Am Verborgenen See 2674 m


Publiziert von basodino , 17. Juli 2020 um 20:54.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum:17 Juli 2020
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 1:45
Aufstieg: 310 m
Abstieg: 310 m
Strecke:5,3 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz Krummgampental Nr. 26 an der Kaunertal Gletscherstraße
Zufahrt zum Ankunftspunkt:siehe oben
Unterkunftmöglichkeiten:Gepatschhaus DAV 1928 m
Kartennummer:NL 32-06-03 West Gepatsch-Stausee

Eigentlich hätte der Titel auch lauten können: "A rainy day im Kaunertal 2", aber ich möchte den werten Leser ja nicht deprimieren. So habe ich den neutraleren Titel gewählt, denn es war auch unser Highlight an einem durchweg trüben Tag.

Wobei es fällt etwas schwer, heute die Stimmung mit ein paar Zeilen zu heben. Wir wollten die Weißseespitze besteigen, wir wollten den namenlosen Gipfel 3044 m ersteigen, wir wollten den Holderli Seppl Klettersteig machen, wir wollten, wir wollten, wir wollten. Half alles nichts, wenn das Wetter nicht mitmacht. Die Prognose sagte, dass der Regen gegen Nachmittag weniger werden würde und vielleicht sogar ein paar Sonnenstrahlen zu sehen sein würden. Letzteres stimmte auch für kurze Momente, der Regen kam und ging, ging und kam, wie er wollte. Und gegen Abend wurde es erst richtig naß.

Wir hatten wegen des Regens am Morgen den Tag spät begonnen, fanden an der langen Straße keinen Beginn, denn überall war es gleich schlecht und endeten im Selbstbedienungsrestaurant am Ende der Gletscherstraße auf 2750 m. Dieses Restaurant holte sich ohne jeden Zweifel den Titel der schlechtesten gastronomischen Einrichtung dieses Urlaubes. Es passte alles zur Stimmung.

Dann liefen wir wenigstens noch zur Gletscherspalte, die hier beworben wird. Das ist ein dreieckig angelegter Plankenweg, den sie künstlich in einen mit Planen verpackten Gletscherhügel gehauen haben. Von Spalte ist nichts zu sehen. Und drinnen regnete es noch mehr als draußen. Denn das bisschen Gletscher taut wie verrückt. Auf den Holzplanken bildet sich dabei eine echt rutschige Mischung aus Eis und nassem Holz, was ohne Spikes an den Füssen gar nicht mal einfach zu begehen ist. Wenn man bedenkt, dass man bis zum Gletscherrest über einen übel häßlichen Auslauf eines Skigebietes läuft, dann wundert es schon, dass diese Attraktion von vergleichsweise vielen Touristen angenommen wird. Gut zugegeben, wir waren auch dort. Aber nur, weil uns an dem Tag wirklich nichts besseres einfiel.

Am frühen Nachmittag sah es ein bisschen besser aus und wir versuchten uns am Holderli Seppl Klettersteig, der spektakulär in eine Felsfront gebaut wurde, die durch einen reißenden Gebirgsbach durchbrochen wird. Nur reifte sehr schnell der Gedanke, dass wir mit unseren Bergschuhen (mit vergleichsweise starren Sohlen) auf diesen nassen Felsplatten keinen wirklichen Spaß haben würden. Ich erlaubte es mir, bereits an der Einstiegsstelle abzuschmieren, was aber letztlich folgenlos blieb.

Also kehrten wir zu dem Programm zurück, dass auch gestern gut funktioniert hatte. Einen Abstecher von der Straße konnten wir noch machen und wählten den Verborgenen See. Das Krummgampental hatte uns schon bei unserer Glockturm-Besteigung gut gefallen und so liefen wir in dieses Tal nochmals hinein. Nach knapp 200 Höhenmetern oder 35 Minuten blieben wir auf dem markierten Weg und überquerten den Bach auf gut geschichteten Platten. Bis dahin war es sogar mal eine halbe Stunde trocken geblieben. Es bleibt noch ein wenig steiler Hang in Kehren zu ersteigen und hinter einer Anhöhe findet sich der hübsche Verborgene See. An seinem rechten Ufer gibt es sogar zwei sehr schöne Bänke. Eine davon nutzten wir für eine kurze Pause, in der es nur ein wenig tröpfelte. T1, 55 min

Als wir dann wieder aufbrachen, begann es auch wieder zu regnen. Wir dachten, es würde wieder so ein 5-10-Minuten-Schauer, aber dem war nicht so. Es hörte für den gesamten Rückweg nicht mehr auf. Pitschnass, zumindest an den Beinen, kamen wir wieder am Auto an und waren so froh, dass wir dort Wechselklamotten hatten. T1, 45 min

In dichtem Nebel fuhren wir hinab und hofften unten auf Besserung. Weit gefehlt, es regnete immer stärker. Zwar wurde die Sicht besser, aber der Tag endete so, wie er begann. Mit sehr viel Regen.
Ich denke wir haben aus den letzten 2 Tagen noch das Beste gemacht. Wenn man den Elementen trotzt und stundenlang durch den kalten Regen laufen mag, dann wäre mehr möglich gewesen. Nun hoffen wir auf ein schönes Abschlusswochenende unseres Urlaubes, das wir dann im Engadin verbringen werden.


Tourengänger: basodino


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