Zum Saisonausklang: aus dem Wägital auf den Chöpfenberg (1894 m)


Publiziert von Uli_CH , 25. Oktober 2020 um 22:53.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:25 Oktober 2020
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Oberseegruppe   CH-SZ 
Zeitbedarf: 6:15
Aufstieg: 1265 m
Abstieg: 1265 m
Strecke:15.5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ins Wägital und von Innerthal die Strasse Richtung Seeende. Am Gasthof Oberhof endet das Halteverbot. Kurz danach, hinter einer Kurve, gibt es zahlreiche Abstellmöglichkeiten für Autos.
Kartennummer:http://map.geo.admin.ch/, 1:25'000 zum Selberdrucken

Vor dem Tiefdruckgebiet mit Schneefall bis auf 1200 m hat uns der Wettergott noch einen goldenen Spätherbsttag geschenkt, der dazu noch eine Stunde länger dauert.
Ich schaue in der Liste meiner Projekte nach Gipfeln, die ich mit dem Tag "Herbst" markiert habe, und werde beim Chöpfenberg fündig. Hier schliesst sich der Jahreskreis: der *Saisonauftakt führte mich via Wageten und Via Glaralpina auf den Brüggler; jetzt nehme ich mir den letzten Gipfel der Kette vor - und zwar vom Wägital aus.


Als ich starte, sind es noch kühle 3°. Die Parkplätze beginnen, sich langsam zu füllen. Ich folge der Strasse zurück Richtung Innerthal, vorbei am Gasthaus Oberhof, bis zum Wegweiser Fällätschen, der mich Richtung Schwarzenegg nach rechts hoch weist. Der Weg ist sehr steil und ziemlich matschig. Ich habe eiskalte Hände und bereue, dass ich die Handschuhe nicht mitgenommen habe.

Später nimmt sich das Gelände etwas zurück und schliesslich erreiche ich kurz vor Schwarzenegg den Fahrweg, der von Innerthal hochkommt. Von hier ist es nicht mehr weit bis zur Schwarzenegghöchi, die ich nach insgesamt einer Stunde erreiche.

Ich erhasche einen ersten Blick auf den Chöpfenberg und folge dem Pfad Richtung Trepsen / Scheidegg. Am Anfang ist es recht mühsam: matschig und ein stetes leichtes Auf und Ab. Der Pfad folgt jeder Kontur des Geländes. Als ich mich Trepsen nähere, weht ein milder Wind von der Scheidegg herunter. Meine Hände sind längst warm.

Während der Weg bis Trepsen im Grossen und Ganzen die Höhe gehalten hat, geht es jetzt aufwärts zur Scheidegg. Der Wind rauscht durch die Nadelbäume - eines meiner Lieblingsgeräusche. Es wird immer sumpfiger. Teilweise helfen Plankenwege, die Stiefel trocken zu halten. An der Scheidegg teilt sich der Weg. Ich gehe links Richtung Stattboden. Zuerst führt der Weg durch ein Wäldchen und steigt dann an zum Dürrenbüchel.  Er verläuft nördlicher, als auf der Landeskarte eingezeichnet.

Nördlich vom Dürrenbüchel, bei P. 1587, verlasse ich den markierten Pfad und halte, Fussspuren folgend, direkt über den Grat Maregg auf die Felswand des Chöpfenbergs zu. Die Maregg wird immer steiler. An der Felswand angekommen, empfängt mich eine weiss-blau-weisse Markierung, die mich am Fusse der Felswand nach Westen bis zum Einstieg leitet (Danke an Schlomsch für das Foto!).

Jetzt geht es geschützt und selten leicht exponiert aufwärts. Die teilweise vorhandenen Seilsicherungen nehme ich dankend an, da meine Stiefel aufgrund des ganzen Matsches, der im Profil klebt, total rutschig sind. Schliesslich erreiche ich den Grat. Von der anderen Seite kommt ein dünnes Seil hoch. Das möchte ich mir beim Abstieg mal näher anschauen. Der Weg führt jetzt unterhalb des Grats weiter bergauf und kurze Zeit später sehe ich schon das Gipfelkreuz. Bis jetzt war ich relativ alleine unterwegs. Umso mehr staune ich, dass am Gipfel (insgesamt knapp 3 Stunden) schon ein Alpinwanderer sitzt. Wir kommen ins Gespräch und er schildert mir den Zustand des Bänderweges auf der Nordseite des Grats, den er von P. 1711 gekommen ist. Schliesslich macht er sich an den Abstieg auf dem Weg, den ich aufgestiegen bin.

Nachdem ich das Panorama und den Gipfelschnaps genossen habe, steige ich wieder in die Scharte am Grat ab. Vorsichtig steige ich mit Unterstützung der Seile nach Norden ab. Im Anstieg muss diese Stelle angenehmer sein. Schliesslich stehe ich am Fuss der Felsstufe und folge dem Bänderweg nach Osten. Der Weg ist grossteils von langem Gras überwachsen und etwas feucht. So ganz wohl ist mir dabei nicht, aber der Pfad ist nicht sonderlich exponiert und bei einem Ausrutscher wäre ich auch nicht in den nächsten paar Sekunden im Tal.

In Wellen führt der Weg am Grat entlang. Ich sehe haufenweise verblichene weiss-rot-weisse Markierungen aus der Zeit, als der Pfad noch ein offizieller Wanderweg war. Schliesslich erreiche ich P. 1711. Da ich so nahe am Gipfel bin, statte ich dem Brüggler noch einmal einen Besuch ab und geniesse ein zweites Mal ein Gipfelpanorama (eine Stunde ab Chöpfenberg).

Beim Abstieg folge ich dem markierten Weg bis zum Fuss der Südwand des Brügglers. Dort verlasse ich den markierten Pfad ins Tal und gehe die Höhe haltend am Hang entlang, bis ich den von Stattboden hochkommenden Fahrweg erreiche.

Weiter geht es über Dürrenbüchel, Scheidegg und Trepsen zurück zur Schwarzenegghöchi. Von dort ist es im Abstieg nicht mehr weit zur Strasse und auf dieser zurück zu meinem Auto (2:15 Stunden ab Brüggler).


Orientierung: Einfach. Wanderwege markiert und ausgeschildert. An der Maregg Trittspuren. Pfad auf der Südseite der Felswand bis zum Gipfel markiert. Pfadspuren auf dem Band nördlich des Grats vom Chöpfenberg zum Brüggler.

Ausrüstung: Bergwanderausrüstung, inkl. fester Bergschuhe mit rutschfesten Sohlen, Teleskopstöcke, Kletterhandschuhe.

(Dies ist ein Tourenbericht. Es handelt sich daher um meine persönlichen Gehzeiten und meine subjektive Einschätzung der Schwierigkeit ohne Anspruch auf Objektivität. Jeder, der diesen Tourenbericht als Basis für eine eigene Unternehmung verwendet, ist persönlich für seine eigene Sicherheit verantwortlich.)

Tourengänger: Uli_CH


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T5 II
25 Mai 14
Chöpfenberg Ostgrat · Daenu
T4
24 Okt 21
Chöpfenberg · miCHi_79
T4
5 Apr 24
Chöpfenberg · miCHi_79
T5+
T6 WS+ III
T5+
20 Jun 21
Schwändital-Rundtour · Delta
T4+
25 Apr 20
Chöpfenberg · Frangge

Kommentar hinzufügen»