Die schönsten Gipfelziele der Schweizer Alpen Ost, 2. Auflage 2002, S. 38 f.

(Dies ist ein Tourenbericht. Es handelt sich daher um meine persönlichen Gehzeiten und meine subjektive Einschätzung der Schwierigkeit ohne Anspruch auf Objektivität. Jeder, der diesen Tourenbericht als Basis für eine eigene Unternehmung verwendet, ist persönlich für seine eigene Sicherheit verantwortlich.)

Tourengänger: Uli_CH
Communities: Alleingänge/Solo


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