Alvier, 2343m


Publiziert von Linard03 , 4. November 2015 um 07:03.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:26 Oktober 2015
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alvier Gruppe   CH-SG 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:Kurhaus Alvier - Berghaus Palfris - Alvier - Barbielergrat - Stofel - Kurhaus Alvier
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Oberschan, per Luftseilbahn zum Kurhaus Alvier

Es schien wirklich, als ob bei uns kein Herbst stattfinden würde, zumindest nicht in den Bergen: Schnee bis in tiefe Lagen, der irgendwie nicht mehr so richtig weichen mochte. Auch deshalb konnte leider die letzte geplante Hochtour im September nicht mehr stattfinden. Aber nun meldet sich der „goldene Herbst“ doch noch zurück: wärmere Temperaturen, schönstes Bergwetter. Ein Frei-Tag will demzufolge richtig genutzt werden – doch wo liegt am wenigsten Schnee?
 
Ein Blick auf einschlägige webcams genügte um festzustellen, dass das Alvier-Gebiet komplett schneefrei war, zumindest auf der Südseite. Somit war das Tourenziel schnell erkoren, zumal auch der Alvier schon eine ganze Weile auf meiner Projektliste vor sich hinschlummerte …
 
Der allgemeine Ausgangpunkt für den Alvier scheint wohl für die Meisten das Berggasthaus Palfris zu sein. Parkplätze gibt es genügend, offensichtlich auch während der Fahrt vom Kurhaus Alvier bis zum Palfris. Allein, das wäre mir jetzt als Wanderung etwas zu mickrig gewesen (ca. 1 ½ Std. zum Gipfel), zum anderen wollte ich nicht auf gleichem Weg zurückwandern. Eine Rundtour wäre schon eher nach meinem Geschmack und bietet sich in diesem Gebiet auch geradezu an.
 
Start war für mich deshalb beim Kurhaus Alvier, welches ich per Seilbahn erreichte. Die Temperatur war angenehm, aber ein leichter Wind ging auch hier unten; der Föhn war aktiv … Der erste Teil der Strecke kannte ich ja bereits von meiner Schneeschuhtour auf den Gonzen. Spätestens beim „Schnapsgrotza“ (1222m) trennten sich jedoch die Wege.
Schön, durfte ich heute von Beginn weg die Sonne geniessen, zum blauen Himmel gesellten sich auch die schönen, warmen Herbstfarben. Daran sollte sich während der ganzen Tour auch nichts mehr ändern … ;-).
 
Im Wald war’s zuweilen noch feucht bis matschig (z.T. waren tiefe Gräben sichtbar, verursacht durch Biker – müssen wirklich alle möglichen und unmöglichen Wanderwege mit dem Bike befahren werden? Ist nur eine Randbemerkung, aber schliesslich zahle ich auch an den Unterhalt von Wanderwegen …). Danach waren die Wege dann durchwegs trocken bis Palfris. Das Bergrestaurant erreichte ich nach ca. 1 ½ Std. und ich hatte mich bereits am Start gefragt, ob die angeschriebenen 2 Std. 55 Min. nicht etwas gar grosszügig wären … Ein Boxenstopp im Palfris ist vermutlich Pflicht (…); deshalb verweilte auch ich für eine kurze Pause im noch leeren Restaurant (Saisonschluss ist dann auch hier per Ende Woche).
 
Dabei kam ich mit einem anderen Wanderer ins Gespräch, der ebenfalls auf den Alvier wollte. Der Wirt wollte uns bei der Diskussion um den weiteren Tourverlauf noch die Gauschla schmackhaft machen. Da wollte ich mich allerdings noch nicht festlegen, zumal mir die Schneeverhältnisse auf der Nordseite nicht bekannt waren.
 
Der andere Wanderer und ich brachen gleichzeitig auf und marschierten zügig aufwärts. Ich merkte jedoch bald, dass ich seinem Tempo weder folgen konnte noch wollte – zumal ich auch immer wieder mal Fotopausen einlegte. Der gemütlichen Steigung folgte bald ein steiler Pfad, welcher komplett im Schatten lag. Es wurde deshalb etwas frischer mit dem kühlen Wind. Der Wanderweg war zwar komplett schneefrei, feucht war’s zwischendurch trotzdem. Am Schluss des steilen Pfades liegt die bekannte Leiter, welche durch’s „Chemmi“ führt.
 
Am Ausstieg steht man bereits auf dem Grat. Von hier ist es nicht mehr weit; ein letzter steiler Anstieg und ich stand bereits beim Gipfelhaus des Alvier. Dieses hat leider seit heute geschlossen; gestern wurde alles geschlossen. Eigentlich schade bei diesem herrlichen Wetter. Nach dem Fotoshooting auf der Südseite ging’s natürlich auch noch hinauf zum höchsten Punkt beim Steinmann.
 
Das 360 Grad-Panorama und die Fernsicht war heute sensationell – hier könnte man problemlos eine Stunde oder länger verweilen! Allein, der heftige und kalte Wind liess meine Rast nicht allzu lange werden. Mütze und Handschuhe leisteten auch heute wieder mal einen guten Dienst … Die Frage nach dem Besuch der Gauschla hatte sich für mich relativ schnell erübrigt: es schien zwar nicht allzu viel Schnee zu liegen – aber alles im Schatten und vermutlich vereiste Stellen. Das schien mir deshalb als etwas zu riskant, weshalb der Entschluss schnell gefasst war, in Richtung Norden abzusteigen.
 
Auch hier war etwas Vorsicht geboten, Schnee lag auch hier und vereiste Stellen waren auch auf diesem steilen Zick-Zack-Weg zu finden. Allerdings ist der Pfad nicht allzu exponiert, weshalb der Abstieg insgesamt problemlos war. Der Barbielergrat (1971m) war so schnell erreicht. Hier blies der Wind nun richtig stürmisch. Ab diesem Punkt ging’s ostwärts, allgemeine Richtung Kurhaus Alvier. Erst auf ca. 1800m liess der Wind nach; somit konnte ich an einem geschützten Hang eine gemütliche Rast einlegen. Waren auf dem Aufstiegsweg noch ein paar (wenige) andere Leute unterwegs, war ich auf dieser Seite ganz alleine.
 
Der Hof Stofel ist zwar von weitem zu sehen, es gilt jedoch noch eine gewisse Distanz zurückzulegen. Beim Hof angelangt ergeben sich verschiedene Möglichkeiten, weiter abzusteigen. Ich entschied mich für die mittlere Variante. Zunächst waren noch rot-weiss-Markierungen zu sehen, diese verloren sich jedoch zusehends. Zuletzt fand ich noch einen einsamen Wegweiser, worauf jedoch lediglich noch „Bergwanderweg“ stand  … Zudem zeigte die Richtung in den Wald (was eigentlich falsch ist …).
 
Nun holte ich doch noch das GPS-Gerät aus dem Rucksack, welches zu meiner Überraschung abgestellt war (siehe auch unter „Bemerkungen“) – Batterie leer? Nein, aber irgendetwas stimmte trotzdem nicht … Nun denn, ab in den Wald, wo sich die Pfadspuren jedoch bald verloren. Macht nichts, weglos und steil abwärts zur nächsten Waldlichtung. Dort hatte ich nun bessere Übersicht und nun war’s auch einigermassen wieder klar, in welche Richtung es geht. Kurz darauf befand ich mich auch schon wieder auf einem Wanderweg.
 
Der folgende Abschnitt durch den Wald und raschelndes Laub war wunderschön. Nur allzu schnell erreichte ich die Fahrstrasse bei P.1132 („Buechboden“). Die restlichen ca. 20 Min. führte über eine Forststrasse und war deshalb nicht mehr gar so interessant. Beim Kurhaus Alvier angelangt entschied ich, mich wieder per Seilbahn hinuntergondeln zu lassen – meine Knie befanden, dass ich für heute bereits wieder mehr als genügend Höhenmeter vernichtet hatte …
 
Fazit:
Ein geschenkter Tag! Der Alvier ist eine Aussichtskanzel der Extraklasse – zumindest bei solch klarem Herbstwetter wie heute!
 
Bemerkungen:
Der GPS-track zeigt offensichtlich nicht die ganze Wahrheit …: das Gerät wurde wohl durch irgendetwas abgeschaltet, weshalb der Aufstieg auf den Alvier und der Abstieg via Barbielergrat nicht aufgezeichnet wurde (geflogen bin ich die Strecke jedenfalls nicht …)
 
Zeiten:

  • Kurhaus Alvier – Palfris: ca. 1 ½ Std.
  • Palfris – Alvier: ca. 1 ¼ Std.
  • Alvier – Kurhaus Alvier: ca. 2 ½ Std. 

Tourengänger: Linard03


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Geodaten
 27669.gpx Alvier

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