Axalphorn & Tschingel


Publiziert von Bergmax , 29. Juni 2020 um 21:06.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Jungfraugebiet
Tour Datum:21 Juni 2020
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K1 (L)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m
Strecke:Axalp (oberster Parkplatz) - Chruttmettli - Urserli - Axalphorn (Normalweg) - Tschingel - Windegg - Axalp
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto zur Axalp, Parkplätze an der Windegg-Sesselbahn (CHF 1,50 je 2 h)
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Edelweiss im Militärgelände..

Meine neuen Bergschuhe waren kürzlich geliefert worden. Nun wollte ich sie auf Eignung prüfen - auf Asphalt, Bergpfaden, Gras, im Kraxelgelände. All dies lässt sich am Axalphorn finden, ohne dass es allzu lang und anstrengend wird.

Die ersten paar Höhenmeter vom Parkplatz an der Windegg-Sesselbahn (1535 m) nach Chruttmettli (1705 m) lege ich zügig auf dem asphaltierten Fahrweg zurück. Dort treffe ich auf den Bergweg, der über Urserli hoch zum Sattel führt. Dieser landschaftlich reizvolle Aufstieg durchquert zuerst eine Felswald hoch über dem Hinterburgseeli, bevor man in karstiges Gelände gelangt. Das Wandern ist dort etwas unangenehm, weil sich ständig schlammig-lehmige Bereiche und glatter Fels abwechseln, auf dem man leicht ausrutschen kann. Unter dem Sattel muss man eine ca. 70 Meter hohe Felsflanke überwinden, die einige Kraxelei im I. Grad erfordert. Zwei Stellen sind mehr schlecht als recht mit Drahtseilen gesichert.

Vom Sattel (1960 m) aus könnte man wohl im T5-Bereich über den Ostgrat aufs Axalphorn steigen. Dafür ist es mir heute zu nass - und das Vertrauen in die neuen Schuhe noch nicht vollends aufgebaut. Also nehme ich den Bergweg, auf dem ich - zum Schluss recht steil - auf den Grat westlich des Axalphorns gelange. Dort - auf ca. 2240 Metern - befindet sich der Wegweiser "Axalphorn / Grat". Der eigentliche Gipfel wird nicht mehr ausgewiesen, obwohl es noch einige rot-weiße Markierungen gibt.
Zum Gipfel ist es nun nicht mehr weit. Die Spuren unterqueren den Nebengipfel P. 2307 südlich und in zunehmend ausgesetztem Gelände gelangt man an die Gipfelfelsen, die sich überraschend leicht (I) erklettern lassen. Ich gehe noch einige Meter weiter auf dem Gipfelgrat des Axalphorns (2321 m) entlang und suche einen Platz für eine Rast. Leider ist inzwischen Nebel aufgezogen, der sich nach einer Viertelstunde wenigstens zum Teil lichtet, sodass mir die spannenden Tiefblicke nicht verwehrt bleiben.

Zurück zum bereits erwähnten Wegweiser benutze ich den bekannten Weg, mache aber noch einen kleinen Abstecher auf den Vorgipfel P. 2308, von dem der Hauptgipfel besonders steil und ausgesetzt aussieht. Zum Tschingel (2243 m) gelange ich auf dem einfachen Wanderweg entlang der Gratkante, an der sich unter anderem die Bergstation einer Militärseilbahn befindet.

Beim Abstieg vom Tschingel kann man ein wenig von der ganzen Militärinfrastruktur profitieren. Entlang der Nordwestkante gibt es nämlich einen perfekt abgesicherten Drahtseilweg. Ohne die Seile wäre das bestimmt T5-Gelände - so kann ich ganz gemütlich herunterhangeln. Bei Bedarf ist eine Selbstsicherung mit einem Klettersteigset natürlich auch möglich.

Auf der Windegg gibt es keinen richtigen Weg, aber immerhin eine Traktorspur nach Chüemad (1802 m). Der langweilige Fahrweg von dort zur Axalp lässt sich teilweise über einen Wanderpfad abkürzen.

Gehzeiten & Schwierigkeiten

Axalp - Chruttmettli: 30 min; T1 (Fahrweg)
Chruttmettli - Urserli: 30 min; T2
Urserli - Sattel: 30 min; T4- (könnte im aktuellen Zustand auch blau-weiß markiert sein wegen der vielen Kraxelei)
Sattel - Westgrat - Axalphorn: 1 h 10 min; T3, im Gipfelbereich T4 / I (könnte auch gut blau-weiß markiert sein)
Axalphorn - Tschingel: 30 min; ab Wegweiser T1
Tschingel - Windegg: 30 min; T4, fast ein leichter Klettersteig, der auch gut blau-weiß markiert sein könnte...
Windegg - Chüemad - Axalp: 45 min; T2

Fazit - stolzer Gipfel, an dem der Vergnügen etwas von dem mäßigen Wetter getrübt wurde.
Die Schuhe (X Ultra Mid 3 Aero von Salomon) haben sich überall gut bewährt, außer vielleicht am nassen Gras an der Windegg, weil das Obermaterial nicht wasserdicht ist.

Tourengänger: Bergmax


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