Büchsentaljoch Nordkante "On the Edge"
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Nach dem furiosen West-und Mittelteil letztes Jahr will ich nun den Ostteil des Danielkamms ebenso "standesgemäß" komplettieren. Heisst: Mit ein paar "Schmankerln" versehen, wären doch die "Normalwege" zwischen Gr. Pfuitjoch und Daniel alleine recht leicht. Womit könnte ich also das Ganze würzen?
Nach eingehendem Studium von eigenen und externen Bildern, Karten und Berichten komme ich zu dem Schluß, dass ich eine fesche Runde machen kann, die optional endlich diese schon länger von mir beäugte - nirgends beschriebene (unbegangen??)! - Nordrippe am Büchsentaljoch enthält.
Sollte sich das Ding vor Ort als zu gäch entpuppen, würde ich nach dem Warmlaufen am Hochwanner und nordseitigem Abstieg auf Wanderweg und Queren zum Fuß der Rippe eben weiterwandern zum Hebertaljoch und danach die Überschreitung bis zum Daniel machen.
PS: Warum dieser Berg BüchsentalJOCH heisst, ist mir schleierhaft. Die Einsattelung Richtung Upsspitze hat einen eigenen Namen, das ist der Büchsentalsattel, 2204m.
Das Bildmaterial, das ich bis dahin fand, gab leider herzlich wenig Aufschluß auf die tatsächliche Steilheit, möglichen Verlauf oder endgültige Schwierigkeit dieser Nordrippe. Diejenigen, die via Meirtljoch auf den Daniel steigen, biegen zuvor links ab, der unterhalb des Büchsentaljochs n. querende Wanderweg zum Hebertaljoch wird sehr selten begangen.
Bleibt nur: Selber vor Ort gucken!
AP
Sehr beschränkte Parkmöglichkeit finde ich an der Loisach nahe der Brücke, ca 1.5km n. des Abzweigs der B187 nach Ehrwald (zwischen Garmisch und Reutte) Der zunächst asphaltiere Fahrweg ist für den Privatverkehr gesperrt und führt oberhalb des Häselgehr Wasserfalls zunächste sehr steil in einigen Kehren bergan. Ich folge ihm (an einer unbeschilderten Abzweigung mit einer Scheune LINKS halten), später nördlich zum Althüttenboden.
Der Ausschilderung "Daniel" folgend verlasse ich auf knapp 1200m Höhe diesen Forstweg und steige mehr nordwestlich über schönen Wald, zuletzt über Matten und einen etwas steileren Hang wsw Richtung Meirtljoch.
HOCHWANNER (T4-/4, I)
Da der sehr lohnende und ziemlich einsame Hochwanner meine erstes Ziel ist, steige ich nicht ganz bis zum Meirtljoch, sondern zuletzt etwas früher in Richtung des Verbindungsgrates. Den mitunter spärlichen Steigspuren (a.a.O. schön beschrieben - z.B. hier) folge ich in gesamter Länge, wobei ich beim Hinweg 2 Stellen westl. umgehe - und dabei auch mal zu tief komme- (AUA, dann bald brüchig und abschüssig - bitte wieder hoch zum Grat!). Noch ein paar lustige Gratköpfe, einige Meter mit bisserl Latschen und dann Gras - herrlich.
Den letzten Gipfelaufschwung nehme ich nach InWieserumliegenunddieMorgenstimmunggenießenPause und RucksackdepotAnlegen ziemlich direkt (I). Erst die 9te Besteigung im Jahr 2020 lt GB.
Was ein schönes Fleckchen hier!
ZUGANG ZUR NORDRIPPE
Ich kehre mehr oben am Grat (I-II) nicht ganz bis zum Meirtljoch zurück, sondern steige an geeigneter Stelle westlich Richtung des vermuteten Verlaufs des "unteren" Wanderwegs ab. Die auf der Karschwelle um 1950m hoch liegende ziemlich neue Hütte ist dafür idealer Richtungspunkt. Ich quere zunächst etwas zu hoch, da ich mir den WegVerlauf auf meiner Skizze nicht gut genug eingeprägt hatte, merke aber bald, dass ich zu weit oben und zu weit westlich für den "Wanderweg" bin. Dafür läuft mir eine munter bimmelnde Herde über den Weg.
Also zurück bis fast an das Hüttli, dort treffe ich dann auch auf den sehr unscheinbaren richtigen Abzweig. Trotz roter Markierungen sind diese und der nächste Abschnitt fast gänzlich unter der üppigen Vegetation verschwunden. So sind die Serpentinen eher zu erahnen, die den Hang etwa 100hm hinabführen, bevor ich über hier dann deutlichere Spuren im weiteren Verlauf des WW unterhalb der Büchsentaljoch-Nordrippe zu deren Ansatz queren kann. (Hätte ich auch, dafür dann ganz weglos von der Bimmelei vorher hierher auf die Pfadspur absteigen können). Grandiose Blicke zu OntheEdge lassen meine Vorfreude steigen!
EINSTIEG
Ich verschaffe mir ein paar Meter gegen Westen hinan einen besseren Überblick, um abzuschätzen, wie ich die OntheEdge-Rippe an besten angehe. Tatsächlich führen stark verwaschene Gamswechselspuren zunächst an den "Wandfuß" und damit zu einem Punkt, der sich in meinen Augen als geeigneter Zugang anbieten kann. Ja, DAS hier will und kann ich auf jeden Fall an- und notfalls auch wieder abklettern!
ON THE EDGE
Nun wird es also ernst!
Ich lasse die Bilder sprechen....
UPSSPITZE+ DANIEL
Die Fortsetzung ab dem bemanndelten Gipfel des Büchsentaljochs zum Daniel und der Abstieg über die Normalwege nach Ehrwald sind a.a.O. ausführlich beschrieben, so daß ich hier nicht weiter darauf eingehe. Einige wenige Berggänger treffe ich, die noch von Ups+Daniel absteigen, dann bin ich ganz alleine und kann die Stimmung uneingeschränkt genießen.
Den von mir ursprünglich anvisierte Abstieg über den SO-Grat des Daniel, wie der Nik das gemacht hat, muss ich witterungsbedingt auf ein anderes Mal verschieben. Nach STARKER! Jause auf der Tuftelalm steige ich via Kertalsteig hinab nach Ehrwald und zum AP.
Meine Zeitangabe ist wie immer mit Fotografieren und Pausen
FAZIT
Der Hochwanner ist für sich sehr lohnend und pendelt je nach Grattreue bis T4, I-II ein
ONTHE EDGE ist eine absolut bestechende Linie, die sich für mich moderater auflöst, als gedacht.
Dabei wird alles geboten: wenige, relativ kurze Kletterstellen bis ca II-III, unten etwas Lkk bis 4, viel Schrofen, dezente Wegsuche, mäßige Exposition, gesamte Kantenhöhe ca 400hm
T-Bewertung: Gesamteindruck etwa T5+
Wer den zugegeben weiten Zugang und Schrofen/Latschen/Felsmix nicht scheut, wird mit einer einsamen, großartigen und vielfältigen Kante und Extraportion Erlebnis belohnt.
Vielleicht war es sogar eine Erstbegehung, sicher ne Erstbehikerung - wayne^^
Mir hat ON THE EDGE sehr gefallen.
Nach eingehendem Studium von eigenen und externen Bildern, Karten und Berichten komme ich zu dem Schluß, dass ich eine fesche Runde machen kann, die optional endlich diese schon länger von mir beäugte - nirgends beschriebene (unbegangen??)! - Nordrippe am Büchsentaljoch enthält.
Sollte sich das Ding vor Ort als zu gäch entpuppen, würde ich nach dem Warmlaufen am Hochwanner und nordseitigem Abstieg auf Wanderweg und Queren zum Fuß der Rippe eben weiterwandern zum Hebertaljoch und danach die Überschreitung bis zum Daniel machen.
PS: Warum dieser Berg BüchsentalJOCH heisst, ist mir schleierhaft. Die Einsattelung Richtung Upsspitze hat einen eigenen Namen, das ist der Büchsentalsattel, 2204m.
Das Bildmaterial, das ich bis dahin fand, gab leider herzlich wenig Aufschluß auf die tatsächliche Steilheit, möglichen Verlauf oder endgültige Schwierigkeit dieser Nordrippe. Diejenigen, die via Meirtljoch auf den Daniel steigen, biegen zuvor links ab, der unterhalb des Büchsentaljochs n. querende Wanderweg zum Hebertaljoch wird sehr selten begangen.
Bleibt nur: Selber vor Ort gucken!
AP
Sehr beschränkte Parkmöglichkeit finde ich an der Loisach nahe der Brücke, ca 1.5km n. des Abzweigs der B187 nach Ehrwald (zwischen Garmisch und Reutte) Der zunächst asphaltiere Fahrweg ist für den Privatverkehr gesperrt und führt oberhalb des Häselgehr Wasserfalls zunächste sehr steil in einigen Kehren bergan. Ich folge ihm (an einer unbeschilderten Abzweigung mit einer Scheune LINKS halten), später nördlich zum Althüttenboden.
Der Ausschilderung "Daniel" folgend verlasse ich auf knapp 1200m Höhe diesen Forstweg und steige mehr nordwestlich über schönen Wald, zuletzt über Matten und einen etwas steileren Hang wsw Richtung Meirtljoch.
HOCHWANNER (T4-/4, I)
Da der sehr lohnende und ziemlich einsame Hochwanner meine erstes Ziel ist, steige ich nicht ganz bis zum Meirtljoch, sondern zuletzt etwas früher in Richtung des Verbindungsgrates. Den mitunter spärlichen Steigspuren (a.a.O. schön beschrieben - z.B. hier) folge ich in gesamter Länge, wobei ich beim Hinweg 2 Stellen westl. umgehe - und dabei auch mal zu tief komme- (AUA, dann bald brüchig und abschüssig - bitte wieder hoch zum Grat!). Noch ein paar lustige Gratköpfe, einige Meter mit bisserl Latschen und dann Gras - herrlich.
Den letzten Gipfelaufschwung nehme ich nach InWieserumliegenunddieMorgenstimmunggenießenPause und RucksackdepotAnlegen ziemlich direkt (I). Erst die 9te Besteigung im Jahr 2020 lt GB.
Was ein schönes Fleckchen hier!
ZUGANG ZUR NORDRIPPE
Ich kehre mehr oben am Grat (I-II) nicht ganz bis zum Meirtljoch zurück, sondern steige an geeigneter Stelle westlich Richtung des vermuteten Verlaufs des "unteren" Wanderwegs ab. Die auf der Karschwelle um 1950m hoch liegende ziemlich neue Hütte ist dafür idealer Richtungspunkt. Ich quere zunächst etwas zu hoch, da ich mir den WegVerlauf auf meiner Skizze nicht gut genug eingeprägt hatte, merke aber bald, dass ich zu weit oben und zu weit westlich für den "Wanderweg" bin. Dafür läuft mir eine munter bimmelnde Herde über den Weg.
Also zurück bis fast an das Hüttli, dort treffe ich dann auch auf den sehr unscheinbaren richtigen Abzweig. Trotz roter Markierungen sind diese und der nächste Abschnitt fast gänzlich unter der üppigen Vegetation verschwunden. So sind die Serpentinen eher zu erahnen, die den Hang etwa 100hm hinabführen, bevor ich über hier dann deutlichere Spuren im weiteren Verlauf des WW unterhalb der Büchsentaljoch-Nordrippe zu deren Ansatz queren kann. (Hätte ich auch, dafür dann ganz weglos von der Bimmelei vorher hierher auf die Pfadspur absteigen können). Grandiose Blicke zu OntheEdge lassen meine Vorfreude steigen!
EINSTIEG
Ich verschaffe mir ein paar Meter gegen Westen hinan einen besseren Überblick, um abzuschätzen, wie ich die OntheEdge-Rippe an besten angehe. Tatsächlich führen stark verwaschene Gamswechselspuren zunächst an den "Wandfuß" und damit zu einem Punkt, der sich in meinen Augen als geeigneter Zugang anbieten kann. Ja, DAS hier will und kann ich auf jeden Fall an- und notfalls auch wieder abklettern!
ON THE EDGE
Nun wird es also ernst!
Ich lasse die Bilder sprechen....
UPSSPITZE+ DANIEL
Die Fortsetzung ab dem bemanndelten Gipfel des Büchsentaljochs zum Daniel und der Abstieg über die Normalwege nach Ehrwald sind a.a.O. ausführlich beschrieben, so daß ich hier nicht weiter darauf eingehe. Einige wenige Berggänger treffe ich, die noch von Ups+Daniel absteigen, dann bin ich ganz alleine und kann die Stimmung uneingeschränkt genießen.
Den von mir ursprünglich anvisierte Abstieg über den SO-Grat des Daniel, wie der Nik das gemacht hat, muss ich witterungsbedingt auf ein anderes Mal verschieben. Nach STARKER! Jause auf der Tuftelalm steige ich via Kertalsteig hinab nach Ehrwald und zum AP.
Meine Zeitangabe ist wie immer mit Fotografieren und Pausen
FAZIT
Der Hochwanner ist für sich sehr lohnend und pendelt je nach Grattreue bis T4, I-II ein
ONTHE EDGE ist eine absolut bestechende Linie, die sich für mich moderater auflöst, als gedacht.
Dabei wird alles geboten: wenige, relativ kurze Kletterstellen bis ca II-III, unten etwas Lkk bis 4, viel Schrofen, dezente Wegsuche, mäßige Exposition, gesamte Kantenhöhe ca 400hm
T-Bewertung: Gesamteindruck etwa T5+
Wer den zugegeben weiten Zugang und Schrofen/Latschen/Felsmix nicht scheut, wird mit einer einsamen, großartigen und vielfältigen Kante und Extraportion Erlebnis belohnt.
Vielleicht war es sogar eine Erstbegehung, sicher ne Erstbehikerung - wayne^^
Mir hat ON THE EDGE sehr gefallen.
Tourengänger:
Nyn

Communities: Alleingänge/Solo
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