Weissseespitze (3518m) Überschreitung


Publiziert von Pasci , 3. September 2013 um 20:54.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum:21 August 2013
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   I   A-T 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m

Sommer-Ferien in Fiss und die Möglichkeit, mit einem Bergführer für nur 60 Euro auf eine Hochtour zu gehen. Das lassen wir uns nicht entgehen und buchen bei der Touristeninfo dieses Arrangement auf die Weissseespitze.

Um 8 fahren wir mit dem Bus los ins Kaunertal: Ein sehr wildes und relativ wenig erschlossenes Tal, sieht man von der Zufahrtsstrasse ab. Kurz nach 9 sind wir beim Restaurant Weissseegletscher welches unmittelbar am Gletscherrand steht. Der erste Blick ist getrübt von Steilbahnen, Skiliften, herumliegenden Stahlseilrollen und Pistenfahrzeugen - das alles will nicht richtig zum Hochtouren-Ideal passen, ist aber einfach so.

Gegen halb neun laufen wir los über den Gletscher Richtung Falginjoch. Der Gletscher ist spaltenlos und dank der paar Zentimeter Neuschnee ohne Steigeisen zu begehen. Auf dem Falginjoch geniesst mal erstmals den tollen Weitblick in die Schweizer Alpen und auf den bevorstehenden Westgrat. (1h, L)

Der Grat ist klettertechnisch keine grosse Herausforderung, aber der glitschige Neuschnee, das teilweise lose Gestein und ein paar ausgesetzte Stellen fordern von einigen Teilnehmern etwas mehr ab als vermutet. Wir wählen die Route meistens nicht direkt auf dem Grat sondern in der Flanke des Grates. (2 1/4h, WS)

Auf dem Schnee-Gipfel ist die Weitsicht phänomenal und Dank des sensationellen Wetters schlicht einmalig. Christian, der Bergführer meint, dass er noch selten solch hervorragende Bedingungen angetroffen hat.  Nach einer einstündigen Mittags- und Fotopause geht es Richtung Osten auf den Abstieg. 

Der Abstieg verläuft anfangs lange auf dem Gletscher. Der Zahn (3377m) wird östlich umlaufen und nach rund 1 1/2 Stunden verlässt man das Eis und erreicht den Verbindungsgrat zwischen Zahn und Grosser Nörderberg. (L)

Auf diesem Grat geht es über unzählige Blöcke, dem sogenannten Jubiläumsweg, zurück zur Zivilisation, sprich zu den Skiliftanlagen. Zum Schluss über Gletscher-Abdeck-Tücher, um Skilift-Stützen und manchmal sogar über Eis (!) zurück zum Restaurant. (1 1/4h, L)

Alles in allem ein tolles Erlebnis. Auch mal schön, wenn man nicht alles organisieren muss und sich einfach jemandem anvertrauen kann. ;-)

Tourengänger: Pasci, Gismu


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Kommentare (2)


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Riosambesi hat gesagt: Frage
Gesendet am 6. April 2015 um 01:58
Servus Pasci!
Falls du dich nach deinen vielen Bergen noch erinnern kannst: Du beurteilst die Abstiegsroute um den `Zahn´ herum Richtung Großer Nörderberg mit einem L und die Aufstiegsroute über das Falginjoch mit WS / I. Ist der Grat vom Falginjoch aus wesentlich komplizierter als die andere Route? Möchte im Mai oder Juni auf die Weißseespitze als Solotour, denke das lässt sich wg. Spaltengefahr noch verantworten?
Gruß aus Frankfurt
Michael

Pasci hat gesagt: RE:Frage
Gesendet am 11. April 2015 um 20:58
Hallo Michael, beide Routen haben Ihre Vor- und Nachteile. Der Abstieg war einfach, keine wirklich steile Stelle, auch Spalten hat es nicht viele aber es hat welche die nicht unterschätz werden sollten, vor allem alleine. Der Grat ist bei trockenem Wetter problemlos (I) und die ausgesetzten Stellen sind von kurzer Dauer. Die Routenfindung ist über den Grat natürlich einfach. Wenn ich alleine gehen würde, würde ich mich für den Grat entscheiden, aber vorgängig beim lokalen Bergführerbüro die Verhältnisse Anfragen (Steinschlg und Spalten) - hat son in den letzten 2 Jahren vielleicht maßgeblich verändert.
Wünsche dir auf jeden Fall gutes Gelingen und viel Spaß!


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