Von Vättis zum Haldensteiner Calanda und via Calandahütte und Kunkelspass zurück nach Vättis


Publiziert von Flylu , 22. August 2020 um 17:33.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Calanda
Tour Datum:21 August 2020
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Calanda   CH-GR   CH-SG 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 2200 m
Abstieg: 2200 m
Strecke:26,4 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:A1 Ausfahrt Nr.12 Bad Ragaz. Ab Bad Ragaz nach Vättis . Kleiner gratis Parkplatz kurz vor der Brücke in Vättis

Als Bruno und ich vor elf Jahren auf dem Haldensteiner Calanda standen, sind wir von der Vazer Alp her gestartet. Heute gehe ich mit Skip und starte meine Tour ab Vättis.

Skip und ich sind so gegen 06:45 beim Parkplatz in Vättis gestartet und folgten dem blauen Wegweiser «Haldensteiner Calanda» der mit 5:30 angeschrieben ist.

Der Aufstieg im Gonscherolawald zum Gonscherolaboden ist recht steil und zum Teil etwas rutschig. T3+

Nach dem Wald kommt man in das Gonschertobel das mir sehr gut gefiel denn der Weg führt durch Legföhren und alles wirkt recht wild. Am Ende des Tobels musste ich einen Steilhang überwinden bei dem ich ab und zu die Hände zu Hilfe nehmen musste und erreichte so das untere Haldensteiner Schaftäli. T3

Auf dem markiertem Weg gings über die Weide hoch und erreichten so die Wandstufe, dass das mittler Haldensteiner Schaftäli trennt. Auch dieser Aufstieg ist gut markiert und mit einigen kurzen und leichtem Gekraxel brachte ich das ohne Probleme hinter mich. T4

Nach dem ich das mittlere Haldensteiner Schaftäli auf dem markierten Weg hinter mich gebracht hatte, hatte ich zwei Möglichkeiten, weiter auf dem Wanderweg T2 oder in die Rinne, die die Felswand teilt, zu dieser ich mich entschloss, hoch zu gehen. T2

Die Rinne ist bis zur Verengung und den anschliessenden zwei Schlüsselstellen recht gut zu begehen und als Skip nicht mehr weiterkam, half ich ihm hoch und kraxelte selbst anschliessend hinterher. Bei der zweiten Schlüsselstelle hatte es zu meinem Glück ein Seil und konnte mich dort festhalten und gleichzeitig Skip hochschieben, ab da war der Ausstieg aus der Rinne schon bald geschafft. T4

Die weitere Route im oberen Haldensteiner Schaftäli ging weglos weiter, ich bin aber hie und da an alten verblassten Markierungen vorbeigekommen, die dann irgendwann aufhörten. Nach dem Überwinden des steilen Wiesenhang traf ich weiter oben wieder auf den weiss-blau markierten Weg, dem ich bis zum Wegweiser Punkt 2700 und dem Wanderweg, der zu der Calandahütte führt und hier kreuzt.

Der Schlussanstieg folgte auf dem rot-weiss markierten Wanderweg und 15 min später standen wir auf dem Gipfel des Haldensteiner Calandas auf dem ich zu meiner Überraschung nur wenige Gipfelstürmer antraf.

Der Abstieg zur Calandahütte erfolgte auf dem weiss-roten Wanderweg, der doch recht steil ist und ich war froh als ich die Hütte erreichte hatte, bevor es anschliessend weiter zum Kunkelspass ging.

Zu Beginn war der Wanderweg zum Kunkelspass gut markiert aber kurz vor dem Haldensteiner Tal und bis kurz vor der Felsberger Alplihütte musste ich den Weg trotz der Wegspuren suchen und ich war froh, dass ich die Schweiz Mobil App auf meinem Natel installiert habe.

Nach der Felsberger Alplihütte war dann der weitere Weg gut markiert und ohne Probleme zu finden. Mir hat diese Querung von der Calandahütte zum Taminser Älpli gut gefallen, auch der Abstieg durch den Wald runter zum Kunkelspass ist schön, wenn es nur nicht so steil wäre. T3 

Nach dem ich mich im Bergrestaurant Überufs auf dem Kunkelspass gestärkte hatte, nahmen Skip und ich die letzten knapp 8 km runter nach Vättis und die Sohlen respektiv unter die Pfoten und sind genau 13 Std. nach dem Start wieder am Auto angekommen.

Fazit:
Mir hat der Aufstieg von Vättis sehr gut gefallen, besonders das Gonscherolatobel hat es mir angetan. Bis zum Punkt 2700 war ich allein unterwegs. Weshalb dieser Aufstieg weiss-blau markiert ist, ist mir schleierhaft  ein gutes T3+ täte es auch.
 

Tourengänger: Flylu


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Kommentare (9)


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Wanderer82 hat gesagt: Einstufung
Gesendet am 22. August 2020 um 21:57
Hallo, ich gehe mit dir einig, dass es jetzt nicht der anspruchsvollste Alpinwanderweg ist, aber T3+ schon etwas untertrieben. Man muss bedenken, dass bei T3-T4-Wegen oft Sicherungen drin sind und bei dieser Route hat es das nicht unbedingt (mag mich jetzt nicht soo genau erinnern). Im Wald am Anfang ist es schon recht lange etwas ausgesetzt und halt steil, weiter oben ist kraxeln angesagt und auch der (neue) Schlussaufstieg, der die Rinne umgeht, ist oben recht rutschig und steil. Ein T4- könnte man schon sagen. Ich habe manchmal das Gefühl, dass die Bewertungen oft tendenziell zu tief sind im mittleren Schwierigkeitsbereich T3+ bis T5-) wenn ich z. B. vergleiche mit der T3-Referenz "Grosser Mythen", der praktisch überall gesichert ist, ein recht breites Trassee hat und somit die Gefahren meiner Meinung nach unbedeutend sind. Auch der Lisengrat, der etwa T3-T4 ist, ist rot-weiss, aber mit sehr viel Eisen überall sehr gut abgesichert. Somit erscheint mir für den Haldensteiner Calanda eine höhere Bewertung durchaus ok.

Flylu hat gesagt: RE:Einstufung
Gesendet am 23. August 2020 um 11:46
Hoi Wanderer82

Ja das mit der Einstufung ist so eine Sache, das ist eine sehr subiektive Wahrnehmung.
Ausser dem Seil in der Rinne, das mir sehr entgegen kam (Skip), habe ich keine Stelle gefunden die man sichern müsste.

Mein empfinden ist, alles was gesichert ist und nicht allzu ausgesetzt ist geht für mich eher ins T3(+) statt T4 und T5 schon gar nicht.

Wer etwas berggängig und trittsicher ist ist dieser Aufstieg ohne Probleme zu meistern.

Gruss, Lucia

Wanderer82 hat gesagt: RE:Einstufung
Gesendet am 23. August 2020 um 12:22
Hallo Lucia

Ja, das ist sehr subjektiv. Aber irgendwo muss man ja einen Konses finden, der durch die Referenztouren des SAC vorgegeben ist. Zum Beispiel die Silberhornhütte ist auch ein offizielles T5 und dort hat es an einigen Stellen auch Ketten drin, die mitunter als Schlüsselstelle gelten. Es kommt halt auch drauf an, wie gross die Absturzgefahr ist, wenn man einen Fehltritt macht, nicht nur auf die technischen Schwierigkeiten oder die Ausgesetztheit.

PStraub hat gesagt: Blau oder rot ?
Gesendet am 23. August 2020 um 15:19
Auf die Gefahr, mich zu wiederholen: Blaue bezw. rote Markierungen haben nichts mit der Schwierigkeit zu tun.
Rot-weiss sind Wege, die offiziell im kantonalen Wegnetz aufgeführt sind und von den Gemeinden unterhalten werden (müssen).
Blau-weisse Wege werden von Privaten markiert und ggf. unterhalten - siehe zB. die Via Glaralpina.
Natürlich sind das in der Regel eher schwierigere Routen, aber längst nicht immer.

Ich war übrigens vor einem Jahr dort unterwegs - eine wilde Gegend.

Gruss Peter

Wanderer82 hat gesagt: RE:Blau oder rot ?
Gesendet am 23. August 2020 um 19:57
Hallo Peter

Ja, das mag sicher stimmen. Aber zumindest auf den rot-weissen Wegen sollte man erwarten können, dass die Schwierigkeiten ein T3-T4 (ca. Lisengrat) normalerweise nicht übersteigen. Ist aber auch nicht überall der Fall.

Gruss
Thomas

Primi59 hat gesagt: RE:Blau oder rot ?
Gesendet am 24. August 2020 um 06:02
Salü Peter

ich wusste das gar nicht, dass die Markierungen "blau" von Privaten "gestrichen " werden und nur die Roten von den Zuständigen der Gemeinde (Angestellten)
War dies schon immer so ??
Über die Skala, ja da kann (könnte) man ellenlange Diskussionen führen, jeder sieht es anderst.
Hab mich auch schon gewundert warum plötzlich von Rot auf Blau gestrichen wurde und war der Meinung, die Roten seien einfachere Touren.
Trotz allem muss Jede(r) selber entscheiden und Eigenverantwortung tragen wie/wo Er/Sie wandern kann und geht.

Gruss
Priska

Wanderer82 hat gesagt: RE:Blau oder rot ?
Gesendet am 24. August 2020 um 06:58
Das einzige, was ich weiss, ist, dass ab und an rot-weisse Wege zu blau-weissen gemacht werden, weil die Gemeinde sich nicht mehr darum kümmern will bzw. die Verantwortung für deren Unterhalt nicht mehr übernehmen will. Es hat wohl auch mit rechtlichen Aspekten zu tun, dass einige einfach(er)e Routen blau-weiss sind. Hingegen gibt es wirklich - meiner Meinung nach - sehr heikle Strecken (vorwiegend in der Westschweiz), die ungerechtfertigterweise rot-weiss sind.

Uli_CH hat gesagt: RE:Blau oder rot ?
Gesendet am 20. September 2020 um 18:16
Hallo Peter

Das ist mir neu. Gemäss Schweizer Wanderwegen gibt die Farbe den Schwierigkeitsgrad an. Und auch auf der SAC-Berg- und Alpinwanderskala wird weiss-rot-weiss mit T2/T3 und weiss-blau-weiss mit T4/T5 assoziiert.

Gruss, Uli

PStraub hat gesagt: RE:Blau oder rot ?
Gesendet am 21. September 2020 um 10:31
Vermutlich steht es dort so, weil es einfacher zu vermitteln ist. Und weil der wahre Unterschied den "Normal-Wanderer" eh nicht interessiert.

Wichtig ist dieser nur, wenn man geführte Wanderungen macht. So dürfen zB. Schulreisen nur auf "roten" Wegen verlaufen, sonst bekommen die Leiter bei einem Unfall ein Problem.
Darum sind alle SAC-Hütten scharf darauf, mindestens einen "roten" Zugang zu haben - egal wie schwierig der auch sei.


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