Hüttentour durchs Verwall (5 Nächte)


Publiziert von Tesseraux , 8. Dezember 2022 um 21:21.

Region: Welt » Austria » Tirol » Verwallgruppe
Tour Datum: 3 September 2022
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   Paznaun 
Zeitbedarf: 6 Tage
Aufstieg: 5490 m
Abstieg: 5550 m
Strecke:76,3 Km.

Tag 1: St. Anton - Konstanzer Hütte
Los gehts in St. Anton, an der alten Rendlbahn kann man kostenlos parken. Von dort In 2-3 Stunden und wenigen Höhenmetern zur Konstanzer Hütte. Der erste Abschnitt durch das Rosannatal ist der schönste und ein super Einstieg in eine tolle Bergwoche. Danach
ein Wirtschaftsweg bis zur Hütte. Auf dem letzten Stück mit tollem Blick auf den Patteriol, da steigt die Vorfreude auf den nächsten Tag.

Tag 2: Konstanzer Hütte - Neue Heilbronner Hütte
It's Patteriol-Time! Los gehts langsam ansteigend durchs Fasultal, beim kugelten Stein ab in Richtung Patteriol. Steiler Aufstieg bis ein Schild den unmarkierten Weg zum Patteriol weist. Hier noch nicht direkt durchs Geröll abzweigen, sondern erst noch den nächsten Anstieg dem markierten Weg folgen, bis auf der rechten Seite eine Spur durchs Geröll bis zur Rinne erkennbar ist. Hier Rucksäcke deponieren und auf zum Gipfel. Griffiger Stein, Schwierigkeit bis UIAA 2, es macht Spaß!!! 
Wieder zurück zu den Rucksäcken und hinauf zum Wannenjöchl. Kurz dahinter ein schöner See (baden möglich), der Weg zur Hütte zieht sich noch etwas, ist aber unkompliziert, am Ende viele Mountainbiker.

Anmerkung:
Alternativ von der Konstanzer durchs Schönverwall zur Neuen Heilbronner, was deutlich kürzer ist und wesentlich weniger Höhenmeter aufweist.

Tag 3: Neue Heilbronner Hütte - Darmstädter Hütte
Heute steht der längste Tag der Tour an, der unserer Gruppe alle Kraft und Motivation abverlangen wird. Von der Hütte geht es zunächst gemächlich bergauf und wieder leicht bergab, dem Weg zu Friedrichshafener Hütte folgend. Dann ein kurzer, aber extrem steiler Anstieg zum Muttenjoch, die erste Challenge des Tages. Wieder bergab und dann nicht weiter zur Friedrichshafener, sondern seitlich ab in Richtung Schafbichljoch. Ein schöner Anstieg folgt und wenn man sich eine kurze Pause gönnt geniest man einen tollen Ausblick auf die vergletscherte Silvretta. 
Vom Schafbichjöchl steigen wir nun ab ins Fasultal, bis zuḿ bereits von gestern bekannten kugelten Stein und noch etwas weiter. Der erste Teil des Abstiegs ist ein sehr schöner, schmaler Pfad am Bach entlang, der untere Teil zieht sich auf einem Wirtschaftsweg etwas.
Jetzt kommt der Hammer des Tages, die Gruppe ist geschockt, aber zwischen uns und der Hütte stehen nach bereits sechsstündiger Wanderung noch 1000 hM bergauf und 400 hM. bergab. Aber es hilft ja alles nichts, wir holen alles aus uns heraus und sind um 18:00 glücklich auf der sehr netten Darmstädter Hütte. Toller Wirt und super Essen, die Anstrengung hat sich definitiv gelohnt!
Beim Abstieg ist unbedingt die sich ändernde Markierung zu beachten, da man sonst schnell auf dem kaum zu erkennenden Gletscher landet.

Anmerkung:
Wer konditionell nicht in der besten Verfassung ist, sollte von der Heilbronner eher durch das Schönverwall zur Konstanzer und von dort den Übergang zur Darmstädter angehen.
Auch eine Übernachtung auf der Friedrichshafener ließe sich einbauen. Von dort kann man dann entweder auch durchs Fasultal und das Kuchenjöchl oder bei entsprechender Ausrüstung und guten Bedingungen über den Kuchenferner zur Darmstädter.

Tag 4: Darmstädter Hütte - Niederelbehütte
Nach dem anstrengend Tag gestern verzichten wir heute auf den Hoppe-Seyler-Weg und nehmen den kürzeren Sepp-Jöchler-Weg über das Seßladjoch. Ein schöner Anstieg, im Rücken der Kartell Stausee und den Kuchenferner, seitlich die Saumspitze, außerdem sehen wir einige Steinböcke.
Vom Seßladjoch in 20 Min zur Seßladspitze mit schönem Blick auf die Lechtaler und Allgäuer Alpen sowie die Silvretta, sehr lohnend!
Die Hütte ist vom Joch bereits in Sicht und der Abstieg schnell vollbracht. Eine sehr schöne Hütte mit fantastischer Küche. 
Nach einer kleinen Mittagsmahlzeit lässt sich noch eine kleine Verdauungstour auf den Kappler Kopf unternehmen.
Auf diese Art ein schöner Tag, an dem man sich ein bisschen erholen kann.

Anmerkung:
Bei Wahl des Hoppe-Seyler-Wegs ist mehr Zeit einzuplanen, dafür kann die Saumspitze bestiegen werden.

Tag 5: Niederelbehütte - Edmund-Graf-Hütte
Von der Niederelbehütte zunächst über den Kieler-Weg durchs Skigebiet bis zur Schmalzgrubenscharte, von hier nur noch ein kurzer Abstieg zur Hütte. Relativ unspektakulärer Weg ohne größere Schwierigkeiten. Von der Hütte in 1-2 Stunden auf den Hohen Riffler, auch hier ohne größere Schwierigkeiten im Gelände.

Tag 6: Edmund-Graf-Hütte - Pettneu
Der Abstieg führt zu Beginn noch übere einen schönen Bergpfad, mündet aber dann relativ schnell auf einen Wirtschaftsweg, das Bergabenteuer ist wieder einmal vorbei.
Von Pettneu ist man mit dem Bus schnell wieder in St. Anton beim Auto oder dem Bahnhof.


Abschlussfazit:
Eine sehr schöne Tour mit mittlerer Schwierigkeit. Die Pflichtpassagen bieten keine Kletterschwierigkeiten und erfordern keine erhöhte Schwindelfreiheit. Hinauf zum Patteriol wirds anspruchsvoll. Konditionell sind die längeren Tage wie beschrieben auch zu verkürzen, sodass dann alles gut machbar ist. 
Insgesamt sehr zu empfehlen.

Tourengänger: Tesseraux


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