Crasta Mora, 2951m


Publiziert von Linard03 , 14. August 2020 um 06:32.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Oberengadin
Tour Datum:28 Juli 2020
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m
Strecke:Albula Passstrasse - Fuorcal Taverna - Crasta Mora - retour (8.62 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:per PW bis zur Albula-Passstrasse, P.2292

3 Hikr-Einträge in 10 Jahren; das muss ein ziemlich unattraktiver Berg sein … - mitnichten! Die Crasta Mora (schwarze Wand) ist ein eindrücklicher Grat mit unzähligen Zacken; zumindest von Süden her gesehen. Wir hatten diesen Grat schon länger im Fokus. Ob man da tatsächlich rauf kann? Mann kann, zumindest von der Nordseite her.
 
Mit dem PW fuhren wir auf den Albula-Pass bis zu P.2292 hinauf. Hier gibt es eine kleine Schlaufe mit Parkplatz-Möglichkeiten. Wir staunten nicht schlecht, als dieser um ca. 07.45 Uhr bereits belegt war. Aber nicht von Wanderern, sondern von Campierern … Trotzdem fanden wir noch eine Lücke; kein Problem.
 
Querfeldein starteten wir über Wiesen, das Tagesziel bereits vor uns. Kaum hatten wir die Passstrasse und den dahinterliegenden Wanderweg hinter uns gelassen, sahen wir ein Zelt mitten auf der Wiese – Wildcampierer, eine der Negativ-Erscheinungen in diesem Jahr … :-(
 
Über diverse Hügel steuerten wir die offensichtliche Aufstiegsrinne an. Diese erreichten wir bald und damit begann der mühsame Aufstieg über unendlich viel Geröll. Wir versuchten deshalb, uns an der Westseite hochzuarbeiten und so lange wie möglich in den etwas festeren Felsen zu bleiben.
 
Schliesslich erreichten wir einen kleinen Kessel unterhalb des Sattels. Von hier aus war es nicht mehr weit zur Fuorcla Taverna, 2736m. Der geräumige Sattel bot genügend Platz für eine ausgiebige Rast.
 
Nun wurde das Gelände anspruchsvoller. Über Block und bröseligen Fels ging’s den Grat hoch, man bleibt vorerst nordseitig des Grates. Teilweise ziemlich ausgesetztes Gelände. Schliesslich erreichten wir die Stelle, wo sich ein Couloir auftat und der weitere Aufstieg nicht ganz klar war: ist hier die Stelle, wo man etwas abklettern muss oder kann der nächste Turm überklettert werden?
 
Der Abstieg sah eigentlich nicht wirklich so schlimm aus, wie er auch schon beschrieben wurde. Zumindest weniger furchteinflössend als auf Fotos gesehen. Also probieren. Wir kletterten die ca. 20Hm ab und traversierten anschliessend nach Osten zum nächsten Sattel. War zwar etwas unangenehm, aber nicht weiter schwierig. Wiederaufstieg zum Grat und weiterhin ostwärts traversierend entdeckten wir plötzlich das immer wieder zitierte Gedenkkreuz (auch im SAC-Führer erwähnt).
 
Dieses Kreuz ist zwar ziemlich gross, aber auch versteckt, man sieht es erst sehr spät. Somit eigentlich nicht wirklich eine Orientierungshilfe … Wie auch immer, es wurde nochmals steil am Gipfelgrat. Zumindest wieder über mehrheitlich festere Blöcke und bald war das Gipfelplateau erreicht. Nochmals über ein paar weitere Blöcke und der Gipfel der Crasta Mora (2952m) war geschafft.
 
Herrlicher Blick hinüber zum Piz Üertsch, Piz Blaisun und Piz Kesch. Tiefblick nach Spinas, Bever und Samedan. Das Berninamassiv sowie weitere Bekannte. Schönstes Wetter, Windstille, was will man mehr? Nach einer ausgiebigen Rast stiegen wir wieder ab. Die Schlüsselstelle war auch im Wiederaufstieg kein Problem und so gelangten wir zurück zur Fuorcla Taverna.
 
Wir überlegten natürlich, ob wir noch schnell zum Piz Valletta (2845m) aufsteigen sollten, liessen es dann aber bleiben - bereits lockte das Relaxen auf dem Balkon unserer Ferienwohnung ... ;-).
Es stand noch ein ausgiebiges Geröllsurfen an, danach ging’s im Direkten zurück zur Passstrasse.
 
Fazit:
Kurz und knackig! Eine tolle Tour, jedoch eher für Liebhaber von Geröll, Block und brösligen Fels … Einsamkeit garantiert, wir haben niemanden gesehen.

Bemerkungen:
Selbstredend, dass die ganze Tour weglos ist. Zwei oder drei Steinmannli haben wir im obersten Abschnitt entdeckt, allerdings erst im Abstieg - aufsteigend sind sie kaum auszumachen und zumindest einer wurde etwas weit ab der ungefähren Route erstellt. Vereinzelt sind im obersten Abschnitt auch Pfadspuren erkennbar. Aber mit etwas Orientierungssinn keine grösseren Probleme.

Tour mit Andri.


Tourengänger: Linard03


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Geodaten
 49509.gpx Crasta Mora

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